Spenden - Wo geht das Geld für Afrika eigentlich hin?

7 Antworten

Ich habe in der Vergangenheit gespendet. Viel gespendet. Eine der Gründe, weswegen ich heute selbst nicht mehr viel habe. Ich will trotzdem niemanden vom Spenden abhalten. Allerdings wäre es sehr gut, wenn man wirklich weiß, wo die Spenden landen. Das kann man meist nicht, es sei denn man ist in einem Verein aktiv, der Projekte vor Ort betreibt. Viele der Vereine sind das allerdings nicht - sie sind zwar selbst ehrlich, geben aber das Geld für Projekte, die sie selber nicht kontrollieren können und damit fehlt der Überblick, was wirklich mit dem Geld passiert.

Es ist bei weitem nicht immer Betrug, sondern oft Ineffizienz, die viele Spenden nutzlos werden lässt. Habe es selber mitgekriegt: Da wurde eine private Schule mit Spendengeldern unterstützt, dann baute der Staat dort aber eine größere öffentliche und auf die kleine Privatschule gingen fast keine Kinder mehr.

Wie auch immer: Eine echte Lösung habe ich nicht - kann nur sagen, dass man selbst oder zumindest Freunde einen persönlichen Einblick in Hilfsprojekte haben sollten, ansonsten muss man eben häufig damit rechnen, dass die Spenden nichts bewirken.

Lucy2121 
Fragesteller
 13.11.2021, 09:09

Ja das ist schade, das fällt mittlerweile auf dass da etwas nicht stimmt.

Wahrscheinlich landet alles in die Taschen von denen die schon genug Geld haben.

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Blume8576  13.11.2021, 09:58
@Lucy2121

Eine Freundin von mir (Xenia Hügel) sammelt Privat Spenden.

Sie hat in Uganda ein Kinderheim mit Schule gebaut und Paten fûr die Kinder gefunden.

Danach hat sie in Jattaba ein Krankenhaus gebaut.

Im Dezember erscheint ihr Buch "Ohne Plan - aber mit Herz "

Bei ihr siehst du direckt wohin das Geld geht , 1 zu 1 kommt das dort an .

https://www.meine-news.de › c-kultur

"Ohne Plan - aber mit Herz": Jetzt vorbestellen! - Amorbach - meine-news

04.11.2021 — 14 Euro ist der Preis von "Ohne Plan - aber mit Herz" / 2 Euro fließen direkt zurück in unsere gemeinsamen Projekte.

2 € von 14 € hört sich wenig an, aber wer sich auskennt weis das es ihr Anteil am Preis ist....

Sie hat in den 3 jahren viel darûber gelernt was in Afrika schief läuft .

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kwon56  13.11.2021, 23:50

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen nennt einen Aufwand für Verwaltung und Presse bis 10% gut, bis 20% angemessen.

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Das Geld geht häppchenweise nach... Afrika. 🤡

Oft kommt nur ein Bruchteil der gesammelten Spenden überhaupt am Ziel an, weil unterwegs bereits viele "Bedürftige" sich daran laben...

Ich hab das hierzulande bei einer Tafel erlebt: das, was angeliefert wurde unterschied sich massiv von dem, was dann verteilt wurde... Die besten Sachen wurden vom Personal vor der Verteilung schon aussortiert... So kam bei dem "Fußvolk" nur der noch halbwegs nutzbare Müll an. 🤔

Genau dasselbe passiert beim Geld. "Gebühren", Steuern und was sich die Leute sonst noch einfallen lassen... Das alles schmälert die Hilfssumme gewaltig.

Und naja: die Sachen, die aufgebaut wurden, müssen auch gepflegt werden... Was nützt denn ein schicker neuer Brunnen wenn der nicht sauber gehalten wird? Manchmal sind die Hilfsbedürftigen halt auch selbst schuld wenn etwas nicht lange funktioniert...

Und ich denke, viele Spendenempfänger haben sich einfach schon dran gewöhnt, Spenden zu bekommen. Für sie gibt es doch keinen wirklichen Grund, etwas an der Situation zu ändern... Es gibt also nicht nur hierzulande Leute, die lieber schmarotzen als sich aktiv daran zu beteiligen, daß es allen besser geht.

Und genauso wie hierzulande gibt es auch in Afrika Möglichkeiten, unpraktische politische Massnahmen mal aus dem Weg zu räumen. Macht nur keiner wirklich.

Die meisten Probleme dort sind also hausgemacht.

warehouse14

zukurzzulang  13.11.2021, 10:06
Ich hab das hierzulande bei einer Tafel erlebt: das, was angeliefert wurde unterschied sich massiv von dem, was dann verteilt wurde... Die besten Sachen wurden vom Personal vor der Verteilung schon aussortiert... So kam bei dem "Fußvolk" nur der noch halbwegs nutzbare Müll an. 🤔

Danke, diese Gedanken kamen mir auch, als ich vor kurzem eine Sachspende geben wollte.

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Dazu empfehle ich das kleine Buch von Wolfgang Schoeller, "Die offene Schere im Welthandel...." Das ist durchaus erhellend.

Wo geht / ging mein Geld hin.

Ich bin seit 1972 oder so dabei und werde jetzt beim Niederschreiben etwas hin- und herspringen.

Meine erste Spende ging wohl über das DRK nach El Salvador, weil da, glaube ich, ein Erdbeben war. Das war also Notfallhilfe.

Diee Aktion amref in Afrika erhielt Gelder für ihre Arzt-Flugeinsätze, in Gebiete, die anders nicht erreichbar waren. Das erfolgte nach einem Artikel in der GEO in 79. Als ich in Dar essallam in Tansania war 1996, sah ich ein Büro der Gesellschaft, ging aber nicht hinein. Wie dort die Gelder verwaltet werden, weiss ich nicht.

Viel Geld ging über die Steyler Missionare, einem katholischen Missionsorden. Ich besuchte Niederlassungen in Steyl, Niederlande; Mödling/Österreich; Rom und Nemi/Italien; St. Augustin bei Bonn; New Delhi, Tiruchirapali, Alt-Goa und noch eine/Indien. Dort lernte ich deren Arbeit kennen und schätzen.

Geld ging über die Jesuiten (kath. Orden) unter anderem nach Muzaffarpur in Bihar in Indien, wo ich den damaligen Bischof unterstützte und 93 im Dezember für mehrere Tage besuchte.

Zufällig machte der Bischof eine Diözesanrundfahrt über sechs Tage, bei der ich ihn begleiten durfte. Ich sah vieles und lernte viel kennen.

Auf dem Rückweg zum Flughafen in Patna durfte ich die letzte Nacht im Haus des dortigen Erzbischofs nächtigen.

Über missio München unterstützte ich den mittlerweile verstorbenen Bischof Balina von Geita in Tansania und besuchte diesen 2 Wochen. Geita ist in der Nähe des Viktoriasees. Dort nahm ich teil an einer Eröffnung eines Kinderkrankenschwesterwohnheims, einer Schulveranstaltung und einem Priesterbesuchs im Krankenhaus und an einer Feier mit einem Erzbischof und einer Leiterin /Oberin eines Schwesternklosters.

In Daressalam wohnte ich bei Missionsbenediktinern, die ich noch heute unterstütze. Den Aufenthalt in D. konnte ich von zuhause aus bezahlen.

Ich unterstütze die Aktion Canchanabury, deren Hauptamtlich Beschäftigten die Arbeit auch vor Ort kontrollieren und mit Besuchergruppen hinfliegen.

Demnächst werde ich den Serengeti-Park in Tansania über den Zoo in Frankfurt unterstützen.

Ich unterstütze viele kirchliche Organisationen, weil das Personal oft aus Einheimischen besteht oder Personen, die schon länger dort arbeiten.

ZUM Beispiel bin ich gut zehn Jahre für Haiti gelaufen und habe das Geld meiner Arbeitskollegen über Adveniat an eine haitianische Schwesternkongregation gegeben.

Wo viel vom gespendeten Geld bleibt, weiss ich nicht. Aber viel ist noch nötig.

Und die Kontrollen laufen durch Besuche von Mitarbeitern hiesiger Aktionen besser.

Sabriye Tenberken (iehe Internet) hat inTibet eine Schule gegründet und bei Kontrolle festgestellt, dass betrogen wurde. DIE Mitarbeit mit dem Angestellten endete, das Projekt lief unter Kontrolle weiter.

Als ein Pater in Deutschland von mir zehn Mark erhielt und dann erfuhr, dass ich in armen Ländern finanziell helfe, gab er mir das Geld zurück.

Ein Pater in Taiwan wollte aus dem gleichen Grund keine Spenden mehr von mir.

So, in Kürze.

Grüß' Dich! ;-)

Deshalb spende ich schon seit langer Zeit wenn überhaupt nur noch an hiesige Hilfsorganisationen,wie z.B. Obdachlosenhilfe,Kinderkrebskliniken,DKMS,die Tafel,usw.!

Schönes WE noch! :-)

Lucy2121 
Fragesteller
 13.11.2021, 09:07

Grüss dich lieber Mario 👋🏻

Ja das kann ich nachvollziehen, ich würde mich da auch veräppelt fühlen und lieber da spenden wo auch wirklich etwas passiert.

Dir auch ein schönes WE :))

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