Sollten Zoos bei uns verboten werden?
Es ist eine Gefangenschaft für Tiere. Sie werden durch die Gefangenschaft und die zur Schau Stellung vor Menschen krank, ich erinnere nur an Knut den Eisbären oder Schimpansen, die ihren eigenen Kot essen.
Zoos dienen nur der Belustigung und Unterhaltung der Menschen, und das ist nicht richtig. Diese Tiere verdienen die Freiheit.
Ich finde Zoos sollte es nur für
- vom aussterben bedrohte Tiere geben, um ihre Population wieder aufzubauen
- kranke Tiere geben, damit sie sich wieder rehabilitieren können
- ausgestossene Tiere geben, um sie für das Leben in der Wildnis vorzubereiten
Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen
14 Antworten
Zoos dienen nicht nur "der Belustigung und Unterhaltung der Menschen", sondern auch deren Bildung.
In Zoos habe ich die Möglichkeit, Tiere kennenzulernen, für die ich sonst weit reisen und teilweise mühsame Expeditionen unternehmen müsste. Im Zoo bekomme ich mit vergleichsweise geringem Aufwand einen Eindruck von der Vielfalt des Lebens auf der Erde, und dieser Eindruck ist m. E. auch wichtig, um die Bedeutung des Schutzes der natürlichen Lebensräume dieser Tiere zu verstehen. Die Tiere im Zoo sind in diesem Sinne sozusagen "Botschafter" für ihre in freier Natur lebenden Artgenossen.
Natürlich sollte die Tierhaltung im Zoo so artgerecht wie möglich sein (und in diesem Zusammenhang hat sich in den letzten Jahrzehnten auch schon viel zum Positiven verändert), manche Arten eignen sich auch vielleicht tatsächlich nicht für die Haltung im Zoo, aber ein Verbot wäre völlig unangemessen.
Zoos dienen nicht "nur der Belustigung und Unterhaltung der Menschen". In Zoos macht man so viel mehr: zum Beispiel züchtet man dort auch bedrohte Tierarten. Ebenso wird in Zoos auch geforscht, was wiederum auch Wildtieren zu Gute kommt. Sehr viele bedeutende wissenschaftliche Arbeiten wären ohne Zoos nicht möglich gewesen. Gleichzeitig informieren Zoos aber auch. Genau das sind die drei Hauptaufgaben von Zoos: züchten, forschen und informieren.
Nebenbei kümmern sie sich auch um manche Fundtiere und nehmen sie teilweise auch dauerhaft auf. Das ist dann aber eher Nebensache.
Knut starb übrigens an einer Autoimmunkrankheit, die nichts damit zu tun hat, dass er im Zoo lebte. Daran wäre er auch in freier Wildbahn gestorben. Zootiere werden meist deutlich älter als ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Das Tiere ihren eigenen Kot essen, ist übrigens nichts ungewöhnliches. Das hat verschiedene Ursachen, wovon die meisten nichts mit Zoos zu tun haben. Wie es bei Schimpansen da ausschaut, weiß ich allerdings nicht.
Zoos bemühen sich mittlerweile sehr, die Tiere möglichst artgerecht zu halten. Das war nicht immer so, aber warum sollte man Zoos wegen Fehlern der Vergangenheit verbieten? Sie leisten mittlerweile unglaublich viel und sind für manche Tierarten und die Wissenschaft von großer Bedeutung. Was spricht dagegen, dass man die Tiere auch besuchen kann? Anders kann man das nicht finanzieren.
Es ist eine Gefangenschaft für Tiere.
Das weißt du ganz sicher?
Wenn man Zoos verbieten würde, müsste man konsequenterweise die Haltung aller Tiere verbieten, auch von Hunden und Katzen, denn natürlich leben auch Haustiere "in Gefangenschaft". Warum willst du hier eine vollkommen willkürliche Grenze ziehen, die das Halten mancher Tierarten in Ordnung findet, das Halten anderer aber nicht? Für mich ist diese speziesistische Sichtweise einfach nur bigott. Die Haltung von Wildtieren ist natürlich genauso moralisch vertretbar wie die Haltung von Haustieren. Entscheidend ist nicht die Frage, ob man ein Tier halten darf, sondern wie es gehalten wird.
Zoos sind genauso dazu verpflichtet, das Tierschutzgesetz einzuhalten. Dieses verlangt ganz klar, dass ein Tier artgerecht gehalten werden muss.
Tiere sind im Zoo nicht eingesperrt wie in einem Gefängnis. Der Freiheitsbegriff als menschengemachtes Konstrukt lässt sich auf sie gar nicht anwenden. Außerdem haben moderne Zoos längst nichts mehr mit den Zoos von früher zu tun, in denen die Tiere noch in viel zu kleinen, völlig reizarmen Käfigen gehalten wurden.
ich erinnere nur an Knut den Eisbären
Knut litt an einer seltenen Form einer Autoimmunerkrankung, die bei ihm zu einer Hirnhautentzündung geführt hat und die in keinem Zusammenhang damit steht, dass er im Zoo gelebt hat.
oder Schimpansen, die ihren eigenen Kot essen.
Kotfressen ist für viele Affenarten ein normales Verhalten und wurde auch bei wildlebenden Schimpansen beobachtet.
Zoos dienen nur der Belustigung und Unterhaltung der Menschen, und das ist nicht richtig.
Nicht richtig ist zu behaupten, Zoos dienten nur der Belustigung. Die Aufgaben miderner Zoos sind viel breiter gefächert.
Zoos erfüllen natürlich auch eine Erholungsfunktion. Das ist angesichts der Tatsache, dass schon heute über die Hälfte der Bevölkerung in Städten lebt und den Bezug zur Natur völlig verloren hat, enorm wichtig.
Darüber hinaus erfüllen Zoos eine wichtige Bildungsfunktion. Zoos informieren ihre Besucher ubd sprechen sie dabei mit allen Sinnen an. Selbst die beste Fernsehdoku vermag nicht, Wissen so anschaulich zu vermitteln. Darüber hinaus sind Zoos auch wichtig für die Ausbildung von Biologen und Tierärzten.
Die dritte Aufgabe der Zoos ist die Forschung. Viele Tierarten können in der Natur kaum erforscht werden. Ein Großteil unseres Wissens über Tiere ist Beobachtungen an Zootieren zu verdanken. Auch die Erforschung der Zoobestände auf molekulargenetischer Ebene ist von essentieller Bedeutung und hilft, die Populationen in der Wildnis besser zu schützen.
Und schließlich ist auch der Artenschutz eine der wichtigsten Kernaufgaben moderner Zoos. Diese hört bei der Haltung und Zucht bedrohter Arten nicht auf, sondern fängt sogar erst an. Alle modernen Zoos engagieren sich auch direkt vor Ort an Naturschutzprojekten, indem sie z. B. Spendengelder sammeln, Artenschutzprojekte finanziell unterstützen oder personell involviert sind, z. B. bei der Ausbildung lokaler Ranger oder Pfleger.
Ganz klar Nein!
Ohne Zoos wären viele der Tierarten sicher schon längst ausgerottet!
Fraglich wäre ob viele der Tiere überhaupt noch fähig wären selbstständig in der Wildnis zu überleben.
Auch hat sich der Mensch auf der ganzen Kugel breit gemacht, der Lebensraum für viele Spezies ist damit so schon begrenzt oder schlicht gar nicht mehr vorhanden.
Und selbst wenn dieser Lebensraum vorhanden wäre, der Mensch ist recht effektiv im Ausrotten anderer Spezies!
Erstmal aufhören, das Abschlachten und am Fließband Züchten sogenannter Nutztiere normalisieren, dann kann man vielleicht auch anderswo andocken.
Alles andere wäre doch wirklich mit zweierlei Maß gemessen, aber das sind nur meine Gedanken dazu.
Zum ersten Teil deiner Antwort habe ich gestern schon eine Frage gestellt. Bin ich selbstverständlich bei dir.