Sex vor der Ehe? Christliche Sicht?


09.05.2020, 14:34

Und rein interessehalber:

Wäre Das mit Selbstbefriedigung, Sexpuppen etc. Eigentlich das selbe?

31 Antworten

Hallo spiiegel,

die Bibel äußert sich durchaus zu diesem Thema, wenngleich das nicht unbedingt sofort erkennbar ist. Aus etlichen Stellen in der Bibel geht aber hervor, dass der rechte Platz für die Sexualität innerhalb der Ehe ist und aus diesem Grund fällt z.B. vor- und außerehelicher Sex unter „verbotene sexuelle Beziehungen“ (Hebräer 13:4, BasisBibel). Als Beispiel möchte ich nur drei Bibeltexte anführen, die zeigen, dass die Sexualität für einen Christen nicht nach eigenem Gutdünken ausgelebt werden darf:

"Gott will nämlich, dass ihr heilig seid und euch von sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] fernhaltet" (1. Thessa-lonicher 4:3)

Flieht vor sexueller Unmoral [griechisch: pornéia] ! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, ist außerhalb seines Körpers, wer aber sexuelle Unmoral [griechisch: pornéia] treibt, sündigt gegen seinen eigenen Körper." (1. Korinther 6:18).

"Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett soll unbeschmutzt sein, denn Gott wird Menschen, die sexuell unmoralisch handeln, sowie Ehebrecher verurteilen" (Hebräer 13:4).

In diesen Texten ist zwar nicht explizit von vorehelichem Sex die Rede, doch das Wort aus dem Originaltext der Bibel, dass hier mit "sexueller Unmoral" übersetzt wurde, lautet pornéia. Dieser Begriff hat ein umfassendes Bedeutungsspektrum und schließt auch voreheliche Geschlechts-beziehungen mit ein!

Die Frage, die sich für viele hier stellt lautet: "Ist der Standpunkt der Bibel bzgl. Sex vor der Ehe veraltet, da wir heute im 21. Jahrhundert leben?" Es stimmt, vieles hat sich seit den Tagen der Bibel verändert, anderes jedoch auch nicht.

Zum Beispiel sind die menschlichen Bedürfnisse bis heute gleich geblieben. Wir benötigen noch immer Liebe, menschliche Zuwendung, Aufmerksamkeit, Freundschaften usw. Und auch was den Sex angeht, benötigen wir noch immer gewisse Regeln, damit wir vor Unglück und Schaden bewahrt bleiben. Sind diese "Regeln" aber wirklich noch immer sinnvoll?

Wir leben in einer Zeit, in der man eine Vielzahl biblischer Grundsätze längst über Bord geworfen hat; dazu zählt gerade auch das, was sie über die Moral sagt. Es ist wohl wahr, dass es für einen jungen Menschen eine große Herausforderung ist, mit sexuellen Kontakten bis zur Ehe zu warten, zumal er umgeben ist von Menschen, für die die biblische Moral weitgehend ohne Bedeutung ist.

Immer mehr junge Leute fangen schon in sehr frühen Jahren damit an, sexuell aktiv zu werden und haben sehr oft wechselnde Partner. Sie sind der Meinung, man mache nichts falsch, solange man keinem anderem Schaden zufügt. Doch könnte man sich fragen: Hat diese Freizügigkeit die Menschen wirklich glücklicher gemacht? Führt sie zu harmonischen und erfüllten Beziehungen?

Wenn man genau hinschaut, muss man zugeben, dass die heutige sexuelle Freizügigkeit auch ihre Schattenseiten hat? Umfragen unter jungen Menschen haben ergeben, dass viele Jugendliche nach dem Sex frustriert und teilweise sogar verzweifelt sind, da sie sich benutzt und ausgenutzt fühlen. Das spricht nicht gerade für den vorehelichen Sex, oder?

Oftmals verlieren Jungs an Mädchen das Interesse, nachdem sie es "herumgekriegt" haben. Wie fühlt sich wohl ein Mädchen, das seine Jungfräulichkeit durch einen Jungen verloren hat, der so eingestellt ist? Und ist es für Mädchen nicht schockierend, wenn sie erfahren, dass viele junge Männer niemals ein Mädchen heiraten würden, mit dem zuvor schon jemand geschlafen hat?

Eine weitere Schattenseite sind die vielen unehelichen Schwangerschaften mit teilweise großen Leid für die Mutter und das Kind. Ein Kind ohne einen Vater aufzuziehen, kann für junge Mutter zu einem wahren Albtraum werden. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Vielzahl von Geschlechtskrankheiten und nicht zuletzt Aids, die durch häufig wechselnde Sexualpartner sehr leicht übertragen werden können.

Das sind nur einige Gründe, warum die Bibel vorehelichen Sex untersagt. Gott möchte uns ganz bestimmt nicht durch strenge Sittengesetze uns des Glücks berauben - ganz im Gegenteil. Er hat immer nur unser Wohl im Sinn und möchte uns vor Schaden bewahren. Übertritt man Gottes Standards im Hinblick auf eine gute Moral, dann hat man zwar kurzzeitig vielleicht etwas "Spaß", doch sollte man nicht die langfristigen schlechten Folgen übersehen, die sich daraus ergeben!

LG Philipp

Hochgradig unchristliche Sicht hier. Für mich muss man alle Gebote und Vorschriften auch ein bisschen im historischen Kontext sehen. Das kommt aus einer Zeit, in der Hochzeiten üblicherweise für (aus unserer Sicht) Kinder arrangiert wurden. Ab so 12 galt man als Mädchen in Rom zum Beispiel als heiratsfähig. Und lange gewartet haben die Eltern mit der Sache mit dem Ehemann nicht unbedingt.

Und das wirft ein paar interessante Fragen auf. Wenn du Sex vor der Ehe hast, wie alt ist dann eigentlich dein sexualpartner?

Darüber hinaus war es damals mit der Verhütung nicht so weit her. Uneheliche Kinder waren gesellschaftlich eine Katastrophe für die Mutter. Sie war quasi nicht mehr zu verheiraten und ohne Mann stand man damals nicht gut da.

Du liest nicht täglich in der Bibel oder?

In Mose steht es doch, dass das nicht in Ordnung ist. Wenn ihr beide noch Jungfrau seid und miteinander schlaft, dann müsst ihr sofort heiraten.

Ich kannte mal ein ,,christliches Pärchen'' in meiner Jugendgruppe, die lange miteinander gingen und irgendwann auch anfingen, miteinander zu schlafen. Sie haben später sogar geheiratet und eine Tochter bekommen, aber nach nur wenigen Jahren Ehe haben sie sich scheiden lassen. Als Geschiedene ist es dir laut Bibel nicht erlaubt, erneut zu heiraten, es sei denn der Partner hat vorher Ehebruch begangen. Wenn sie sich nicht wieder versöhnen, dann wird der Erste von ihnen, der wieder Sex hat, die Ehe zerbrechen und mit demjenigen mit dem er dies tut, diese Todsünde auf sich laden.

Gott hat den Ehevertrag nicht umsonst erfunden. Zu viele haben die Ehe nicht ernst genommen und gebrochen. Heutzutage ist in der Welt zwar Scheidung erlaubt, aber nicht bei Gott. Wenn du klug bist, dann folgst du Jesus nach und nicht deinem Trieb.

Wenn dein Freund es wirklich ernst mit dir meint, warum hat er dann so ein Problem damit, dich zu heiraten? Ich sag dir, niemand, der es ernst meint hat ein Problem damit, sondern den verlangt es sogar mit ganzem Herzen danach.

Auch mit der Selbstbefriedigung lebst du in Sünde. Sex ist Gottes Geschenk, das er dir in der Hochzeitsnacht überreichen will. Wenn du dich selbst befriedigst, dann versuchst du, ihm dieses Geschenk aus der Hand zu reißen und machst es dabei kaputt. Selbstbefriedigung desensibiliert und demoralisiert dich, weil du da mehr Druck ausübst, sodass du nicht mehr sensibel genug bist, um vaginal zum Orgasmus zu kommen. Außerdem ist es eine Sucht, wenn du es alle paar Tage machst. Es hat auch noch eine ganze Reihe anderer negativer Faktoren, die ich dir nennen kann, wenn du willst.


spiiegel 
Beitragsersteller
 09.05.2020, 16:17

Ja, ich würde gerne die Seiten Faktoren hören.

... ☝️das hier in den Kommentaren meine ich... es ist total schwierig eine Entwicklung zu treffen, wenn die Ansichten so stark auseinandergehen.

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loveandtruth  09.05.2020, 16:39
@spiiegel

Negative Folgen von Selbstbefriedigung:

  • je öfter man es tut, desto unbefriedigender wird der Vaginalsex, weil man sich durch den unnatürlich starken Druck beim Selbstbefriedigen desensibilisiert (der erhoffte Orgasmus bleibt aus) und sein Gehirn durch die vielen Sexrauschs abstumpft (es ist wie bei allen anderen Süchten auch)
  • der Fokus liegt beim Sex auf dem eigenen Vergnügen und nicht auf dem des Ehepartners. Statt sich von ganzem Herzen zu bemühen, den Ehepartner zum Höhepunkt zu bringen, versucht man in erster Linie, sich selbst dahin zu bringen. Damit frustriert man sich selbst, weil man sich wünscht, dass der Ehepartner es tut und den Ehepartner, weil man sich auf sich selbst fokussiert und nicht auf ihn. Der Sex sollte der höchste, körperliche Ausdruck der Liebe zum Ehepartner sein und nicht zu sich selbst.
  • Im Gehirn werden sehr viele Gedanken mit Sex verknüpft, weshalb man ständig sexuelle Fantasien und Verlangen danach hat (stark Sexsüchtige leiden unter Konzentrationsproblemen)
  • die Fantasien werden immer bösartiger, weil anständige Fantasien zu langweilig werden, wenn sie zu häufig benutzt werden. Eine unmerkliche Abstumpfung des Gewissens ist die Folge. Bei mangelnder Kreativität erfolgt dann der Griff zu Pornos, später auch zu Hardcorepornos, wenn die üblichen zu langweilig geworden sind
  • die häufigen Fantasien tragen ebenfalls dazu bei, dass man beim Sex nicht auf den Ehepartner fokussiert ist, sondern dabei im Herzen mit anderen die Ehe bricht
  • man ist mehr auf Oberflächlichkeiten fokussiert und blickt beim Ehepartner auf die Mängel am Körper und sieht nicht voller Liebe darüber hinweg (gegen den Traumpartner in der Fantasie bzw der Schauspielerin im Porno kann der Partner schlecht mithalten)
  • man findet keine mehr attraktiv, die ähnlich gut aussehen wie man selbst, weil man durch die Fantasien oder Pornos die aus der eigenen Schönheitsstufe nicht mehr attraktiv findet und hat überhöhte Ansprüche an das Aussehen des zukünftigen Ehepartners, was das Finden eines Ehepartners sehr erschwert und zu Frust und Hass auf das andere Geschlecht führen kann
  • man macht auch seinen eigenen Wert stark am eigenen Aussehen fest. Dies führt zu Feigheit, jemanden anzusprechen, der einem gefällt, weil der besser aussieht und endet in Einsamkeit. Einsamkeit kann dann auch zu Frust und Hass auf das andere Geschlecht führen, weil man den Eindruck hat, dass man von dem nur abgelehnt und gehasst wird
  • beim Selbstbefriedigen stellt man das eigene Vergnügen in den Mittelpunkt, nicht die Liebe. Je häufiger man dies jedoch in seinem Leben tut, desto egoistischer wird man auch in anderen Bereichen, weil man sein Gehirn damit auf Egoismus trainiert – man entwickelt sich zu einem schwachen Menschen, weil man nicht mehr bereit ist, gegen seinen Egoismus anzukämpfen und für die Liebe Opfer zu bringen, denn häufig überschneidet sich das eigene Bedürfnis mit dem des Ehepartners bzw anderer Menschen. Wer da nicht bereit ist, Kompromisse zu schließen, macht die Menschen um sich herum unglücklich
  • man vernachlässigt Freunde, Familie und Arbeit, um seiner Sexsucht nachgehen zu können
  • hat man schon einmal ernsthaft versucht, dagegen anzukämpfen, dann merkt man, was für ein schwacher Mensch man ist, weil man von seinem Trieb kontrolliert wird statt ihn zu kontrollieren. Dies führt zu Selbsthass. Auch wenn man dabei erkannt hat, wie pervers man in Gedanken geworden ist.
  • Die Hochzeitsnacht verliert an Glanz, weil man das Geschenk schon vorher teilweise geöffnet hat
  • Streit und Eifersucht (auch wegen Verlustangst), wenn man eine Ehe hat, weil man seinen Ehepartner damit erniedrigt, anekelt und ihm im Herzen fremd geht
  • Aggressivität, wenn man seine Gier nicht mehr befriedigt bekommt oder durch äußere Umstände auf Entzug ist
  • Verletzung, wenn man es extrem betreibt (wund), was auch leichter zu Infektionen führt
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Libertinaerer  09.05.2020, 23:06
@loveandtruth
Negative Folgen von Selbstbefriedigung:

Märchenstunde von jemandem, der glaubt, Märchen wären Realität.

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rumpel28  09.05.2020, 16:00

Und das glaubst du alles, nur weil es jemand vor mehr als 2000 Jahren aufgeschrieben hat? Soll ich dir auch was aufschreiben? Vielleicht glaubst du es ja dann in 2000 Jahren. Was für ein schrecklicher (menschenverachtender) Missbrauch des Namen Gottes!!!

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loveandtruth  09.05.2020, 15:21

PS: Je tiefgläubiger ein Paar ist, desto glücklicher und treuer ist es. Die Scheidungsrate bei Tiefgläubigen liegt nur noch bei 4%, weil ihre Ehe auf unerschütterlichem Fundament steht. Auf Gott.

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RedPanther  09.05.2020, 15:47
@loveandtruth
Die Scheidungsrate bei Tiefgläubigen liegt nur noch bei 4%, weil ihre Ehe auf unerschütterlichem Fundament steht.

Die Scheidungsrate ziehe ich nicht in Zweifel. Wohl aber, dass es immer glückliche Ehen sind.

Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass schlechter Sex bzw. unerfüllte sexuelle Wünsche eine Beziehung komplett zerstören können. Das kann bis zum regelrechten Rosenkrieg führen. Jeder normale Mensch würde dann sagen: Es ist wohl doch besser, getrennter Wege zu gehen.

Also, ernst gemeinte Frage:

Wie machen das streng gläubige Paare, für die eine Trennung nicht infrage kommt? Geht dann der Glaube über das eigene Lebensglück? Akzeptiert man dann einfach, unglücklich zu sein?

Ich wüsste bisher mal keinen Grund zu der Annahme, gläubige Paare würden im Bett besser harmonieren als andere. Bei den weniger gläubigen Paaren schätze ich den Anteil der Beziehungen, die aus sexuellen Gründen wieder auseinander gehen, auf mindestens 30%.

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loveandtruth  09.05.2020, 16:35
@RedPanther

Ich kenne ein paar solcher Paare und die sind glücklich.

Unerfülltes Sexualleben wird nur zum Problem, wenn einem das wichtiger ist als die Liebe. Es kann aus ganz verschiedenen Gründen dazu kommen, auch gesundheitlichen. Seinen Ehepartner deswegen in die Mülltonne zu werfen ist äußerst lieblos.

Strenggläubige Paare stellen die Liebe auf den ersten Platz und weil sie mit der Quelle der Liebe verbunden sind, ist ihre Liebe stark genug, jedem Sturm zu trotzen, solange sie sich nicht von Gott abwenden. Sie finden ihre Zufriedenheit nicht in erster Linie über den Partner, sondern über Gott und können es so aushalten, wenn sie vom Partner keine Liebe mehr bekommen, aus welchen Gründen auch immer. Gottlosen Paaren fehlt das und deswegen zerbricht ihre Beziehung, wenn es stark genug stürmt.

Als Christ kreuzigst du dein Ego Tag für Tag. Das wirkt sich auch positiv auf das Liebesleben aus. Wer schon mal mit einem Egoisten im Bett war bzw. zusammen, der weiß, dass das ein bittersüßes Vergnügen ist, wenn überhaupt. Sex sollte der höchste Ausdruck der Liebe auf körperlicher Ebene sein, doch achten die meisten dabei in erster Linie auf ihr eigenes Vergnügen. Das ist frustrierend. Sowohl für einen selbst (weil man sich ja wünscht, dass das eigentlich der Ehepartner tut) als auch für den anderen (der dadurch zu kurz kommt).

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RedPanther  09.05.2020, 16:58
@loveandtruth
Ich kenne ein paar solcher Paare und die sind glücklich.

Und ich kenne Paare und sehe hier auf GF täglich reihenweise Beispiele, bei denen sich die Beziehung nur noch um den schlechten Sex dreht und wo es am sinnvollsten wäre, sie zu beenden.

Unerfülltes Sexualleben wird nur zum Problem, wenn einem das wichtiger ist als die Liebe.

Hm, sind Sexualität und Liebe zwei unterschiedliche Dinge? Ich empfinde beides eigentlich als das gleiche: Ich möchte einem Menschen, den ich liebe, auch körperlich nahe sein und mit ihm zusammen tolle Stunden erleben.

Seinen Ehepartner deswegen in die Mülltonne zu werfen ist äußerst lieblos.

Naja, ist die Frage, ob man jemanden lieben würde, mit dem man die gewünschten tollen Stunden nicht erleben kann...

Strenggläubige Paare stellen die Liebe auf den ersten Platz

Eine andere Interpretation wäre: Sie verweigern sich dem Gedanken, dass sich Menschen und die Gefühle füreinander verändern und das eben auch mal dazu führt, dass man eben nicht mehr die gemeinsame Basis hat, die man 10 Jahre früher mal hatte.

Sie finden ihre Zufriedenheit nicht in erster Linie über den Partner, sondern über Gott

Du meinst so etwas wie: "Dieser Mensch wurde mir zugeteilt, mit ihm muss ich jetzt glücklich sein, ob ich will oder nicht"? Ich würde einen Gott, der sowas gut findet, nicht als gütig oder liebevoll bezeichnen.

und können es so aushalten, wenn sie vom Partner eine Weile keine Liebe mehr bekommen, aus welchen Gründen auch immer.

Mir geht es mehr um fundamentale Wünsche: Der eine will Blümchensex, der andere harten Leistungssport. Der eine will nur vaginal, der andere will sämtliche Körperöffnungen einbeziehen.

Wenn jemand, der unbedingt Analverkehr möchte, einen Partner hat, der das auf keinen Fall möchte, dann ist das nichts von "eine Weile". Sondern im Fall der Ehe ist das die Frage: "Bekomme ich diesen Wunsch jemals erfüllt"?.

Wer schon mal mit einem Egoisten im Bett war bzw. zusammen, der weiß, dass das ein bittersüßes Vergnügen ist, wenn überhaupt.

Bleiben wir beim Beispiel, dass einer Analverkehr wünscht und der andere nicht: Wer geht denn falsch? Der eine, der den Wunsch nicht erfüllen möchte, weil es ihn anekelt? Oder der andere, der gerne ein "jeder erfüllt die Wünsche des anderen" hätte, egal ob dann jemand was machen muss, das er nicht möchte?

Wenn beide egoistisch sind, kann es nicht funktionieren. Wenn beide nur die Wünsche des anderen beachten, ebenfalls nicht. Was wäre deine Patentlösung?

Gottlosen Paaren fehlt das

Woher nimmst du den Glauben, darüber urteilen zu können was andere Paare empfinden? Wer bist du, dass du meinst, darüber urteilen zu können, ob andere Paare Liebe empfinden?

Mit dem gleichen Recht könnte ich auch irgendwas über strenggläubige Paare behaupten, ohne zu wissen wie viel davon stimmt. Lass' uns doch bitte bei dem bleiben, was wir jeweils wissen. Das, was du glaubst zu wissen, darfst du gerne andern mitteilen.

Als Christ kreuzigst du dein Ego Tag für Tag.

Naja, für Jesus war die Kreuzigung tödlich... wenn auch nur vorübergehend ;) Aber bist du dir sicher, dass du eine Kreuzigung als etwas Erstrebenswertes bezeichnen willst?

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loveandtruth  09.05.2020, 20:24
@RedPanther

Du verstehst es überhaupt nicht.

In einer christlichen Beziehung steht Gott im Mittelpunkt und sein guter Wille für beide und mit ihm als Drittem im Bund erlischt die Liebe nicht. Er ist der Goldene Schlüssel zu einer lebenslangen, erfüllten Ehe.

Ich hatte vor meiner Bekehrung genug atheistische Beziehungen, um zu kapieren, dass eine Beziehung zum Scheitern oder Unglücklichsein verurteilt ist, wenn ihre Weichen nicht auf Gott gestellt wurden und es auch ein Leben lang bleiben.

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RedPanther  10.05.2020, 08:57
@loveandtruth
Du verstehst es überhaupt nicht.

Da sind wir schon zwei.

In einer christlichen Beziehung steht Gott im Mittelpunkt und sein guter Wille für beide und mit ihm als Drittem im Bund erlischt die Liebe nicht. Er ist der Goldene Schlüssel zu einer lebenslangen, erfüllten Ehe.

Schöne Geschichte. Nur: Wer, was und wo Gott eigentlich ist, darüber gibt es in einer Ehe ja schonmal zwei Meinungen: Die beider Ehepartner. Gott ist ein Konstrukt des Glaubens. Und Glaube findet in jedes Menschen eigenem Kopf statt und kann dankenswerterweise weder befohlen noch verboten werden. Es ist also nicht unrealistisch anzunehmen, dass sich die Interpretationen beider Ehepartner, was Gott angeht, zumindest in den Details unterschiedlich sind.

Sorry, aber ich verstehe anhand dieser logischen Überlegung nicht, wie Gott beide zusammenhalten soll. Es gibt höchstens die Annahme, dass der andere ein ähnliches Bild von Gott hat, wie man selbst.

Ich hatte vor meiner Bekehrung genug atheistische Beziehungen, um zu kapieren, dass eine Beziehung zum Scheitern oder Unglücklichsein verurteilt ist, wenn ihre Weichen nicht auf Gott gestellt wurden und es auch ein Leben lang bleiben.

Du behauptest also einfach mal, dass sämtliche Menschen, die nicht fundamental gläubig sind (also in Deutschland schätzungsweise 70-75 mio.) prinzipiell keine längerfristige Beziehung führen können?

Nun, wie erklärst du dir denn dann, dass die meisten Ehen eben doch bis zum Tod halten?

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Fangen wir mit der Genesis und Adam und Eva an. Entgegen vieler Predigten, insbesondere von Katholiken, gings beim sogenannten Sündenfall (Adam, Eva, Schlange, Apfel etc.) nicht um Sex, sondern der Baum, von dem die beiden genascht haben, war der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Erst durch diese Erkenntnis, was gut und böse ist, kann der Mensch ganz allgemein sündig werden und ein schlechtes Gewissen entwickeln. Aber wie gesagt, mit Sex speziell hat das nichts zu tun.

Dann gabs die 10 Gebote. In den 10 Geboten kommt Sex auch nicht direkt vor. Indirekt kommt im 10. Gebot lediglich vor, dass man sich von einer verheirateten Frau oder der Sklavin eines anderen fernhalten soll.

In den weiteren Gesetzen des Mose, die aber so sowieso nicht für Christen gültig sind, wird noch weiter erlassen, dass eine verheiratete Frau nicht fremd gehen darf, dass aber der Mann sich neben seiner Frau auch noch Sexsklavinnen halten darf. Gleichgeschlechtlicher Sex wird aber streng verboten.

Jesus hat sich in seiner Lehre weitgehend aus dem Sexleben völlig rausgehalten. Lediglich indirekt lässt sich aus seiner Goldenen Regel "Alles nun, was ihr wollt, daß die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten." ableiten, dass wer in einer Beziehung lebt und von seinem Partner Treue fordert, diesem ebenfalls treu zu sein hat.

Geschildert wird im NT ein Fall, dass eine Frau, die wegen Fremdgehens gesteinigt werden sollte, von Jesus davor bewahrt wurde ("Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"). Anschließend verzieh er ihr und ermahnte sie lediglich, das Fremdgehen in Zukunft bleiben zu lassen. Selber hielt sich Jesus auch nicht an die jüdischen "Enthaltungsregeln" sondern genoß gutes Essen und Trinken mit den Steuereintreibern und käuflichen Damen zusammen während des Sabbaths. Ansonsten sei noch darauf verwiesen, dass sich Teile seiner Jünger darüber aufregten, dass er ständig mit Maria Magdalena, seiner "Gefährtin", rumgeknutscht hat (laut den in Nag Hammadi gefundenen apokryphen, von den Katholiken aber verworfenen Schriften).

Erst Paulus, der Erfinder des eigentlichen Christentums, der dabei die Lehre Jesu teils in ihr Gegenteil pervertierte, mischte sich massiv ins Sexleben ein. Er war von Grund auf Frauen- und Sexfeindlich und war der Meinung, für den Glauben sei es besser auf Frauen und Sex ganz zu verzichten. Da aber Sex nun mal für die Vermehrung erforderlich sei, sei er dafür notgedrungen erlaubt, aber auch nur so, dass er seinen Zweck erfüllt und dabei möglichst keinen Spass macht. Auf dieser Lehre baut auch die Sexuallehre der katholischen Kirche auf incl. des Verbotes von vorehelichem Sex..

Betrachtet man zusätzlich zur Goldenen Regel nun noch das Gebot der Nächstenliebe von Jesus "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", kann man daraus ohne weiteres schließen: - einvernehmlicher Sex, egal in welcher Form, ist erlaubt;- habe Spass am Leben, solange dadurch niemand geschädigt wird. Wenn du ausgeglichen und mit dir im Reinen bist, dich also selber liebst und nicht hasst, kannst du auch deinem Nächsten umso mehr Liebe entgegen bringen.


spiiegel 
Beitragsersteller
 09.05.2020, 08:15

Und was sagst du zu der "Hurerei", die in der Bibel ein paar mal aufkommt?

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oopexpert  09.05.2020, 09:10
@spiiegel

Was soll Hurerei sein? Wen interessiert die Bibel und warum?

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spiiegel 
Beitragsersteller
 09.05.2020, 09:13
@oopexpert

Wenn man kein Christ ist und sich mit dem Glauben nicht beschäftigt bzw beschäftigen möchte, versteht man es nicht, warum man in der Bibel liest.

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Hamburger02  09.05.2020, 09:23
@spiiegel

Die kommt vor allem im Alten Testament vor und da wird vor allem darunter verstanden, dass sich jüdische Frauen mit nicht-jüdischen Männern einlassen.

Im neuen Testament kommmt Hurerei nur recht wenig vor und Jesus erwähnt sie je nach Übersetzung nur ein- oder zweimal in dem Sinne, dass eine verheiratete Frau fortgesetzt mit ständig anderen Männern außerhalb der Ehe rummacht. Das fällt also im Prinzip unter die bereits erwähnte Pflicht zur Treue innerhalb einer Beziehung, sofern man diese auch von seinem Partner fordert oder sich versprochen hat.

Hurerei hat jedenfalls nichts mit vorehelichem Sex zu tun.

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Ich bin auch sehr christlich erzogen und habe diese Belastung meine ganze Jugend lang mit mir herum getragen. Ich habe mich daraufhin intensiver damit befasst - sowohl mit der christlichen Lehre bzw. Religionen im Allgemeinen als auch mit Sexualität - und bin zum Glück dahinter gekommen, wie sehr die christliche Sexualmoral und noch mehr islamische Vorschriften heutzutage ausschließlich nur noch dazu dazu dienen, Menschen zu unterdrücken und in ihrer Freiheit zu beschränken und damit im religiösen Sinne gefügig und beherrschbar zu machen. So manch ein (oft sexuell ziemlich desorientierter) katholischer Priester zieht insgeheim eine erotische/sexuelle Befriedigung daraus, wenn er seinen jugendlichen Zuhörern klar macht, wie sündhaft ihre Triebe und sexuellen Wünsche sind - und ihm dabei darüber einer abgeht, dass er diese auf solche Art dominieren kann. So manche sexuelle Tabus und Vorschriften hatten zur Zeit ihrer Entstehung (in der Antike) ihre absolute Berechtigung. Man muss davon ausgehen, dass Frauen damals überhaupt kein sexuelles Selbstbestimmungsrecht besaßen - und wenn doch, wurden sie als "Huren" abgestempelt. Zudem wurden sie in der Regel als Jugendliche, nach heutiger Sicht sogar im Kindesalter (12-13) verheiratet und dann meist auch sofort Mütter. Vorehelicher Sex wäre damals also Sex mit Kindern gewesen. Allein deswegen kann man den Religionen im Prinzip dankbar sein, dass sie damals Kinder vor sexuellem Missbrauch bewahren wollten und zurecht sagten, dass Gott so etwas nicht will und die Menschen, die es tun, sich gegen Gott versündigen. Da sich aber die Verhältnisse geändert haben und die Ehe für die meisten Menschen in der Regel locker so etwas 10 Jahre später (oder noch später) erst ein Thema wird, gibt es keinen sinnvollen Grund mehr, vorehelichen Sex als etwas von Gott nicht erlaubtes zu betrachten - so lange er einvernehmlich, ohne Zwang und Abhängigkeit und bei vollem Bewusstsein stattfindet. Du bist alt genug, selbst zu denken und dich zu entscheiden - und wenn du zu dem Schluss kommst, dass Sex für dich das richtige ist, was du jetzt möchtest und dir wünschst, und dass du den richtigen Partner dafür gefunden hast, dann hat keine Religion und kein Pfarrer oder Imam oder sonstiger "Geistlicher" in dieser Welt das Recht, sich da in dein Leben zu pfuschen. Ich wünsche dir alles Gute und ein gutes Gewissen, bei allem, was du da erlebst. Gott hat dir deine Sexualität geschenkt mit dem befreienden Auftrag: Mach was draus!