Sind Menschen die sich nicht ihrem Geschlecht zugehörig fühlen mental krank?

6 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Nein, da sich die Ursache wohl in der Pränatalen Entwicklungsphase befindet, in der das Gehirn geprägt wird. Und durch die unterschiedliche Prägung von Körper und Gehirn scheint es dann wohl zu einer Inkongruenz zu kommen. Ausserdem kann man sich weder die Chromosomen noch die Geschlechtsidentität aussuchen. Genauso wie auch die Sexualität.

Hier ein Ausschnitt aus der Wikipedia (aus dem Artikel zu Transsexualität, welcher so nicht mehr existiert, respektive zusammengeführt/umbenannt wurde).

Mittlerweile stützen mehrere Untersuchungen, die auf körperliche Ursachen oder Prädispositionen hindeuten, die ursprüngliche Vermutung Benjamins. Diese wird durch von Zhou und Kollegen publizierte Daten gestützt.[79][80] Sie fanden Hinweise darauf, dass in der pränatalen Entwicklungsphase dieselben Sexualhormone zu unterschiedlichen Zeitabschnitten zum einen die Morphologie der Genitalien und zum anderen die Morphologie sowie die Funktion des Gehirns beeinflussen. An der Universität São Paulo[81] konnten unterschiedliche Ausprägungen im Gehirn transsexueller Frauen im Vergleich zu cissexuellen Untersuchten nachgewiesen werden. Es gibt mehrere Anzeichen für eine genetische Disposition.[82][83]

Und hier:

Transsexualität zeigt sich im Hirnscan
Trans-Frauen haben männliche Genitalien, doch ihr Gehirn ähnelt eher dem von Frauen - und bei Trans-Männern ist es umgekehrt. Dieser Befund liefert allerdings mehr Fragen als Antworten.
Hirnaktivität und Hirnstruktur bei Jugendlichen mit Genderdysphorie ähneln dem Geschlecht, dem sie sich zugehörig fühlen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um Julie Bakker von der Université de Liège anhand von Hirnscans von etwa 160 Heranwachsenden beiderlei Geschlechts; darunter solche, deren Geschlechtsidentität vom Geschlecht ihres Körpers abweicht. Wie das Team auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie veröffentlichte, zeigt sich die von den Geschlechtsorganen abweichende Identität sowohl im Volumen verschiedener Hirnregionen als auch in der Reaktion des Gehirns auf das Hormon Androstadienon und bei jungen Mädchen sogar bei einem räumlichen Gedächtnistest.
Die Gehirne von Männern und Frauen reagieren unterschiedlich auf verschiedene Reize, und ein Teil dieser Unterschiede hängt mit dem Einfluss von Geschlechtshormonen vor der Geburt zusamemen. Bakker und ihr Team untersuchten, ob ein ähnlicher Effekt auch an der Entwicklung der Genderdysphorie beteiligt ist. Ob die Veränderungen bei Trans-Jugendlichen jedoch hauptsächlich Ursache oder Auswirkung der vom Restkörper abweichenden Geschlechteridentität sind, bleibt letztlich offen. Wie das Team erläutert, deutet ein Teil der Ergebnisse eher auf Effekte in der Entwicklung vor der Geburt hin.

https://www.spektrum.de/news/transsexualitaet-zeigt-sich-im-hirnscan/1567148

Oder habt ihr schon mal einen biologischen Mann gesehen, der ein Kind geboren hat?

Was heisst für dich biologisch? XY Chromosomen? Denn XY Frauen sind theoretisch dazu in der Lage.

Andersherum für Frauen nicht möglich selbstständig eigenes Sperma mit ihrer DNA herzustellen, sowie den Testosterongehalt eines normalen Mannes ohne Einnahme von testo (also natürlich) aufrecht zu erhalten.

Auch da ist es möglich, wenn sie beispielsweise XX Männer sind.

Abgesehen davon ist es auch nicht möglich, als Mann zu 100 % so zu werden wie eine Frau.

Nein, aber das ist auch nicht das Ziel von trans Personen. Trans Personen gleichen die Faktoren, die das das Geschlecht ausmachen/bestimmen, an, die sich angleichen lassen.

Wie das hormonolle und genitale Geschlecht.

Neuere medizinische Definitionen von Geschlecht sind mehrdimensional. Es gibt nicht nur eine Definition von biologischem Geschlecht (somatische Geschlecht), sondern mehrere: chromosomales, genitales, gono­duk­tales und gonadales Geschlecht.

Und ein psychisches, juristisches und soziales Geschlecht (Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch).

Im Detail: https://www.pschyrembel.de/geschlecht/K08P4/doc/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.

Du redest ziemlichen Quark

Selbst wenn wir sagen, dass trans* sein eine Krankheit ist, dann besteht die Heilung aus der Transition

Trans Menschen leiden, wenn sie nicht frei und authentisch leben können, wir wissen, dass die Transition entscheidend für die mentale Gesundheit ist

Tatsächlich gab es Transpersonen schon immer, bei den Menschen, wie auch den Tieren. Nur bei den Tieren ist es schwieriger zu identifizieren, da diese fast ausschließlich aus Instinkten handeln, und die Gehirnkapazität eines Menschen nicht besitzen.
Trans sein ist auch keine Krankheit, Transsexualität wurde auch von der Krankheitenliste der WHO gestrichen, und man kann es sich auch nicht aussuchen, sonst würden 99,9% der Transpersonen nicht trans sein.
Zur Geburt: Transpersonen werden bereits als Trans geboren, und können sich dies auch im weiteren Leben nicht aussuchen. Wie du richtig gesagt hast, kann man sich das Geschlecht nicht einfach aussuchen, denn Transpersonen sind (einfach Ausgedrückt) z.B. mit dem Gehirn eines Mannes im Körper einer Frau geboren. Dein Gehirn sagt dir damit also Permanent, dass der Körper, in dem du dich befindest, falsch ist.
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen :)


Photon123  17.08.2023, 22:41
Tatsächlich gab es Transpersonen schon immer, bei den Menschen, wie auch den Tieren.

Bei Tieren? Wo? Nein, das ist rein menschlich.

denn Transpersonen sind (einfach Ausgedrückt) z.B. mit dem Gehirn eines Mannes im Körper einer Frau geboren.

Der Logik nach wären sie beides und weder Mann, noch Frau ;)

0
cmler  17.08.2023, 22:47
@Photon123

Du weist schon das es Tiere gibt die ihr Geschlecht ändern? Es gibt auch tiere die sind Zwitter also haben beide Geschlechter!

0
Photon123  17.08.2023, 22:52
@cmler

Zwitter sind keine Transpersonen und haben auch nichts damit am Hut. Die können nämlich ihr Geschlecht von Natur aus ändern und brauchen dafür keine OP.

0
Photon123  17.08.2023, 23:18
@cmler

Im Grunde nicht. Nur ist das keine Antwort auf meinen Beitrag.

0
test1234936  18.08.2023, 01:03
@Photon123

Viele der Männlichen Raubtiere zeigen den Weiblichen Mutterinstinkt, welcher eigentlich nur durch Hormone ausgeprägt werden kann.
Und ja, Transpersonen sind bei der Geburt weder ganz Mann, noch Frau, deshalb das angleichen, was das Gehirn vorgibt, denn der Körper lässt sich ändern, das Gehirn nicht.

0
LunarEclipse  18.08.2023, 12:13
@Photon123

Es gibt durchaus Tiere, die im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht ändern.

0
Photon123  18.08.2023, 13:11
@LunarEclipse

Aber nicht weil sie denken sie wären das andere Geschlecht, sondern aus einem Mangel eines Geschlechts heraus - Arterhalt.

0
LunarEclipse  18.08.2023, 13:24
@Photon123

Trans Personen "denken" es nicht. Es ist nachgewiesen, dass beispielsweise die Gehirnstruktur einer trans Frau der einer cis (also biologischen Frau) mehr ähnelt, als die eines cis Mannes.

0

Also, mein Therapeut sagt, meine psychische Erkrankung kommt unter anderem daher, das ich mich weigere, mich zu outen, und dass dieser innere Konflikt meine Dissoziativen Anfälle verursacht.

Und viele andere Queere Personen leiden unter psychischen Erkrankungen als Folge von Trauma bei Mobbing oder Gewalt durch die Eltern.
Viele haben auch Angststörungen und Depressionen, geboren daraus, sich sehr allein zu fühlen, das Gefühl haben, nie ein 'normales' Leben führen zu können.

Also, ja, Menschen, die LGBTQ sind, sind häufiger psychisch krank als Menschen, die es nicht sind. Aber nicht, weil LGBTQ sein eine Krankheit ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Krankheit und Gesundheit sind zwei nur sehr schwer zu definierende Begriffe. Wissenschaft hilft dir da nicht weiter.

Meist wird davon ausgegangen, dass man in irgendeiner Form unter einem Zustand leiden muss, damit er als Krankheit bezeichnet werden kann.

Wenn nun jemand nicht mit seinem Geburtsgeschlecht identifizieren kann, darunter aber nicht leidet, dann würde ich ihn nicht als krank bezeichnen. Er würde auch keine medizinische Hilfe benötigen.

Wenn er jedoch deutlich unter dieser Diskrepanz leidet und evtl. sogal medizinische Hilfe sucht, dann ist sein Zustand schon als Krankheit einzustufen und ihm sollte auch medizinisch geholfen werden.

Es gibt aber auch andere Zustände, bei denen diese Abgrenzung schwierig wird. Z.B. Alter. Alternde Menschen leiden in vielfacher Hinsicht unter ihrem Alter. Aber sind sie deshalb krank? Sollte man ihre Leiden mindern, obwohl sie ganz normal für ihr Alter und in diesem Sinne nicht krankhaft sind?

Was ist mit Risikokonstellationen wie Diabetes oder Adipositas? Diabetiker und Fettleibige leiden nicht unbedingt darunter. Ihre Verfassung kann aber unbehandelt zu Spätschäden führen. Sind Diabetiker oder Adipöse krank, obwohl sie (noch) nicht leiden?

Sind erfolgreiche Menschen mit nazistischer Persönlichkeitsstörung krank? Sie leiden ja nicht.