Streit mit Schwägerin wegen Familienbett?
Hallo! Meine Schwägerin hat ein 3 jähriges Kind und ich bin gerade schwanger. Obwohl ich noch kein Kind habe, hatten wir öffters schon Diskussionen über Erziehungsthemen. Sie verfolgt eine sehr naturgebundene, sensible, fast schon antiautoritäre Erziehung, während ich aufgrund meines Studiums andere Methoden bevorzuge. Nun ist sie aber etwas zu weit gegangen:
Da sie für drei Wochen nach einem Unfall auf Reha fahren muss, und mein Schwager im Ausland ist und ich sowieso nur zuhause bin, schläft und lebt ihr Sohn bei uns. Sie hat mich mit 100 Regeln bombardiert, kein Zucker, kein Plastikspielzeug, kein Fernsehen usw.. Sie bat mich, nur die wiederverwendbaren Stoffwindeln zu verwenden. Als ich sagte, dass ich die schmutzigen Windeln nicht waschsn will, gabs den ersten Streit. Später sagte sie mir dann, dass ihr Kind nur bei uns im Bett schlafen kann, weil er alleine auf keinen Fall schlafen darf. Als ich sagte, dass ich das nicht wollte, begann der nächste Streit und sie erklärte mir, wie wichtig das Familienbett (alle schlafen gemeinsam im Bett) für die emotionale Entwicklung des Kindes ist. Der Streit esaklierte, als sie mir sagte, ich sollte so oder so bald ein Familienbett bauen, wenn ich das Baby bekomme, sofern mir mein Kind wichtig ist. Ich sagte ihr daraufhin, das ich nicht auf ihr Kind aufpassen werde und warf sie aus der Wohnung. Weil sie sonst niemanden gefunden hat, musste sie die Reha verschieben, weshalb sie sehr saued auf mich ist. Nun hör ich von vielen Seiten, dass sid an sich ja Recht hat, sich um die Umwelt und das Wohlergehen ihres Kindes zu sogren und ich fen Fehler gemacht habe.
Was hättet ihr getan? Liege ich hier falsch? Oder doch sie?
8 Antworten
Du liegst vollkommen richtig. Wenn Deine Schwägerin andere Ansprüche an die Kinderbetreuung hat als die die Du bieten kannst muss sie sich nach einer anderen Lösung umsehen.
kein Zucker, kein Plastikspielzeug, kein Fernsehen usw.
Da kann ich noch mitgehen. Es ist ihr Kind und sie hat bestimmte Vorstellungen von der Erziehung.
Solche grundsätzlichen Regeln gibt es auch bei uns, wenn mein Kind bei Oma und Opa ist.
Was das Windel-Thema angeht: ich kann dich gut verstehen. Bei den meisten Windelsystemen ist es zwar so, dass der Stuhl auf einer Wegwerfeinlage landet und nicht direkt in der Waschmaschine. Aber trotzdem: es ist schon unangenehm genug, mit der K*cke des eigenen Kindes konfrontiert zu sein. Ich würde nie von Dritten erwarten, dass sie Stoffwindeln auswaschen.
Wenn das Kind mal drei Wochen lang Pampers trägt, geht weder die Welt noch der Planet unter.
Gleiches gilt für das Thema Familienbett: ja, unser Sohn schläft oft bei uns im Bett. Aber ich würde zB von meiner Mutter nicht erwarten, dass er bei ihr im Bett schlafen kann, wenn sie selbst das nicht möchte. Hauptsache, er schläft, wenn jemand anders auf ihn aufpasst.
Wichtig wäre mir nur, dass sich gekümmert wird, wenn er nachts aufwacht und schreit. Also dass er nicht alleine gelassen wird, wenn er Hilfe braucht.
Der Rest ist mir aber sowas von egal.
Was ihren Rat zu diesem Thema angeht: das war sehr übergriffig. Von Experten wird für die erste Zeit ein Beistellbett empfohlen, wo das Baby nah bei den Eltern liegen kann und trotzdem sicher liegt (so dass man es nicht aus Versehen zudeckt, zB). Das gilt als beste Prophylaxe gegen den plötzlichen Kindstod.
Ich selbst bin auch ein großer Fan davon. Mein Kind brauchte die Nähe und hat da bestens geschlafen. Außerdem musste ich zum Stillen nicht aus dem Bett aufstehen und hab so auch ausreichend Schlaf bekommen.
Was übrigens ausdrücklich nicht empfohlen wird: dass das Baby mit im Elternbett schläft.
ABER: jedes Kind ist anders, jedes Elternpaar ist anders und jeder muss da seinen eigenen Weg finden.
Also: ja, ich finde ihr Verhalten übergriffig und unverschämt, aber dass sie wegen dir die wahrscheinlich notwendige Reha dann verschieben musste, ist halt auch Mist.
Besser wäre es gewesen, sich auf grundlegende Dinge zu verständigen - wie eben zB kein Zucker - und bei dem Rest einen Mittelweg zu finden.
Ich finde sie ist selbst schuld..
erstens, musst du nicht die dreckige windel von ihrem sohn waschen. Sie hätte auch sagen können dass du wenigstens die drei wochen dann herkömmliche windeln benutzen kannst.
und das du ihr kind nicht bei dir im bett haben willst ist auch verständlich. Wenn er angst hat nachts, hätte man auch ein kleines reisebett neben dem eigenen aufstellen können und er hätte da schlafen können aber doch nicht zwischen dir und deinem mann.. ausserdem bist du schwanger, was wenn das kind sich im schlaf so sehr bewegt und gegen deinen bauch kommt.. kinder bewegen sich sehr viel im schlaf.
wenn sie zur kur hätte gehen wollen, hätte sie sich auch eine betreuung suchen müssen und ihr kind nicht dir aufzwingen sollen.. drei wochen sind nicht gerade kurz, außerdem hast du während der Schwangerschaft andere Prioritäten oder Aufgaben zu erledigen.
Mal als Mann gesagt: Du hast RECHT.
Die drei Wochen bei Dir hätte er wohl durchaus unbeschadet überstanden. Und sie auch.
Das ist vergleichbar wie in einem HOTEL.. Dort muss der "Gast" sich an Regeln halten
Jeder sollte sein Kind so erziehen, wie er es für richtig empfindet. Wenn ich von jemanden ein Kind nehme, würde ich mich nicht an 100 Regeln halten. Ich muss doch nicht deshalb mein Leben umkrempeln.
Es sei denn, sie sind für Kind lebensgefährlich. Ansonsten hätte sie sich jemanden suchen sollen, der Ihren Ansprüchen entspricht.