Sind diese 2 "Zitate"/Aphorismen Schön (Formuliert)?


02.07.2021, 23:59

Ergänzend dazu: Wie nennt man eigentlich diese charakteristisch literatorische Verwirrungen?

4 Antworten

"Gott straft nur die Gläubigen, die Ungläubigen lässt er im Stich"

Wenn man zum Alten Testament schaut, so kann man sagen, das die Ungläubigen nicht besser davon kamen. Sodom und Gomorra mussten untergehen, wegen Ausschweifungen, Unglauben, Götzendienst. Die Sinflut fand auch aus diesem Grund statt. Den Ägyptern, die ihre ägyptischen Götter hatten wurden mit 10 Plagen bestraft, einzig weil sie Moses mit seinem Volk nicht ziehen lassen wollte. Und da gibt es sogar noch weitere Beispiele, weil das alte Testament die Geschichte von Abraham beinhaltet also, die Grundgeschichte, wie der Glaube an diesen Gott entstand. Also passt dein Spruch, was das alte Testament betrifft, hier an dieser Stelle nicht.

Aber es passt auch nicht zum neuen Testament, weil in diesem Teil der Bibel Jesus auf den Plan kommt. Und diese Geschichten sind voll von Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Rechenschaft, Aufopferung und und und..... Der Gott im Alten Testament richtete schon mal ein gesamtes Volk zu Grunde. Im Neuen Testament wird nur einmal vor einer kompletten Vernichtung der Menschheit gesprochen, und das ist in der Offenbarung.

Aber jetzt kommt das Aber.....
In der Bibel gibts auch Aussagen wie: Wer sein Kind liebt, der züchtigt es... oder.... Wer seinen Sohn liebt, der spart nicht an der Rute....
Das sind stellen aus dem alten Testament welche auch aufzeigen, das Gott, als Vater der Menschheit Gläubige strafen könnte. Moses war so ein Fall. Er durfte das gelobte Land nur von weitem sehen, durfte es aber nie betreten, weil er vor dem Auszug aus Ägypten einen Mann getötet hat. Er hat Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben und sie sterblich gemacht, weil diese nicht gehorchten. Er hat Lots Frau zur Salzsäule erstarren lassen, weil sie nicht gehorchte. Er hat den Menschen beim Turmbau zu Babel mit unterschiedlichen Sprachen abgestraft, damit diese den Turm nicht mehr weiter bauen sollten. Er hat die Sinflut geschickt und nur Noah und seine Familie verschont.

Aber auch da gibt es einen Unterschied, denn diese oben genannten Leute waren keine Gläubige. Sie waren Wissende, weil Gott sich auf direktem Weg mit ihnen Unterhalten hat. Das nahm im Lauf der Jahrtausende ab. Viel später kamen Engel als Kommunikator dazu und dann Jesus und nach Jesus die Apostel. Und je mehr Engel mit den Leuten kommunizierten, desto mehr nahm auch der strafende Gott ab. Und das Neue Testament, welches die ganzen Storys von Jesus beinhaltet sind von Mitgefühl und (Nächsten)Liebe durchzogen.

"Ich mag Jesus; Jesus ist eine Tolle Geschichte "
Dieses Zitat beschreibt als Jesus nicht die Person, sondern Allgemein die Biblischen Geschichten.

Dieses Zitat ist grammatikalisch ein Fiasko. Zum Einen weil Jesus keine Geschichte ist. Die Geschichten über Jesus stehen, unter anderem, in den Evangelien im Neuen Testament.

Du könntest schreiben:

Die Evangelien beinhalten tolle Geschichten...
Die Evangelien lesen sich gut/interessant/spannend....

Die biblischen Geschichten sind nicht nur Geschichten. Es sind Bücher, Verse, Gedichte, Psalmen, Lieder, Gleichnisse und Offenbarungen. Alles zusammen nennt man den Bibelkanon. Und es gibt noch Bücher aus der selben Zeit, die auch eine Berechtigung haben und eine Echtheit besitzen, welche aber nicht im Bibelkanon enthalten sind. Diese nennt man die Apokryphen.

Und das Spannende an der Sache ist, das Christen, Juden und Muslime die gleiche Grundlage des Glaubens haben. Moses, Abraham, Adam usw... die kommen in drei Weltreligionen vor. Nur der asiatische Raum hat seine eigene Glaubensrichtung..

NeonSchaf 
Fragesteller
 03.07.2021, 01:25

In diesen Zitaten oder Aphorismen liegt der Wert besonders in der Sprachlichen oder Literaturischen Schönheit (vielleicht auch Philosophischen) und keines falls auf echtes Religiösen Fachwissen oder dem "Evangeliums". Zudem sind die meisten Begriffe als Metapher zu verstehen.

Auch wenn leicht unerwünschte Diskussion und Debatten über Religion ganz lustig sind, waren sie eigentlich nicht das Ziel der Antworten.

"Die Evangelien lesen sich spannend" ist definitiv nicht so schön geschrieben (subjektive Einschätzung), denn die Schönheit liegt in der Kuriosität und Verzweigung bzw. Verwirrung der Satzstruktur oder der Gramatik (Diesen zusammen fassenden Begriffe frage ich auch noch explizit in der Ergänzung an!).

0

Ich finde biblische Texte eher langweilig, nicht toll.

Das erste finde ich hingegen sehr gut auf den Punkt gebracht.

"Gott straft nur die Gläubigen, die Ungläubigen lässt er im Stich"

Wäre es umgekehrt nicht viel brutaler? Fänd ich von der Formulierung her besser.

"Ich mag Jesus; Jesus ist eine Tolle Geschichte "

Hm, selbst wenn man die Jesusüberlieferung für fiktiv hält, ist sie nicht einfach nur eine "Tolle Geschichte"...

NeonSchaf 
Fragesteller
 02.07.2021, 23:58

Ich glaube du hast die Beschreibung nicht verstanden. Im ersten Zitat geht es gerade darum das 2te zu decken. Und im 2. geht es NICHT nur um die Jesus Geschichten sondern ums gesamte Christentum. Es soll quasi auch gar nicht den fokus aufs abwerten legen (wie man heute sagen würde: ein Diss nebenbei) , sondern eher den Fokus aufs Toll setzten um so ein Literatorisches verwirren auszulösen (auch bei 1.)

0
BillyShears  03.07.2021, 00:12
@NeonSchaf
Dieses Zitat mein als Gott nicht Gott im Christentum ,sondern Allgemein den Richter einer Religion

"Den Richter einer Religion" gibt es nur in den drei abrahamitischen Religionen.

Zu 1. Ich denke im Stich lässt man gerade die, die auf einen hoffen. Das würde dann eher auf die Gläubigen zutreffen und eigtl überhaupt nicht auf die Ungläubigen. Daher mein Einwurf.

sondern eher den Fokus aufs Toll setzten um so ein Literatorisches verwirren auszulösen

Das Problem sehe ich da nicht um "Toll", sondern in "eine [...] Geschichte", denn damit entlarvst Du Dich als jemand, der nur dissen will und die Jesusüberlieferung gar nicht kennt. Es sind nämlich vier verschiedene Überlieferung.

1
NeonSchaf 
Fragesteller
 03.07.2021, 00:34
@BillyShears

Stimmt eigentlich hätte ich in der Beschreibung auch "die Richter" nennen müssen doch der Kontext bleibt durch diese Metapher trotzdem Bestehen.

Und es geht in dem Zitat/Aphorismus nicht um die Jesusüberlieferung(en) sondern um das zusammen stehende Konstrukt der Biblischen (Speziel Christlich - Katholischen) Geschichten die ich kenne und als Kategorie wie z.b. das Wort Religion nur aber als Metapher "Jesus" zusammenpfasse.

Uiuiuui ich wollte eigentlich nicht das hier ein Religionskrieg ausbricht. ^^

0
BillyShears  03.07.2021, 00:40
@NeonSchaf
Stimmt eigentlich hätte ich in der Beschreibung auch "die Richter" nennen müssen

ändert nichts

Und es geht in dem Zitat/Aphorismus nicht um die Jesusüberlieferung(en) sondern um das zusammen stehende Konstrukt der Biblischen (Speziel Christlich - Katholischen) Geschichten die ich kenne und als Kategorie wie z.b. das Wort Religion als Metapher zusammenpfasse.

Dann solltest Du das auch so formulieren. In deinem bisherigen zweiten Zitat entblößt Du Dich nur.

Uiuiuui ich wollte eigentlich nicht das hier ein Religionskrieg ausbricht. ^^

Ich geb dir nur tipps.

0
NeonSchaf 
Fragesteller
 03.07.2021, 00:51
@BillyShears
ändert nichts

Stimmt das hab ich ja auch geschrieben ;)

Dann solltest Du das auch so formulieren. In deinem bisherigen zweiten Zitat entblößt Du Dich nur.

Ich habe mir das 2. Zitat eher als schöne, leicht fliegende Antwort in einem Dialog vorgestellt indem man das 2. Zitat als Antwort nimm. Lustiger weise ist das zuerst enstandene und notierte Zitat darauf abgestimmt als Lechten Konter zu fungieren und somit einer Langen Diskussion aus dem Weg zu gehen.

Mir ging es auch eher um ein schönes Sprachliches Detail (eine art o.B.d.A. wenn man weiß was das ist) als das konkrete Faktenwissen zur

Christlichen-Religionslehre.

0

gott straft nicht, das macht nur das schicksal um dich zu bessern