Sollte man Japanisch -> Deutsch oder Deutsch -> Japanisch Vokabeln lernen?

5 Antworten

Du solltest Vokabeln nichtmal explizit lernen. Das ist nur der Lernweg für Tests an Schule und Uni, die immer ein arbiträres Set an Worten fordern, die du anders kaum rechtzeitig reinprügeln kannst, bevor du sie wieder vergisst. Da dieser Lernweg eben nicht optimal ist, da er Kontext und Anwendung komplett aus deinem Spracherwerb entfernt.

Sprache eignet man sich an, indem man sich mit ihr umgibt. Entsprechend solltest du einfch Texte lesen und übersetzen. Da begegnest du den Worten dann häufiger und irgendwann kannst du sie einfach. Das geht mal schneller und mal dauert es länger. Wie lange, kann dir niemand sagen. Weil das von Wort zu Wort und Person zu Prson unterschiedlich ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Japanologie-Studium
tommy1T  25.08.2022, 13:11

schöne antwort!

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Ich würde beides machen.

Noch ein kleiner Tipp:

Zuerst solltest du die Kana lernen also Hiragana und Katakana. Wenn du das kannst fängst du an mit Vokabeln und dem weiteren krimskrams. Die Vokabeln die lernst du nicht mit Romaji sondern auf der einen Seite stehen die Kanji (bei manchen Wörtern mit Hiragana/Katakana) und auf der anderen Seite die Hiragana (nur Hiragana bei Kanji. Katakana bringt nichts weil es ja kein Fremdwort ist aber dazu nachher) somit lernst du die Aussprache. Dann schreibst du die deutsche Bedeutung. So lernst du also auf der einen Seite die Aussprache der Kanji durch Hiragana und die Bedeutung auf Deutsch. Wenn du die Hiragana dann auch liest hast du auch noch Lesetraining und gewöhnst dich an das Lesen der Schriftzeichen. Wenn ich du wäre würde ich dann das Lösungswort auf ein Blatt schreiben.

Als Beispiel:

Vorderseite: にほん

Japan

Rückseite: 日本

Die Aussprache aber bitte NIE MIT ROMAJI lernen❗️

Also nicht so:

Vorderseite: Nihon

Japan

Rückseite: 日本

Bei Katakana stehen dann die Katakana eben auf der Rückseite und die deutsche Bedeutung auf der Vorderseite. Hiragana musst du dann ja nicht mehr schreiben weil du kannst ja dann die Aussprache durch die Katakana.

(Ich hoffe du verstehst es sonst ist es auch egal und dann ignorier es einfach 😅)

LG undviel Spass beim lernen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe neu mit Busuu angefangen und zuvor in Mondly und 50 Languages hineingeschnuppert.

In Busuu läuft es so, dass mir die Vokabeln genannt werden. Die Schrift wird gleich mit gelernt. Eine Eselsbrücke wird erstellt, indem Bilder zu den einzelnen Wörtern angezeigt werden.

Die Übung funktioniert so, dass du zu den Bildern dann die passenden, vorgegebenen japanischen Wörter zuordnen musst (multiple choice) oder manchmal hast du ein Wort und musst es der Bedeutung zuordnen. Also Bild - japanische Schrift und deutsche Bedeutung werden im gegenseitigen Wechsel abgefragt. Selten muss ich etwas eintippen.
Meistens werden die Begriffe mehrmals abgefragt und kommen in verschiedenen Sätzen zur Anwendung, die man dann übersetzen muss.

Kurz: Ich glaube, es ist am besten, wenn man von verschiedenen Seiten aus lernt.

Wiederholungen sind wichtig.
Ich spreche auch immer alles nach (auch wenn das nicht Teil der Aufgabe ist). Schließlich handelt es sich um eine Sprache, die ich lernen will.

Wenn man möchte, kann man dann eigens erstellte Texte und Sprachaufnahmen von der Community korrigieren lassen.
Ich habe auch schon manchen bei kurzen Deutschtexten geholfen. Es macht Spaß und gibt ein gutes Gefühl, sich gegenseitig zu helfen.

Also bis jetzt bin ich bestens zufrieden. Bin aber wie gesagt erst am Anfang. Spannend wird es, wenn die Erstbegeisterung verflogen ist und reiner Fleiß gefragt ist.

Beides hat seine Vorteile

Japanisch->Deutsch ist aber am Besten, weil du auch so auf die Worte stößt bzw. die Sprache passiv aufnimmst

Es kann aber manchmal helfen wenn du ein aktiv denkender Mensch bist und dich manchmal fragst wie man etwas auf Japanisch sagen könnte. Dann ist auch Deutsch->Japanisch gut

Wieder eine von diesen Fragen, die eigentlich gar nicht erst gestellt werden dürften....

Ich meine, ich spreche mich hier ja immer wieder für vernünftigen Sprachunterricht mit Lehrer aus, der die Sprache, die er unterrichtet, de facto auch kann, und mit einem Lehrbuch, das Leute erstellt haben, die Fremdsprachenpädagogik gelernt haben, und das vor Buchdruck auch mal von einem Lektor korrekturgelesen wurde. Warum ich dafür bin? Weil diese Lehrer und Lehrbücher unter anderem Vokabeln in einer sinnvollen Reihenfolge beibringen. Aber gut, wenn es Leute gibt, die auf irgendwelche Apps, unüberprüfte Internet-Seiten und sonstige, nennen wir sie „innovative“ Lernmethoden schwören - ja mei, ist mir letztendlich auch das egal, und wenn es funktioniert, umso besser. Aber selbst dann dürfte sich diese Frage ja nicht stellen, weil die Lernmethode dann ja vorgibt, wie man was wann lernt.

Wenn deine Lernmethode dich aber damit beauftragt, selbst das alleine herauszufinden, ist es keine Lernmethode, sondern ein Vater, der seinem Kleinkind schwimmen beibringt, indem er ihm sagt “Wir sehen uns am Ufer!” und es mitten auf dem See ins Wasser wirft.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Japanisch in der VHS, an der Oberschule, an der Uni,...
Kawaraban  25.08.2022, 14:17

Kannst es gerne "innovativ" nennen, aber das ist es nicht. Die Theorien des Spracherwerbs gehen auf die 80er zurück, wo der Linguistik Stephen Krashen sie schon erwähnte und meinte, dass Menschen sich eine Sprache immer aneignen und nicht lernen. Und sämtlicher Spracherwerb aus Schule und co. soll damit zusammenhängen, dass man dort eben mal die Sprache liest und hört. Und nicht mit den generischen Erklärungen zur Sprache, die man überall findet. Wenn Sprachunterricht so toll und sinnvoll wäre, dann würden die Abschlussraten des JLPT wohl etwas höher sein.

Bisher hab ich noch nicht wirklich jemanden getroffen, der eine Sprache ohne Anwendung und Immersion gelernt hat. Und ich nehme an, dass das auch auf dich zutrifft. Irgendwann hast du auch angefangen, die Sprache außerhalb der Schule zu verwenden, wenn du sie jetzt können solltest. Und ich bin mir sicher, dass du nicht durch den Kurs durch bist und irgendwann war plötzlich dein japanisch Perfekt und in freier Wildbahn einsetzbar.

Man muss sich nur in den zahlreichen Sprachkursen umsehen. Wer sind die Leute, die hinterher nicht alles vergessen? Wenn man nicht gerade eine Sprache erklären will, bringt der übliche Sprachunterricht einfach nicht viel. Aber der ist halt, womit man Geld macht. Und viele kennen es leider aus Schule und Uni nicht anders. Immer stumpfes lernen. Ich kann Englisch. ABer ich hab es hauptsächlich durch Immersion gelernt. Erklären kann ich die Sprache nicht. Irgendwelche Fälle und co? Keine Ahnung, wann was gebraucht wird. Ich mach es nach Gefühl.

Das Problem bei deiner Ansicht ist irgendwie immer ein wenig, dass du eine Meinung hast ... sie aber nie erklärst. Einfach nur "Es gibt Lehrer. Die können die Sprache. Also lernt man so und anders geht es nicht!" Aber wo sind da die Gedanken dazu, wie Spracherwerb funktioniert? Seit Monaten bist du mir nämlich diese Antwort schuldig: Was liefert klassischer Sprachunterricht, was man nicht anderweitig bekommt?

Eine generische Reihenfolge, wo die eine so gut ist wie die andere und einen mit Worten konfrontiert, die man vielleicht nie braucht? Ich mein in der Uni bombardiert einen die Reihenfolge erstmal generisch mit Vokabeln zum Austauschstudium. Aber das macht ja auch nicht jeder. Und die von dir gefeierten Kurse sind halt auch nicht großartig überprüft. Es sind Leute, die einen Kurs gemacht haben. Der einzige Unterschied zu den von dir verhassten Internetseiten ist, dass erstere ein Preisschild auf ihre Infos schreiben, die sich aber in keinster Weise von letzteren unterscheiden.

Das einzige was das Drängen auf Spürachkurse macht, ist es Leute zu demotivieren es selbst zu versuchen und schickt sie direkt in die Anfängerhölle oder das Plateau der Mittelmäßigkeit.

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Suboptimierer  25.08.2022, 17:48

Sicherlich ist ein Lehrer ziemlich praktisch und ein Privatlehrer wahrscheinlich optimal. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass man sich diesen leisten können muss. Kann man sich ihn leisten, dann wird fast jeder es lieber so lernen.

Wenn man sich die Preise für Privatlehrer anschaut, dann sieht man mal, was für ein Privileg Schüler auf allgemeinbildenden Schulen haben. Und viele werfen solche Chancen einfach weg...

Ein halbwegs guter Kompromiss ist da ein Volkshochschulenkurs, wobei dieser stundenmäßig auch nur einen "Schubser" in die richtige Richtung geben kann.

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warai87  25.08.2022, 23:43
@Suboptimierer

Ich habe einige Arten des Japanischlernens durch, aber ein Privatlehrer (und übrigens auch Sprachschule) war nicht dabei, weil ich mir das in der Tat auch nicht hätte leisten können. Da ich aus einem Elternhaus mit sehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten komme und ich selbst jetzt auch nicht gerade zur Oberschicht gehöre, mussten alle Formen des Japanischlernens für mich schon immer günstig sein, und insofern ist „Internet, weil kein Geld“ für mich nur ein Schein-Argument.

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