Sind die Klausuren an der Uni wie die Abiturprüfung?
Also im Sinne vom Lernaufwand, Zeitmanagement, Benotung, ...
6 Antworten
Nein, ich musste leider feststellen, dass Uniprüfungen deutlich anspruchsvoller sind. Für die Abiprüfungen habe ich einen Tag vorher gelernt (und natürlich vorher im Unterricht aufgepasst) und sehr gut bestanden. In der Uni lerne ich meistens schon während des Semesters mit (gehe zu Vorlesungen und Übungen) und brauche trotzdem 1-3 Wochen um mich ganz passabel vorbereitet zu fühlen. Und dann springt trotzdem nur selten eine sehr gute Note raus.
Außerdem sind Uniprüfungen meistens deutlich kürzer (bei mir 60-120, meistens 90 Minuten) und bei den meisten Klausuren muss man wirklich schnell sein, um rechtzeitig fertig zu werden. Manchmal sind Klausuren auch darauf ausgelegt, dass man nicht fertig wird und am Ende wird für die Benotung geguckt, wie viel die anderen geschafft haben.
Die Benotung ist immer unterschiedlich. Manchmal werden nur Ergebnisse bewertet, meistens aber alles. Häufig hängt die Bewertung auch davon ab, wie die anderen abgeschnitten haben und der Notenspiegel wird entsprechend angepasst. Ich hatte mal 50% der Punkte (normalerweise 4,0) und habe eine 2,3 dafür bekommen. Außerdem kann man in manchen Modulen einen Bonus durch Übungen während des Semesters erarbeiten, der am Ende auf die Note angerechnet wird.
Natürlich kommt es auf den Studiengang und die Uni an, wie schwer die Prüfungen letztlich sind und lass dich nicht entmutigen, sie sind alle machbar. Aber mach nicht, wie ich, den Fehler, den Lernaufwand am Anfang deutlich zu unterschätzen und dann in der Klausurenphase vollkommen überfordert zu sein.
Nein.
Ein ganz wichtiger Unterschied ist, dass man als Student auch selbst schauen muss, was zu einem Thema wichtig ist. Es kann sein, dass in der Modulprüfung Wissen gefordert ist, das in der Vorlesung gar nicht oder nur einmalig in einem Nebensatz erwähnt wurde. Einfach, weil der Dozent der Ansicht ist, dass jeder Student die Wichtigkeit dieses Wissensstücks selbst erkennt, wenn er sich mit dem Thema beschäftigt. Es kann auch passieren, dass der Professor, der auch die Prüfungsaufgaben schreibt, irgendeinen Untergebenen als Dozenten in die Vorlesund schickt, der mangels Absprache über ganz andere Themen referiert. Immer dran denken: Man lernt als Student eigenverantwortlich. Die Lehrveranstaltungen sind eher eine Hilfe dafür.
Deshalb ist auch der Lernaufwand für eine Modulprüfung i.d.R. höher. Mal ehrlich, bei einer Abiturprüfung kannst du dir ohne weitere Vorbereitung deine 11 oder mehr Punkte abholen, wenn du in den beiden Schuljahren davor gut aufgepasst hast und mitgekommen bist. Das funktioniert an der Uni definitiv nicht; selbst ich lernfauler Sack habe regelmäßig für einzelne Modulprüfungen eine Woche oder zehn Tage lang kaum was anderes gemacht, als Stoff zu pauken. Je nachdem, wie die Prüfungsabfolge ist, bedeutet Prüfungsphase dass man mehrere Wochen am Stück nicht wirklich die Zeit für andere Lebensinhalte hat.
Dann kann eine Klausur an der Uni deutlich anspruchsvoller sein - sowohl hinsichtlich der Menge an auswendig zu lernendem Stoff (z.B. Anatomie-Prüfung im Medizinstudium), als auch was das Verstehen und Transferieren angeht.
Je nach Uni gehen Modulprüfung 90 min oder 120 min; du sitzt nicht mehrere Stunden drin wie im Deutsch-Abitur. In Studiengängen mit weniger Studenten sind auch mündliche Modulprüfungen verbreitet, die dann oft 30 min gehen und keine Präsentation o.ä. verlangen, sondern es ist einfach 28 min Abfragen, dann gehst du raus und bekommst 2 min später deine Note.
Benefit an der Uni: Gar nicht so wenige Dozenten sind faul und stellen jedes Semester dieselben Prüfungsaufgaben. Oder wechseln zwischen zwei, drei fertig zusammengestellten Prüfungen ab. Für einen Studenten, der mit anderen Studenten gut genug vernetzt ist, um Tips&Tricks, Lifehacks und Altklausuren zu bekommen, ist es in solchen Fällen möglich, zur Klausur zu gehen und genau die erwarteten Aufgaben zu sehen, auf die er bereits die passenden Antworten auswendig gelernt hat.
Zu manchen Modulprüfungen muss man sich erst im Lauf des Semesters qualifizieren, indem man Übungsaufgaben oder Hausarbeiten macht oder Referate hält. Teilweise fließt diese Leistung auch in die Modulnote mit ein.
Die Benotung ist auch Sache des Dozenten. Es gibt Dozenten, die persönlich beleidigt sind und für's nächste Semester den Notenschlüssel verschärfen, wenn 10% der Studenten eine 1,0 geschafft haben und weniger als 30% durchgefallen sind. Genauso gibt es allerdings auch Modulprüfungen bzw. Dozenten, bei denen man sich fragt was schief gelaufen ist, wenn mal jemand keine 1,0 hat. Es gibt Modulprüfungen, da ist eine 4,0 eine gute Note, denn damit hast du bestanden und das Modul abgeschlossen - ggf. war das alles, was du wolltest, weil du keinen weiteren Versuch frei hattest oder eine hohe Durchfallquote üblich ist.
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Es ist alles machbar, das siehst du daran dass andere auch klarkommen. Nur teilweise eben eine Umgewöhnung vom Abitur her.
Der Lernaufwand ist vielleicht vergleichbar, aber der Aufbau ist meist vollkommen anders. Kommt aber auch auf das Fach an!
Die Benotung würde ich auch nicht unbedingt vergleichen, da Abiturprüfungen zentral gestellt werden und an der Uni jeder Dozent seine eigenen Maßstäbe setzt.
Ich kann dir nur sagen wie es bei mir war und wie ich es empfunden habe. Abitur habe ich in Mathe, Deutsch und Geschichte geschrieben. Mathe habe ich mir nen Abend vorher nochmal angeschaut, Deutsch gar nicht und Geschichte 3-4 Tage. Abi war ziemlich easy.
Bei meiner allerersten Klausur im Studium, hab ich gemerkt, dass n paar Tage vorher einfach nicht reicht, da es Dozenten gibt, die erwarten, dass man ihr 300 Seiten Skript auswendig lernt. Wenn einem dann das Thema nicht 100% liegt ist pauken angesagt. Teilweise mehrere Wochen vorher schon anfangen Zusammenfassungen und ähnliches zu schreiben um dann in der Klausur nur ne 3, zu bekommen ist da an der Tagesordnung wenn du noch ein Privatleben haben möchtest.
Also nein unterschätz ein Studium nicht :)
Ne, nicht wirklich. Geht ja meist nur über den Stoff aus einem Semester.