Sind eure Eltern bereits tot?
Und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen? Ich frage auch deshalb, da mein Vater schwer krank ist und es sein könnte, dass er dieses Jahr nicht übersteht ...
Wart ihr lange sehr traurig? Oder ging der Schmerz recht zügig vorbei?
Wie war das bei euch?
Das Ergebnis basiert auf 63 Abstimmungen
24 Antworten
Mein Vater ist nach dem Krieg gestorben, als ich 14 war. Ich habe getrauert, obwohl ich aus heutiger Sicht die Tragweite des Geschehens damals gar nicht wirklich verstanden habe.
Meine Mutter ist mit 95 gestorben als ich 60 Jahre alt war. Ich habe zwei Tage und drei Nächte an ihrem Sterbebett gesessen und ihre Hand gehalten, das hat ihr etwas bedeutet, was ich daran bemerkt habe, dass sie jedesmal meine Hand zustimmend gedrückt hat, wenn ich mal raus musste und gesagt habe, dass ich sofort wieder bei ihr bin.
Ich habe ihr die Ruhe gegönnt, die ihrem letzten Atemzug folgte. Bis heute fast 20 Jahre danach, bin ich noch an jedem Tag dankbar für das, was sie mir an Fantasie, Selbstvertrauen, positiver Weltsicht und literarischem Verständnis mitgegeben hat.
Bei mir ist nunmehr 47 Jahre her, dass mein Vater auf dem Straßenbau tödlich verunglückte - er wurde von einer Walze überrollt, als er einem kleinen Buben das Leben rettete... Er verstarb mit eingedrücktem Brustkorb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Meine Brüder waren damals 14 und 18 - ich 10 Jahre alt...
Noch heute sehe und höre ich, wie die Todesnachricht überbracht wurde, wie unsere Mama weinend zusammenbrach - jedes Detail hat sich in mir eingebrannt !
Ich denke, jeder verarbeitet unterschiedlich - ich habe meine Mutter und Omas als Vorbild gehabt dafür, was Kämpfen und niemals aufgeben bedeutet:
Im selben Jahr (1972) verstarben auch noch die Schwester meiner Mutter (41) und ihr Vater... Sie sagte oft, hätte sie uns Kinder und ihren Glauben an Gott nicht gehabt, sie hätte es nicht überlebt...
Ich weiss, dass er immer bei uns war und ist - der Schmerz und die Trauer sind immer da, aber sie wandeln sich in eine Art stillen Trost und in die Hoffnung des Wiedersehens - für immer !
Ich wünsche dir viel Kraft und Trost für die kommende Zeit...
Ich danke dir von Herzen...:)
Ja, schon Jesus sagte:
"Selig sind, die ihr Leben geben für ihren Nächsten..."
Es ist schwer und ich bin heute noch traurig, dass war 2001. Nicht mehr so wie damals aber manchmal überkommt es einen noch, aber es vergeht und wird einfacher. Jeder hat seinen eigenen Weg damit zurecht zu kommen, oder muss ihn finden.
Mein Papa ist letztes Jahr plötzlich verstorben. Das erste Jahr ohne ihn war am schlimmsten. Ich werde vermutlich Ewigkeiten brauchen, um darüber hinwegzukommen, wenn das überhaupt je geschieht. Wir standen uns recht nahe und ich habe ihn sehr geliebt. Der Tod meines Papas ist bisher der größte Verlust in meinem Leben.
Wenn Du über irgendetwas sprechen magst, dann kannst Du mir auch gerne schreiben.
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit sehr viel Kraft!
Ich persönlich habe nicht wirklich getrauert.
Er war tot und naja so funktionieren Lebewesen nun mal. Irgendwann sterben sie.
Mein Psychologe (nein, ich bin nicht deswegen zu einem Psychologen gegangen) meinte das es ein Schutzmechanismus ist, da es mir vielleicht zu sehr weh tun würde.
Ich persönlich habe aber einfach kein Problem mit dem Tod. Aber wer weiß vielleicht hat er ja auch recht
Zum Trost: Nicht viele können sagen das Sie als Helden gestorben sind. Dein Vater starb als Held, indem er ein Jungen das Leben rettete.