Sollte es einen neuen plan geben, für die mittelschicht, wie viel Fleisch diese noch konsumieren darf?

10 Antworten

Das Problem ist: Wir bezahlen nicht den richtigen Preis für Fleisch.

In der Volkswirtschaftlehre existiert der Begriff der sogenannten "freien Güter".

https://www.delst.de/de/lexikon/freie-gueter/

Blöderweise hat fast jeder BWLer da nur so Beispiele wie Luft oder Sonne im Kopf.

Letzendlich müssen wir dahinkommen, dass es keine freien Güter mehr gibt. Denn der Anteil an der Umwelt, die ein Produkt verschmutzt, war vorher nicht verschmutzt. DAS ist auch ein freies Gut.

Würden wir alle freien Güter, wie zum Beispiel nicht verschmutzte Umwelt, bezahlen müssen, stellt sich die Frage nicht. Dann bezahlen wir den richtigen Preis. Und je mehr wir die Umwelt verschmutzen, desto höher der Preis, weil entsprechende Aufwände für die Kompensation geleistet werden müssen.

Beim Wasser haben wir das schon gelernt, dass es kein freies Gut sein kann. Bei der Umweltbilanz insgesamt gibt es aber noch viel zu große Lücken, die nicht bezahlt werden.

Somit ist der aktuelle Fleischpreis illusorisch gering. Aber der Markt könnte es regeln, wenn wir tatsächlich alle entstehenden Kosten, auch die Umweltkosten, angemessen bepreisen.

Solche bzw. ähnliche "Ernährungsregeln" gab es in Deutschland schon einmal - 1933 bis 1945 !

Von Experte SkR1997 bestätigt

Es ist kein Grundrecht 3 x täglich Fleisch zu essen. Aber es sollte mehr was besonderes sein, ein Luxus den man sich nur gelegentlich leistet. So wie es früher auch war: der Sonntagsbraten .. und die Woche über gab's billigeres, was auch gesünder war.

Ich bin gegen jede Art von Verboten, möchte nicht auf Luxus beim essen verzichten. Aber Austern, Gänseleber, Filetsteak müssen nicht täglich auf der Speisekarte stehen. Auch wenn ich mir öfter als der Durchschnitt leisten kann.

Miniaturwelt  18.06.2023, 21:46
Es ist kein Grundrecht 3 x täglich Fleisch zu essen. Aber es sollte mehr was besonderes sein, ein Luxus den man sich nur gelegentlich leistet. So wie es früher auch war: der Sonntagsbraten .. und die Woche über gab's billigeres, was auch gesünder war.

Deshalb war der durchschnittliche Fleischkonsum pro Kopf im Mittelalter ähnlich hoch wie heute.

Nur weil du weniger geschichtliche Bildung genossen hast, musst du nicht in alter konservativer Manir von früheren Zeiten auf die Heutige schließen.

0
juergen63225  19.06.2023, 07:02
@Miniaturwelt

Quelle bitte !

Woher sollte die Bevölkerung denn soviel Fleisch haben, ohne Massentierhaltung und ohne effiziente Landwirtschaft ? Denkst du an die Bevölkerung oder ein paar elitäre wohlernährte Mönche ?

Aber klar, der Mensch ist anpassungsfähig, die Eskimos ernähren sich weitgehend von Fleisch ..

0
Miniaturwelt  19.06.2023, 07:32
@juergen63225
Quelle bitte 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Esskultur_im_Mittelalter

Angabe - 100KG im Jahr pro Kopf. Derzeitig haben wir in Deutschland ca. 57 KG pro Kopf im Jahr.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fleischkonsum_in_Deutschland

Woher sollte die Bevölkerung denn soviel Fleisch haben, ohne Massentierhaltung und ohne effiziente Landwirtschaft ? 

Ganz einfach.. Bereits im Mittelalter hatten wir effiziente Landwirtschaft, die dazu im Stande war, während seiner Zeit ein unfassbares Bevölkerungswachstum zu erreichen. Auch die Vorratshaltung war im Mittelalter ein ganz wichtiges Thema. Die meisten Städte hatten Kornspeicher für einige Jahre. Wir wissen von lokalen Hungersnöten, deren häufige Ursache einen Preisanstieg von 20-30% beim Korn hatte, da man diesen aus den Reserven umliegender - nicht betroffender - Ortschaften kaufen musste.

Massentierhaltung gab es im Mittelalter in gewisser Weise auch - vorallem aber deutlich weniger Bevölkerung. In Städten mit 10-40k Einwohnern lebten durchschnittlich (kontinuierlich) 4-20k Schweine, Hühner oder Rinder. Die Versorgung sollte also klar sein.

Wir können also sagen, dass eine damalige Stadt so viele Tiere wie ein heutiger Mastbetrieb hervorgebracht hat. Die Tiere sind natürlich ebenso eine Nahrungsvorsorge, weil du sie in einer Notlage nach belieben "verwerten" kannst.

Denkst du an die Bevölkerung oder ein paar elitäre wohlernährte Mönche ?

Die Pro Kopf Zahl bezieht sich natürlich auf die Gesamtbevölkerung.

1
JuliaViktor 
Fragesteller
 18.06.2023, 22:10

Es geht darum das man es selbst in der Hand hat was wie viel man konsumiert. Und es einem nicht von oben vorgeschriebenen wird. Weil es ja dann für alle gelten müsste. Deswegen bin ich auch gegen jede Art von Verbot.

0

Ich werde nie auf Fleisch verzichten. Warum sollte ich?

Freie Entscheidung.

Und nein fleisch sollte nicht teurer sondrn gesunde ernährung deutlich billiger werden. Das problem ist aktuell das vegetarische produkte abet auch obst und gemüse oft extrem teuer sind obwohl die ja viel weniger Rohstoffe benötigen.