Stimmt es dass es für Männer viel weniger schlimm ist von frauen vergewaltigt zu werden als andersrum?

14 Antworten

NEIN

Um Gottes willen, wer erzählt so einen Unsinn?

Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung, es ist ein sexueller, gewaltsamer Übergriff gegen den Willen der betroffenen Person. Eine Vergewaltigung ist für Männer genauso schlimm wie für Frauen. Es gibt auch keinen Grund, warum das anders sein sollte.

Falschaussagen und Vorurteile wie diese sind der Grund dafür, dass viele Männer, die so etwas erlebt haben, sich nicht trauen, über die Übergriffe zu sprechen und sich Hilfe zu holen.

LordofDark1981  29.03.2024, 10:44

... wenn sie denn überhaupt Hilfe bekommen und mit dem was sie erzählen ernst genommen werden, WENN sie sich offenbaren.
Ich kann es ja nicht mit Fakten belegen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine immer mehr auf Frauenrechte im Sinne einer Emanzipation der Frau - allerdngs nicht am "Durchschnittsmann" sondern natürlich am Vorstand des DAX-Konzerns orientiert - bedachte Gesellschaft, die sich auch im Ärzte- und Polizeiumfeld spiegelt wohl eher mit Amüsement und mangelnder Ernsthaftigkeit auf eine derartige Unterstützungsbitte /Strafanzeige reagieren wird als diese dann tatsächlich ernsthaft und zielgerichtet zu bearbeiten.
Zumindest dann, wenn es um einen weiblichen Täter geht und nicht um den "homosexellen Typ von Nebenan" dürfte es wohl ziemlich herausfordernd und nochmals doppelt erniedrigend für das Opfer sein, sich hier Gehör zu verschaffen.

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Also bevor man das mal konkretisiert müsste man erstmal klar definieren, was man unter einer Vergewaltigung versteht. Gesetzlich gesehen ist das ja das Erzwingen sexueller Handlungen durch Gewalt (in Abgrenzung zur sexuellen Nötigung - Erzwingen sexueller Handlungen durch DROHEN MIT Gewalt etc.)
und DAS ist für einen Mann sicherlich genau so erniedrigend wie für eine Frau. Mal losgelöst davon, dass jede Art unfreiwillige sexuelle Übergriffigkeiten im Resultat bzw. für das Opfer traumatisierend sind.

Mach dir mal klar, dass auch ein Mann penetriert werden (Stichwort Anals*x) oder zum Oralverkehr gezwungen werden kann.

Und ja, auch eine Frau kann einen Mann ganz klassisch in Form eines Geschlechtsverkehres vergewaltigen, sogar bis hin zur Ejakulation und einer daraus resultierenden Schwangerschaft (die by the way sogar väterliche Unterhaltspflichten für das männliche Opfer gegenüber dem Kind auslöst). Für die dafür nötige Erektion kann man durchaus durch Einflösen von Medikamenten (die blauen Pillen z.B.) oder mit mechanischen "Hilfsmitteln" sorgen.

Warum sollte das für einen Mann weniger entwürdigend sein als das für eine Frau, die dann gleichermaßen zum Lustobjekt wider Willen degradiert wird? Männer haben es meiner Meinung nach sogar noch schwerer, weil diesen aus genau dieser Geisteshaltung ("du bist doch ein Mann, leb halt damit oder sei ein Weichei" oder "wenn du es nicht irgendwie gewollt hättest wär ja der "kleine Mann nicht in Kampfposition gegangen" und "du bist doch der starke Mann, du hättest dich ja wehren können" und derartigen Blödsinn) eher weniger Hilfsbereitschaft und Verständnis entgegengebracht wird, von der Not, das dann erklären zu müssen mal ganz zu schweigen. Es wird eben allgemein (aber fälschlicher Weise) angenommen, dass der "penetrierende Part" eben mit Wissen und Wollen handelt.

Das gilt im Übrigen nicht nur für männliche Vergewaltigungsopfer sondern auch bei häuslicher Gewalt durch die Damenwelt. Oder habt ihr schon mal Schutzeinrichtungen für Männer (á la Frauenhäuser) gesehen?
Das Thema "Gewalt durch Frauen in Beziehungen (ob nun sexualisiert oder nicht)" ist eben etwas, was die Gesellschaft sehr elegant totschweigt. Dementsprechend ist die Dunkelziffer extrem hoch.
Vergewaltigte Männer sind eben kein reines "Knastproblem" ("Seife aufheben bla bla").

Ich frage mich allgemein, warum man uns Männern weniger emotionale "Mitgenommenheit" nach belastenden Situationen und Erlebnissen zugesteht als der Damenwelt, egal, ob es sich nun um derartige Gewaltverbrechen mit männlichen Opfern, um ganz banale Dinge wie eine Trennung oder andere schlimme Erlebnisse wie ein Verkehrsunfall etc. handelt. Ein weinender Mann ist eben in den Augen vieler immer noch ein Weichei und "nicht männlich", schwach und lächerlich. (ich merke gerade, wie ich einen ziemlichen Hass in meinem Bauch spüre, wenn ich an derartige Sichtweisen denke). Je extremer die Erfahrung, desto weniger gesteht man es dem Mann zu, traumatisiert und belastet zu sein (ist mein Eindruck)

Emanzipation der Frau bedeutet eben nicht, dass sie ÜBER den Mann gestellt wird (und das natürlich nur so lange, bis sie selbst qua "Frau sein" ihren "T*tt*nbonus geltend macht) sondern dass eine tatsächliche GLEICHBERECHTIGUNG hergestellt wird, sowohl im Umgang miteinander als auch in Rechten und Pflichten zwischenmenschlicher, sozialer und gesetzlicher Art.

vanOoijen  29.03.2024, 02:23

Die blauen Pillen bewirken keine automatische Erektion, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Man muss sich schon entsprechende Gedanken machen bzw. erregt sein. Dann funktioniert ER wieder wie früher und besser - aber automatische Erektion während man völlig ungeil ist lösen die nicht aus.

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LordofDark1981  29.03.2024, 02:25
@vanOoijen

Das war auch nur als Beispiel gedacht. Es gibt durchaus Medikamente und Drogen, die das auch ungewollt - bis hin zu durchaus schmerzhaften Dauererrektionen - auslösen können. Man will ja der "interessierten Täterin von morgen" jetzt auch keine "Bedienungsanleitung mitgeben, oder ;)
Ganz davon ab, dass auch eine gegen den Willen des Mannes vollzogene auf Errektion gerichtete Stimulation in Kombination mit derartigen Pillen durchaus ans "Ziel" führen KANN - vor allem wenn dann noch mechanisch ("Cockring etc.) o.ä. nachgeholfen wird.

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vanOoijen  29.03.2024, 03:25
@LordofDark1981

Nun ja, Du hast durchaus gute Punkte.

Aber für das Meiste davon muss es schon eine SM-Session sein wo er gefesselt ist.

Ansonsten sind wir Männer körperlich den meisten Frauen durchaus überlegen.

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LordofDark1981  29.03.2024, 03:38
@vanOoijen

"Belege die Überlegenheit bitte anhand konkreter Fakten" würde jetzt der Standard-Troll schreiben.
Es braucht nicht immer körperliche Überlegenheit bei einer Vergewaltigung. Es genügen schon ein paar KO-Tropfen im Drink (die ja durchaus auch einem Mann eingeflößt werden können) und schon war es das mit der Überlegenheit - zumindest lange genug, um diese anderweitig zu beseitigen.
Muskelkraft alleine ist nicht alles und die gute Erziehung der breiten "Männermasse" ist sicherlich ebenfalls ein Grund, warum Männer trotz höherer Muskelkraft gegen Frauen nicht so vorgehen, wie sie es vielleicht täten, wenn der Vergewaltiger der homosexuelle Knastbruder ist, der dann mal die Seife fallen gelassen hat.
Ganz davon ab, dass Vergewaltigungen ja nun durchaus auch und gerade in Situationen vorkommen, die sehr vertrauensvoll begonnen haben und dann in eine völlig andere Richtung umschlagen. Auch DAS ist keine Männerdomäne, wenn es darum geht, dann übergriffig zu werden. Das können die Damen der Schöpfung genau so und vielleicht sogar besser (?). Der Täter, der nachts im Park auf die Disco-Heimkehrer wartet und diese dann ins Gebüsch zieht ist wohl eher ein Krimi-Klischee aus dem Trash-TV als die Realität hinter Sexualdelikten.

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vanOoijen  29.03.2024, 03:42
@LordofDark1981

Na gut.

Da bin ich wohl einfach der falsche Konversationspartner.

Ich bin drogenerfahren und eine Frau verprügelt habe ich auch schon.

Zu letzerem muss ich allerdings sagen, dass diese mich mit einem Messer bedroht hat - aber Hemmschwelle weg ist nunmal Hemmschwelle weg.

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LordofDark1981  29.03.2024, 03:45
@vanOoijen

Naja gut, da wäre ich jetzt an deiner Stelle nicht besonders stolz drauf. Notwehr ist ja das eine, aber dann zu prügeln geht dann ja deutlich darüber hinaus. Hoffentlich hast du inzwischen verstanden, dass das total daneben ist.

Aber genau das was du sagst ist es ja... Hemmschwelle weg bedeutet Hemmschwelle weg. auch DAS ist ja nun keine Erscheinung, die nur bei Vorhandensein eines Penisses auftritt, oder?
Wo ich dir sicherlich beipflichten muss ist, dass eine derartige Spontanität á la "im Park ins Gebüsch zerren und dann sein Ding durchziehen" bei Frauen als Täter eher weniger funktioniert, aber das ist ja auch umgekehrt nicht unbedingt der Standard. Vergewaltigungen kommen ja durchaus eher in Abhängigkeitsverhältnissen vor als unter völlig fremden Menschen.

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Nein. Vielleicht ist es fast noch schlimmer, da viele nicht darüber reden können bzw. wollen

Ich denke, dass das häufiger zutrifft. Besonders da ein Gewaltakt durch einen biologisch männlichen Part eher stattfindet. Aber das ist natürlich individuell zu betrachten und es natürlich nicht pauschal zu beantworten. Letztlich ist es aber auch egal, ob etwas schlimmer als das andere ist. Ich wiege mein eigenes Leid selten mit dem anderer auf.

Was für ein Mumpitz...

...wenn jemand Gewalt angetan wird, ist das traumatisch - egal für wen...

...wer solche Sprüche loslässt, hat keine Vorstellung - oder spinnt sich da schlechte, gaaaanz schlechte Filmchen zusammen...

Muuu-huuuum-piiiii-hiiiitz...