Text sehr verschachtelt und kompliziert?
Ich habe diesen Textabschnitt in einer Zeitung gefunden. Dieser Satz hat mehr als 36 Wörter und ist sehr lang. Ist dieser Textabschnitt schlecht ?
"Ziel wird es sein, zum einen über die ausgestellten Objekte in ihrem umfassenden Kontext zu informieren, und zum anderen über Digitalisierung von Inventaren einen virtuellen Zugang zur gesamten Sammlung im Internet zu geben "
Was denkt ihr ?
8 Antworten
Wenn das schon kompliziert ist, dann solltest Du Dich nicht mit Vertragsrecht und Gesetzesvorlagen beschäftigen.
Jene, welche so einen Text zu lesen bekommen, sind in aller Regel Menschen mit einem gewissen Bildungsgrad, die auch in der Lage sind, das Gelesene zu verstehen.
Bitte hört auf, Euch nach unten zu strecken und möglichst alles in einfacher Sprache abzufassen. Es mag zwar ein hehrer Gedanke sein, Leute der bildungsfernen Schicht nicht mit schweren Aufgaben zu überfordern, aber man tut ihnen keinen Gefallen damit. Wer niedrige Hürden überwinden muss, wird sich selten mehr anstrengen, als unbedingt nötig. Damit erzieht man Leute zur geistigen Faulheit.
Die deutsche Sprache umfasst mehr als 300000 Wörter; da muss man nicht stolz darauf sein, sein Leben mit weniger als 1000 davon bestreiten zu können.
Am Ende Deines Zitates fehlt ein Punkt.
Genau das, was ich damit aussage. Ich suche nicht alle zu erreichen, denn es hat mich Zeit und Energie gekostet, eine gewisse Bildung zu erlangen. Es ist doch für keine Gesellschaft vorteilhaft, wenn Prüfungen mit sehr einfachen Fragen abgehalten werden, um nur möglichst niemand durchfallen zu lassen. Da könnte man auch einfach auf Prüfungen verzichten und jegliche Hürden weglassen.
Man entblödet sich nicht, weil diese wohl etwas schwierig wären, Petitionen gegen Abiturfragen auf den Weg zu bringen. Dass aber diese durchaus von einigen bewältigt werden zeigt deutlich, dass es grundsätzlich zu schaffen ist.
Wer etwas nicht versteht, darf es nicht permanent in einfachste Sprache übersetzt bekommen. Der muss sich dann einfach selbst die Mühe machen und lernen. Wir verkommen zu einer Gesellschaft, in der keiner mehr Lust auf Anstrengung und wohlverdiente Belohnung hat.
Möglicherweise Abschreckung von Leuten, die aufgrund ihres Bildungsgrades wahrscheinlich nicht in der Lage sein werden, die besagten ausgestellten Objekte zu würdigen, und damit nicht zum Zielpublikum gehören.
Hierbei wurde aber übersehen oder bewusst in Kauf genommen, dass eine gewisse Art von Snob sich angesprochen sehen wird, selbst wenn ein angemessenes Würdigen der Ausstellungsobjekte im Einzelfall nicht im Rahmen des Möglichen liegen wird.
Meine gewisse Bildung befähigt mich (jedenfalls gelegentlich) dazu, mich auch kurz und verständlich auszudrücken.
Aber zweifelsfrei kapazitiert sie mich auch zum An- und Aufhäufen von Wortgetümen und Wortungetümen, bei deren Akkumulation mir selbst gelegentlich angst und bange wird.
;-)
Das hätte man einfacher ausdrücken können - ohne sich dabei einen Zacken aus der Krone zu brechen
Zum einen: das kann leider nicht jeder.
Und zum anderen: das wäre äußerst nett gewesen. Damit Menschen wie ich den Text verstehen:
Die Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.
Ich würde nicht sagen, dass der Abschnitt besonders verschachtelt oder Kompliziert wäre.
Das liegt aber an der Struktur des Satzes an sich.
Er ist relativ geradlinig aufgebaut. Wenig 'Abzweigungen', sondern eine gerade Strecke:
Ziel ist es einerseits (...) andererseits (...)
Da kann man per se vom Aufbau schonmal gut folgen. Ansonsten... ja, der Satz ist lang, aber in meinen Augen durchaus lesbar und verständlich. Es kommt bei sowas auch immer ein Stück weit auf das an, was drumrum steht. Wenn ALLE Sätze so sind, dann kann es ab irgendeinem Punkt anstrengend sein den Artikel zu lesen... bei einem einzelnen Satz sehe ich keinerlei Problem, insbesondere wenn er nicht noch 100 Einschübe hat.
Ok danke. Und der Text hat einen Hauptsatz ( der erste ) und die restlichen sind Hauptsatz stimmt es ? Also Satzgefüge ?
Alles was nach dem ersten Komma kommt, ist ein Prädikativsatz. Das ist vielleicht das Problem bei dem Satz, daß der Prädikativsatz ziemlich lang ist.
Hallo sohnVONmarwan!
Der Satz läßt sich in zwei Sätze aufgliedern und wird dann leichter lesbar sein.
Zum Beispiel so:
Ziel wird es sein, über die ausgestellten Objekte in ihrem umfassenden Kontext zu informieren. Außerdem soll über... im Internet geschaffen werden.
LG
gufrastella
Das ist machbar, denke ich.
Aber natürlich hätte man das auch einfacher ausdrücken können, zum Beispiel so:
- Wir werden über die ausgestellten Objekte umfassend informieren.
- Wir haben vor, diese Informationen auch ins Netz zu stellen.
Das hätte natürlich nicht so wichtig geklungen ...
Das hätte natürlich nicht so wichtig geklungen ...
Vor allem müßte bei dieser Version der Akteur "Wir" erwähnt werden. Und das wollte der Autor des Originalsatzes anscheinend vermeiden.
Ein Satz mit der Formulierung "zum einen ... zum anderen" ist in der Regel etwas länger, weil der ausgedrückte Inhalt komplexer ist. Trotz allem finde ich diesen Satz klar und strukturiert.
Das kann ich nicht pauschal sagen. Es klingt aber systematisch und planvoll.
Was hätte dagegen gesprochen, obiges Satzgebilde ein wenig zu vereinfachen?