Streckbetrieb nötig gewesen?


11.05.2023, 08:58

oder Streckbetrieb, wie es dann letztendlich hieß.

6 Antworten

Tschernobyl und Fukushima dürfen dabei nicht nur ignoriert werden, sondern sollten es.

Aus einem ganz einfachen Grund: Es waren beides Katastrophen die bei uns absolut nicht möglich wären.

Kernkraft ist nicht gleich Kernkraft. Es gibt unterschiedlichste Reaktortypen mit verschiedenen Eigenschaften.

Zu Tschernobyl war schon vor dem Unglück bekannt, dass der Reaktor nicht sicher ist. Aus diesem Grund wurde ein derartiger Reaktortyp auch nie in Deutschland oder anderen westlichen Ländern eingesetzt. Tschernobyl als Argument gegen eine Laufzeitverlängerung anzuführen, ist also schonmal ganz grundsätzlich falsch.

Das ist als würde man eine mangelnde Flugsicherheit in Russland als Grund anführen, um Flugzeuge in Deutschland zu verbieten. Das sind zwei Dinge, die schlicht nicht miteinander zusammenhängen.

Ähnlich ist es bei Fukushima. Der Unfall passierte hier als Folge eines Tsunamis. Der Tsunami alleine hat übrigens weit mehr Opfer gefordert und Zerstörung angerichtet, als der Atomunfall.

Unsere Atomkraftwerke sind aber nicht durch Tsunamis gefährdet und ein derartiger Unfall wäre hier unmöglich.

guenterhalt  11.05.2023, 09:36
Unsere Atomkraftwerke sind aber nicht durch Tsunamis gefährdet und ein derartiger Unfall wäre hier unmöglich.

Hast du jemals von einem Einschlag eines Meteoriten gehört. In amerikanischen Serien passiert so etwas natürlich nur in LA oder angrenzenden Gebieten. Deutschland ist da absolut sicher.
Auch die Twin-Towers sind dir bei "hier nicht möglich" entfallen.

Wie war das im Ahrtal? Wasser legt die Energieversorgung zur Kühlung tot, was dann einem Tsunami gleich kommt.

Aber richtig, du bist ja ausgebildeter Sicherheitsexperte.

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Oppulus  11.05.2023, 10:17
@guenterhalt
Hast du jemals von einem Einschlag eines Meteoriten gehört.

Der Einschlag eines Meteoriten wäre um Größenordnungen schlimmer als eine Atomkatastrophe. Das ist so ein schwaches Argument. Wir stellen uns vor: Hamburg ein riesiger Krater, 3 Millionen Tote. Und du so: "Weißt du was schlimm ist? Das Kernkraftwerk Krümmel hatte eine Kernschmelze. Dabei wurden zwölf Mitarbeiter verletzt."

Durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan starben 20'000 Menschen. Durch die Atomkatastrophe von Fukushima 0 durch Strahlung.

Auch die Twin-Towers sind dir bei "hier nicht möglich" entfallen.

Die Terroristen von 9/11 haben in Betracht gezogen Kernkraftwerke anzugreifen und haben davon abgesehen weil sie die Chance auf einen Erfolg für zu gering hielten.

Wir sollten dankbar sein für Terroristen die ihren einzigen Versuch auf ein Ziel richten das härter ist als die meisten militärischen Ziele. Terroristen sind leider klüger und pragmatischer als das.

Das Ziel von Terroristen ist nicht Schaden anzurichten, es ist Terror zu verbreiten. Deshalb greifen Terroristen weiche Ziele an. Es gibt kein härteres ziviles Ziel als ein Kernkraftwerk.

Außerdem... durch 9/11 starben über 3000 Menschen und es löste ein Jahrzehnt der Kriege aus mit hunderttausenden Toten. 9/11 hat sehr viel mehr Menschen getötet als die Kernenergie.

Hat irgendjemand deshalb das Verbot des Flugzeugs gefordert?

Wie war das im Ahrtal? Wasser legt die Energieversorgung zur Kühlung tot, was dann einem Tsunami gleich kommt.

Genau darum hat man im Ahrtal keine Kernreaktoren gebaut.

Ich bin ausgebildeter Sicherheitsexperte.

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HeinrikH  11.05.2023, 10:33
@guenterhalt

In meiner Antwort hab ich mich auf Fukushima und Tschernobyl bezogen, nicht irgendwelche hypothetischen anderen Unfälle ausgeschlossen.

Hast du jemals von einem Einschlag eines Meteoriten gehört.

Selbst Einschläge von Meteoriten mit nur wenigen Kilogramm sind schon ungewöhnlich. Wieviel Kilogramm würde es benötigen einen Unfall in einem Atomkraftwerk zu verursachen? Solch große Meteoriten sind eine absolute Seltenheit und der Gedanke, dass sie ausgerechnet ein Atomkraft so zielgenau treffen, dass es zur Katastrophe kommt, darf man getrost im Bereich der Science-Fiction verorten.

Auch die Twin-Towers sind dir bei "hier nicht möglich" entfallen.

Ein derartiger Anschlag wäre heutzutage so auch nicht mehr möglich. Die Sicherheit in der Luftfahrt hat sich nicht zuletzt gerade wegen dieses Anschlags massiv erhöht.

Wie war das im Ahrtal? Wasser legt die Energieversorgung zur Kühlung tot, was dann einem Tsunami gleich kommt.

Nicht zwangsläufig. Das hängt vom Aufbau der Notstromversorgung ab. Die war in Fukushima mangelhaft. Zudem sind Flutrisikogebiete in Deutschland bekannt und es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen mit denen ein Schutz dagegen möglich ist. Maßnahme Nummer 1: Kernkraftwerke einfach nicht dort bauen.

Mal ganz davon abgesehen, dass gerade das steigende Flutrisiko durch den Klimawandel doch ein großes Argument dafür ist, dass hier endlich Handlungsbedarf besteht. Und Kernkraft ist mach wie vor eines unserer effektivsten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

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guenterhalt  11.05.2023, 13:15
@HeinrikH
dass hier endlich Handlungsbedarf besteht. Und Kernkraft ist mach wie vor eines unserer effektivsten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

genau das ist es eben nicht. Es ist das ungebremste Wirtschaftswachstum. Wir geben geben erst dann Ruhe, wenn die Welt restlos betoniert ist, wenn jeder eine 200m² Wohnung hat, wenn kein Baum dafür sorgt, im Herbst diesen Blätter-Biomüll zu verbrennen.

Für Industriekaufleute eine lohnende Aufgabe.

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HeinrikH  11.05.2023, 14:26
@guenterhalt

Das hat nichts damit zu tun die Welt restlos zu betonieren.

Es ist eine einfache Beobachtung.

Wir benötigen elektrische Energie. Und zwar enorme Mengen. Eine Reduktion der elektrische Energie ist nicht realistisch. Stattdessen wird der Bedarf durch Wärmepumpen und E-Autos noch enorm steigen.

Kernkraft liefert zuverlässig elektrische Energie. Und das bei geringen Emissionen und vergleichsweise geringem Platzbedarf.

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Harrass  11.05.2023, 22:02
@guenterhalt

Ich mag den Hinweis auf Ahrtal.

Ahrtal war nicht Atomkraft, Ahrtal war die Kohle die wir verbrennen, weil wir unsere CO2 freien AKW ohne Grund, Sinn und Verstand rein ideologisch abschalten müssen.

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Eisenwind  13.05.2023, 11:02
@guenterhalt
Hast du jemals von einem Einschlag eines Meteoriten gehört

Sollte das passieren, wird das AKW deine kleinste Sorge sein.

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guenterhalt  13.05.2023, 13:28
@Eisenwind

Ist es auch nicht. Der Atommüll wird aber über die ganze Erde verteilt. Das Problem besteht ja schon heute und die AKW sind so lange nicht gelaufen.

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Eisenwind  13.05.2023, 13:55
@guenterhalt

Du möchtest also keine Kernenergie, die umweltfreundliche und einzige CO²freie Alternative, weil eventuell ein Komet, der alles Leben auslöscht, auf ein AKW stürzen könnte. Klingt schlau!

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guenterhalt  13.05.2023, 14:32
@Eisenwind

darf ich mal lachen?

Kennst du die Gegend um Gera, Ronneburg, Seligenstädt .... aus den Jahren, als das noch DDR war. Dort hat die "SDAG Wismut" (sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft) Uranerz gefördert.
Nicht nur, dass der Umgang mit dem Erz, mit den radioaktiven Radon (suche mal nach "Schneeberger Krankheit") eine enorme gesundheitliche Belastung für die Arbeiter wie auch für die gesamte Bevölkerung war. Das Erz musste mit hohem Energieaufwand gefördert, später mussten riesige Massen an Gestein wieder in die Gruben gebracht werden.
Richtig, dieses Unternehmen gibt es nicht mehr, weil das Risiko für die Bevölkerung zu hoch ist.

Wir überlassen die Förderung und Aufbereitung von Uran anderen Menschen.
Deren Gesundheit ist doch deren Problem wie auch der Transport von Erz und Abraum.
Wo lebst du, wenn du glaubst, Länder die für uns Uran fördern würden, machen das umweltfreundlich und CO2-frei?

Kernfusion ist übrigens auch eine Möglichkeit der Energiegewinnung durch Kernenergie. Möglicherweise wird das mal eine weniger gefährliche Methode.

Das, was heute in den AKW gemacht wird ist also keinesfalls die "einzige CO²freie Alternative".

Erkläre auch mal, wo Solarzellen CO2 absondern.

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Eisenwind  13.05.2023, 20:13
@guenterhalt Lachen ist gesund!
darf ich mal lachen

Aber natürlich, das Leben ist leichter, wenn man lacht. Es hilft übrigens auch beim Lernen. Also nur zu!

SDAG Wismut .... Uranerz gefördert.
... enorme gesundheitliche Belastung für die Arbeiter wie auch für die gesamte Bevölkerung war.

Nach dem im Orbit verglühten Kometenargument nun also Gesundheit von Arbeitern und Wismut. Aber immerhin ein ernstzunehmendes Argument! Und du hast sogar Recht!

Kurz zu Bergbau in der DDR: Ich bin mir sicher, dass du nicht weißt, wie hart und gesundheitsschädlich die Arbeit dort unter Tage war. Beispielsweise im Harz wurden Bergmänner kaum älter als 60, waren mit Mitte 40 schon verbrauchte Männer, gezeichnet von der Weißfingerkrankheit, Taub und viele andere Krankheiten. Der Grund: miserable Arbeitsbedingungen und minimaler Arbeitsschutz. Dies war in Wismut nicht anders. Uran ist nicht gesund und der jahrelange Umgang damit kann krank machen - bei mangelndem Arbeitsschutz. Auch im Umgang mit den Abraum etc, war die DDR ein richtiges Dreckschwe!n. All dies hatte tatsächlich Folgen für Arbeiter und Natur.

Aber wir leben nicht mehr in der DDR und haben auch nicht 1961!

Der Uranabbau ist problemlos möglich, wenn entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen getroffen werden. Das gleiche gilt auch für die Umwelt. Uran ist nicht unproblematisch, aber erheblich einfacher zu handeln als andere Dinge wie z.B. Giftstoffe.

Solche Schutzstandarts sind im Westen längst etabliert und selbstverständlich.

Daher ist dein Argument entkräftet.

Das Erz musste mit hohem Energieaufwand gefördert,

Naja, Bergbau halt. So hoch ist der Energieeinsatz nicht. Is halt Arbeit, gelle.

Aber weißt du was? Wir brauchen nur sehr geringe Mengen! Weil nämlich Uran unglaublich viel Energie enthält. 2500 Kilogramm beste Steinkohle liefern soviel Energie wie 1 Gramm (Kantenlänge 0 4cm) Uran!

Und Brennstäbe halten sehr lange! Sie werden bis zu 5 Jahre im AKW verbraucht bevor sie ausgetauscht werden müssen.

Krass oder? Und es kommt noch besser. Denn die Energiedichte ist so hoch, dass die Menge von der Größe einer RedBulldose ausreicht dein ganzes Leben mit Energie zu versorgen! Von der Geburt bis zum Tod! Und alles inklusive: Strom in Haus und auf deiner Arbeit, Strom für deine Heizenergie und Warmwasser, für deinen Verkehr und Urlaubsreisen und alle Produkte, die du in deinem Leben verbrauchst. Und das alles co²frei.

Länder die für uns Uran fördern würden, machen das umweltfreundlich und CO2-frei?

Du hältst Kanada für rückständig? Na, dann gibt es aber jetzt kein Ahornsirup mehr für dich!

Kernfusion ist übrigens auch eine Möglichkeit der Energiegewinnung durch Kernenergie. Möglicherweise wird das mal eine weniger gefährliche Methode.

Kernkraftwerk ist nicht gefährlich, sondern sicher. Aber zu deinem Argument: Ja, in der Entwicklung ist noch viel drin - leider nicht in Deutschland. Hier ist es aus ideologischen Gründen verboten zu forschen. Da werden eben andere die künftigen Technologien entwickeln. Wir sind bis dahin eh deindustrialisiert!

Erkläre auch mal, wo Solarzellen CO2 absondern

Ja. Nur scheint die Sonne ein volles Halbjahr überhaupt nicht in Deutschland und ein weiteres Vierteljahr scheint die Sonne zu wenig oder gar nicht. Dann kommt der Strom kleckerweise oder eben überhaupt nicht. Das ist Sonnenenergie. Klingt das für dich nach geeignet um einen Industriestaat mit Strom zu versorgen? Wir haben jede Stunde am Tag einen Strombedarf zwischen 65 und 75 Gigawatt! Manchmal schaffen alle Kollektoren 2 Gigawatt, bis die Sonne wieder schlafen geht

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Das Ding ist folgendes: Wer das Wort "Tschernobyl" benutzt als Argument gegen westliche Kernkraftwerke, weiß nicht wie westliche Kernkraftwerke funktionieren.

Eine Katastrophe wie in Tschernobyl ist in einem westlichen Reaktor unmöglich.

Nicht weil wir bessere Sicherheitsvorkehrungen hätten (die haben wir). Nicht weil wir eine eine bessere Sicherheitskultur hätten (die haben wir). Sondern weil es ein anderer Reaktortyp ist dessen Gefahren wohl bekannt waren und deshalb wurde nie so ein Reaktor im Westen gebaut.

Der einzige Grund einen Reaktor überhaupt so gefährlich zu bauen ist, dass man dort während des Betriebs Material zum Bau von Atombomben entnehmen kann. Das ist in unseren Reaktoren aus baulichen Gründen unmöglich.

Wer das nicht weiß, hat sich mit der Technologie nicht mal oberflächlich beschäftigt weil dies eine der ersten Dinge ist die man darüber lernt wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt.

Fukushima war eine Katastrophe mit drei Kernschmelzen und Null Todesopfern durch Strahlung. Null. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A10 sind am selben Tag mehr Menschen gestorben als durch die größte Atomkatastrophe der westlichen Welt.

Durch den Ausstieg aus der Kernenergie sterben in Deutschland 1100 Menschen jedes Jahr an Luftverschmutzung durch den stärkeren Einsatz der Kohlekraft.

Und dabei ist in Fukushima sehr viel schief gelaufen. Hätte dort ein deutsches Kernkraftwerk gestanden, würde heute kaum jemand in Deutschland "Fukushima" kennen und wir hätten dank dem Einsatz der Kernenergie unsere Klimaziele für 2030 vor Jahren erreicht.

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Ich möchte allen die glauben Tschernobyl wäre ein gutes Argument gegen Kernenergie folgendes Gleichnis geben:

Stellen wir uns vor wir würden über Fußball diskutieren. Ich diskutiere nie über Fußball. Ich habe davon keine Ahnung.

Also sagen wir wir reden über Fußball und ich sage: "Bayern München ist die letzte Drecksmannschaft des Planeten. Es gibt keine schlechtere Mannschaft."

Ihr erwidert: "Ob man sie mag oder nicht, sie sind doch recht erfolgreich, findest du nicht?"

Und ich sage: "Nein! Sie sind miserabel. In ihrer gesamten Geschichte haben sie noch nie auch nur einen einzigen Dreipunktewurf geworfen."

...

Wisst ihr was? Das ist keine Lüge. Die Fußballmannschaft von Bayern München hat tatsächlich noch nie einen Dreipunktewurf geworfen.

Jetzt versucht ihr mir zu erklären, dass es im Fußball keine Dreipunktewürfe gibt, nur im Basketball. Und ich lache euch aus: "Ihr seid solche Bayern-Fanboys! Die Bayern-Lobby hat euch das Gehirn gewaschen! Schaut euch die Lakers an! Die sind eine gute Mannschaft, die hatten in der letzten Saison 23% 3-Punkte-Würfe. Die Bayern haben keinen einzigen. In ihrer gesamten Geschichte nicht!"

Und jeden Versuch von euch mir zu erklären wie sehr ich mich irre, interpretiere ich nur als euren Versuch euch selbst die miserable Mannschaft Bayern München schönzureden. Die Bayern-Lobby hat euch belogen. Ihr seid Bayern-Fanboys/girls. Nur aufgrund eurer Pro-Bayern-Ideologie seid ihr für Bayern München. Dabei seid ihr noch nicht mal starke Bayern Fans, ihr seht nur, dass ich etwas wichtiges absolut nicht verstehe.

Und das seid ihr. Für jemanden der die Technologie versteht und die Unterschiede kennt, klingt jemand der Tschernobyl als Argument gegen westliche Kernenergie benutzt wie jemand der den FC Bayern München für eine miserable Mannschaft hält, weil sie keine 3-Punkte-Würfe schaffen.

Und wie ich schon sagte: Es ist nicht Mal eine Lüge. Es basiert schlicht auf einem kompletten Missverständnis der "Regeln". Und die Regeln bei Kernreaktoren sind nicht von Menschen gemachte Regeln, diese Regeln heißen "Physik".

Nun ist der Unterschied zwischen Basketball und Fußball deutlich leichter zu erklären als der zwischen einem sowjetischen RBMK und einem westlichen Druck- oder Siedewasserreaktor. Deshalb sagen meine Meinungen über den FC Bayern München, in diesem Szenario, mehr über mich und mein Wissen aus, als über den FC.

Und um das klar zu stellen: Niemand muss verstehen wie ein sowjetischer RBMK oder ein westlicher Druck- oder Siedewasserreaktor funktioniert. Doch wenn ich argumentiere die gesamte westliche Kernkraft sei unsicher wegen des Unfalls in einem sowjetischen RBMK sollte ich mich doch sehr ausführlich mit dieser Technologie auseinandergesetzt haben.

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Atomkraft)
Bluemie  11.05.2023, 09:22
Und ich sage: "Nein! Sie sind miserabel. In ihrer gesamten Geschichte haben sie noch nie auch nur einen einzigen Dreipunktewurf geworfen."

Sorry - es tut mir leid. Aber das ist dann tatsächlich eine Lüge.

FC Bayern München Basketball

Aber ansonsten habe ich natürlich keine Einwände. Man kann Tschernobyl ganz sicher nicht mit den Standards deutscher AKW vergleichen.

Letztendlich gibt es aber bei technischen Anlagen niemals eine 100% Sicherheit.

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Oppulus  11.05.2023, 09:34
@Bluemie

Dass Bayern München eine Basketballmannschaft hat ist mir sehr wohl bekannt. Darum habe ich in meinem Beitrag auch klar gemacht, dass es eine Diskussion über Fußball ist und an einer Stelle schreibe ich: "Wisst ihr was? Das ist keine Lüge. Die Fußballmannschaft von Bayern München hat tatsächlich noch nie einen Dreipunktewurf geworfen."

Du demonstrierst eigentlich genau das wovon ich spreche. Mein Gleichnis war dazu gedacht wie wenig bei dieser Diskussion mit echtem Wissen und aufrichtigen Argumenten diskutiert wird.

Und in dieser hypothetischen Diskussion hätte mich mein hypothetischer Partner darauf hingewiesen: "Du meinst bestimmt die Basketballmannschaft von Bayern München- und die haben schon Mal 3-Punktewürfe gemacht..."

Und ich würde darauf bestehen: "Das ist doch eine Mannschaft! Es sind Teamorientierte Ballspiele! Es gibt da keinen Unterschied!"

Letztendlich gibt es aber bei technischen Anlagen niemals eine 100% Sicherheit.

Natürlich gibt es nie eine 100% Sicherheit. Das heißt aber nicht, dass alles passieren könnte.

Ein Windkraftwerk ist nicht zu 100% sicher. Es kann einstürzen. Ist auch schon passiert. Doch wenn mein Argument ist: "Man darf niemals Windkraftwerke benutzen weil die einstürzen und auf einen vollbesetzten Kindergarten fallen könnte." Dann ist das offensichtlich Unsinn weil kein Kindergarten so nah an einem Windkraftwerk stehen darf!

Das mit Abstand schlimmste das in einem modernen westlichen Kernkraftwerk passieren könnte wär ein Totalverlust des Reaktors- ein immenser wirtschaftlicher Schaden.

Es gibt 100% Sicherheit, dass ein Windkraftwerk niemals auf einen Kindergarten fällt und es gibt 100% Sicherheit, dass ein westliches Kernkraftwerk keine Tschernobyl-Style-Katastrophe hat.

Um erneut auf mein Gleichnis zurück zu kommen. Ich habe dir viel zugehört und inzwischen verstanden, dass es keine 3-Punktewürfe im Fußball gibt. Und dann würde ich am Ende der Unterhaltung sagen: "Es mag normalerweise keine 3-Punktewürfe geben. Doch man kann sich nie 100% sicher sein. Vielleicht schießt ein Torwart von ganz hinten mit einem Hammer-Schuss ins gegnerische Tor." Das wäre trotzdem kein 3-Punktewurf!

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Bluemie  11.05.2023, 09:46
@Oppulus

Ja ja - alles gut.

Du weißt ja, dass meine Argumentation gegen Kernkraft weder die Sicherheitsbedenken noch die Endlagerlösung sind.

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Einerseits kann man diese ignorieren, da die Umstände die zur jeweiligen Katastrophe führten und auch teils die Bauart komplett verschieden waren und in Deutschland so nicht auftreten können.

Andererseits kann man auch die Lektion daraus ziehen, dass unerwartete Umstände eben unerwartet auftreten und bei Atomkraftwerken zu einer ziemlich großen Katastrophe führen können.

Die Erbauer und Betreiber von Fukushima und Tschernobyl haben sicher auch gedacht, dass sie sicher sind und nichts passieren wird. Sie wurden eines besseren belehrt.

Oppulus  11.05.2023, 09:12
Die Erbauer und Betreiber von Fukushima und Tschernobyl haben sicher auch gedacht, dass sie sicher sind und nichts passieren wird. Sie wurden eines besseren belehrt.

Die Erbauer von Tschernobyl war die Sowjetunion. Sie wussten über die Gefährlichkeit von RBMK-Reaktoren bescheid. Der einzige Grund Reaktoren so zu bauen ist, dass man während des Betriebs Spaltmaterial für Atomwaffen entnehmen kann.

Es war der Sowjetunion schlicht egal. Nach wie vor zählt in russland ein Leben nichts.

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Und durch Fukushima, drei Kernschmelzen, die mit Abstand größte Atomkatastrophe der westlichen Welt, starben insgesamt 0 Menschen an Strahlung. Gleichzeitig brannte woanders eine Ölraffinerie nieder. Dabei starben 13 Feuerwehrleute.

Durch Unfälle in der gesamten westliche Kernenergie starben seit 1960 insgesamt NULL Personen an Strahlung. Durch die Verwendung fossiler Brennstoffe sterben 9 Millionen Menschen durch Lungenkrankheiten. Pro Jahr. Nicht bei Unfällen. Wenn sie fehlerfrei funktioniert.

Was für eine Katastrophe soll denn in einem Kernkraftwerk passieren die schlimmer ist als 9 Millionen Todesopfer pro Jahr?

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Das Thema ist doch erledigt in Deutschland.

Fukushima war als Begründung für Deutschland sowieso völlig untauglich, da hier eher selten Tsunamis auftreten. Der GAU hätte sogar verhindert werden können, wenn die Japaner rechtzeitig reagiert hätten.

Interessant ist ja auch, dass die Japaner jetzt trotz Fukushima wieder auf Kernkraft setzen.

Harrass  11.05.2023, 22:06

Die Japaner sind ja auch nicht so doof wie die Grünen

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