Sind Arme und Reiche unterschiedlich?

9 Antworten

Genau. Wäre ja auch komisch wenn jeder Lottogewinner sich plötzlich in eine andere Persönlichkeit wandeln würde.

Dazu fällt mir sofort dieser Liedtext ein (Text kommt aus dem Alemannnischen und wurde von mir "eingedeutscht):

Manche Kinder haben eine Hütte, und manches hat ein Haus aus Stein'
manches schläft in einer Scheune und manchens in einem Zelt so klein.
Manche wohnen in einem Kral und manche in einem Märchenschloss.
Verschieden sind die Kinder alle, doch das ist Aussen blos.

Manche Kinder haben einen Kimono und manches trägt stolz eine Tschobe,
manche einen Lendenschurz aus Stroh und manche auch eine Wolfspelzrobe.
Manches Kind trägt gerne einen Schal und manche die haben gar nichts an.
Verschieden sind die Kinder alle, doch das ist Aussen dran.

Manche Kinder die essen Reis, manche auch Ragout vom Rind,
manches das schleckt gerne ein Eis, manche die haben Hunger, es ist eine Sünd'
Manche schlürfen ihre Suppenschale und manche die haben Wild mit Soß'
verschieden sind die Kinder alle, doch das ist Außen blos.

Manche Kinder die sagen "NO" und manches Kind das sagt halt "OUI"
manches mein einfach "Hejohhejo" und manches Kind sagt eben "SI"
Manche sagen "IST DOCH MIR EGAL" doch manches Kind sagt "TAPFER JA"
verschieden sind die Kinder alle, doch dass ist Aussen dra'

Manche Kinder dies sind von hier und manches Kind kommt aus dem Sudan
manche daheim in Seveso und manches Kind kommt aus Japan.
Manche leben auf den Südhebriden, Kinder gibt's in jedem Reich.
Aussen sind alle verschiedene, doch innendrin sind alle gleich.

Denk einmal sie könnten leben, alle zusammen beieinander
Ohne Hass, und ohne Streben nach dem anderen seinem Land.
Es helfen alle sich im Frieden, ob sie arm sind oder reich.
Sind alle immer noch verschieden, doch in den Herzen sind sie gleich.

Goschehobel- Kinderlied

Und da aus Kindern eines Tages Erwachsene werden, sind folglich auch die Erwachsenen nur eines: MENSCHEN - und jeder Mensch ist GLEICH und GLEICHBERECHTIGT.

Nur ist es leider so, dass dies manche Personen eben nicht so sehen und sich für etwas besseres halten und glauben, sie könnten über die Geschicke der Menschen bestimmen.

Das ist kein Neues Phänomen, sondern sieht man durch all die Jahrtausende der uns bekannten Menschheitsgeschichte immer und überall.

Dennoch hatte auch Marie Antoinette nur einen Kopf, welchen sie verlieren konnte!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Sind Arme und Reiche unterschiedlich?

Ja - sie haben unterschiedlich viel Geld.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
Sind Arme und Reiche unterschiedlich?

Ja

Arme Menschen haben meiner Meinung nach dieselben Werte, Grenzen und auch teilweise einen guten Charakter - genau wie Reiche.

Und warum glaubst du, ist der eine reich und der andere arm?

Wenn wir jetzt mal Erben ausschließen, ich rede also von Selfmade "Reichen". Reiche sind eher in der Lage Probleme auf sich zu beziehen und Verantwortung für sich zu übernehmen. Arme schieben sie betreffende Umstände lieber auf andere. Nun ist man aber selber der einzige der wirklich was am eigenen Leben ändern kann.

Dazu kommt der Umgang mit Geld. Geld ist das "Nummer 1" Kommunikationsmittel mit Menschen die nicht zu unserem Freundes- und Verwandtenkreis gehören. Wenn man nicht in der Lage ist mit Geld umzugehen, dann hat das massive Auswirkungen auf das gesamte Leben. Konsum/Geld sparen, Karriereplanung und Fragen wie "Mieten oder Kaufen" sind Prozesse die sich selbst verstärken. Man muss dafür in der Lage sein langfristig zu denken und dizipliniert dabei zu bleiben.

Bei Erben verhält es sich nochmal etwas anders. Hier kommt es sehr auf die Erziehung und intrinsische Motivation an. Tatsächlich ist man in der 2. Erbengeneration dem größten Risiko ausgesetzt das Geld wieder zu verlieren.

alterzapp  02.04.2023, 15:42

Ich denke zu so einem Weg in das Reichsein gehört neben allem was du aufgezählt hast natürlich eine gesunde Portion Glück. Nicht Glück wie Lottogewinne, aber Glück für passende Umstände und Gelegenheiten um die überhaupt wahrnehmen zu können und dann auch noch das Glück des Mutigen, dass deine Taten entsprechend fruchten. Die meisten, die diese Weg beschreiten und auch befähigt wären auf ihm ihren Reichtum zu finden, scheitern kläglich mit nur sehr wenig Pech im richtigen Moment. Ich hatte jedenfalls neben allem auch erheblich Glück dass alles so gelaufen ist.

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Apoka392  02.04.2023, 22:52
@alterzapp
Ich denke zu so einem Weg in das Reichsein gehört neben allem was du aufgezählt hast natürlich eine gesunde Portion Glück.

Ich würde es eher Zufall nennen. Manchmal muss man einfach in der richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein. Darauf hat man aber auch Einfluss. Wie oft setzt man sich einer Situation aus, wo man einfach mal Glück haben kann.

Die meisten, die diese Weg beschreiten und auch befähigt wären auf ihm ihren Reichtum zu finden, scheitern kläglich mit nur sehr wenig Pech im richtigen Moment.

Was ist Reichtum für dich? 75€-85€ im Monat vom 19. Lebensjahr an in einem ETF Sparplan investiert führt dazu, dass man zum Rentenbeginn mit 67 Jahren über dem Medianvermögen liegt.

Ich glaube das gesundes Verhalten in 99% der Fällen zu Reichtum führt. Wie behandeln ich meinen Körper, lebe ich gesund? Wie gehe ich mit meinem Mitmenschen um? Bin ich integer, oder nutze ich andere aus. Habe ich wenig Respekt vor mir selbst und lasse mich ausnutzen? Lege ich regelmäßig Geld zurück wenn es mit gut geht, oder gebe ich alles impulsiv aus und mache in schlechten Zeiten Schulden? Kann ich kurzfristig Freuden aufsparen oder gebe ich diesen immer nach?Mache ich mir Gedanken über die Zukunft und wie ich meine Ziele erreichen möchte? Wie gehe ich mit ungesunden Verhalten um und wie limitieren ich dieses auf ein erträgliches Maß.

Wenn man dies tut, dann kann man nach Jahren eigentlich nur wohlhabend werden, wenn man nicht zwischen durch Unglück hat und Krebs bekommt 😬 also wenn ich Recht nachdenke, ist vielleicht am Ende doch ein bisschen Glück von Nöten.

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alterzapp  02.04.2023, 22:58
@Apoka392

Wenn du Recht hättest und es bei einem normalen und gesunden und vielleicht etwas sparsamen Leben zu 99% zu Reichtum führen würde, dann wären doch sehr viel mehr Menschen reich. Es sind aber nur wenige. Mit 90€ in ein ETF eingezahlt wirst du sehr wahrscheinlich nie reich werden. Das ist alles Mathequatsch. Der Durchschnittsbürger verdient in seinem Arbeitsleben so 1,3 Millionen €. Davon 1 Million zu sparen ist unmöglich. Ein Plan ist wichtig. Fähigkeiten viel wichtiger und Glück einfach unerlässlich.

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Apoka392  03.04.2023, 09:07
@alterzapp
dann wären doch sehr viel mehr Menschen reich.

Ich glaube wir haben sehr unterschiedlich Wahrnehmungen von Reichtum. Das Medianvermögen für 67 Jährige liegt bei 275.000€. Wenn du da drüber bist, würde ich jemanden als reich bezeichnen, denn er gehört zum reicheren Teil der Gesellschaft.

Mit 90€ in ein ETF eingezahlt wirst du sehr wahrscheinlich nie reich werden. Das ist alles Mathequatsch.

Es ist simple Mathematik, nicht Mathequatsch. Man nutzt hier den langen Zeithorizont. Natürlich ist das Leben komplexer als 90€-Sparplan, aber je dichter du an diesem Ideal dran bleibst, desto dichter wirst du am prognostizierten Ergebnis landen. Dahinter stehen mittlerweile 200 Jahre Kapitalmarktforschung.

Der Durchschnittsbürger verdient in seinem Arbeitsleben so 1,3 Millionen €. Davon 1 Million zu sparen ist unmöglich.

Das Geld zu sparen würde alleine deswegen schon nicht funktionieren, da du auf diese 1,3 Millionen alleine schon 624.000€ Steuern und Sozialabgaben zahlst. Dann kommt da noch die Inflation zu, soll heißen dein Erspartes entwertet jedes Jahr. Man muss sein verdientes Geld auch investieren.

Nun ist das einzige Einkommen, welches du betrachtest, das Arbeitseinkommen. Mit 67 und einem Vermögen von 275.000€ hast du ca. einen langfristigen Kapitalertrag von 13.000-14.000€ im Jahr. Dieser baut sich unregelmäßig über die Jahre auf.

Dazu könnte man noch kaufen statt Mieten. Dann fließt die eigene Miete auch noch in den Vermögensaufbau. Da ist ohne extreme Sparsamkeit auch ein Vermögen über 275.000€ möglich.

Zur Million wird es allerdings nur mit mehr Einsatz. Dann bist du bei einer Sparrate von 480€ von 19-67. Das ist natürlich nicht mehr so ohne weiteres für jeden erreichbar, aber auch weit weg von unmöglich. Wenn man hier eine Eigentumswohnungsstrategie hinzufügt, kann man natürlich auch die Sparrate reduzieren.

und Glück einfach unerlässlich.

Wie gesagt, abgesehen von extrem Schicksalsschlägen sehe ich das anders.

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Soweit stimme ich mit dir überein. Jedoch habe ich auch schon festgestellt, dass viele der finanziell und sozial weniger starken Schichten irgendwie auch wesentlich weniger Motivation und Ehrgeiz haben. Wenn ich beruflichen Ehrgeiz habe und motiviert bin zu arbeiten und meine Arbeit gut zu machen bin ich auch erfolgreich was wiederum zu größerem Wohlstand führt.