Seniorenheim oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Zuhause lassen 55%
Seniorenheim 45%

12 Antworten

Zuhause lassen

Erstens zählt ihr Wille. Zweitens habe ich den leisen Verdacht, dass Du eines übersehen hast: Die Kosten sind nur teilweise von der Pflegeversicherung gedeckt. Das Heim wird ihr monatlich vierstellige Beträge vom Konto lutschen bis ihr Vermögen ruck-zuck aufgebraucht ist, und ich bin mir nicht sicher ob danach Du zur Kasse gebeten wirst.

Ich hab mal zufällig beim Spazierengehen vor einem Altenheim Pause gemacht und hatte unfreiwilliges Panorama in so ein Zimmer. Sah aus wie im Krankenhaus. Nur Bett. Kein Schreibtisch, keine Sitzecke, kein PC, kein Balkon, keine Bücherregale, nackte kahle Wände. Um 17 Uhr kam ein Pfleger rein: So, Licht aus, jetzt ist Nachtruhe. Willst Du so leben? Ich nicht.

Sie hat doch je nach Pflegegrad Anspruch auf häusliche Pflege, die hast Du gar nicht erwähnt. Ist das vielleicht vergessen worden? Es gibt auch tausenderlei Hilfsmittel, z.B. Vorrichtungen um Senioren in die Badewanne zu befördern und wieder raus, so dass sie nicht von einer Pflegekraft gewaschen werden müssen. Den Unsinn, dass zweimal täglich eine Pflegekraft zur Medikamentenübewachung vorbei kommen muss, kann man doch mit etwas Hirnschmalz bestimmt auch vermeiden.

palusa  17.03.2024, 06:21

Gewöhn dich an den Gedanken, dass die meisten irgendwann "so" leben werden, auch du. Hängt damit zusammen, dass Pflege durch die Familie in der Regel nicht ewig machbar ist. Meine Oma zum Beispiel fällt oft, vergisst regelmäßig ihren Notfallknopf und braucht entsprechend eine Betreuung, die nur im Pflegeheim möglich ist.

Starrsinn und Aggressivität im Alter können darüber hinaus beginnende Demenz sein, und das ist in Sachen Pflege ne klasse für sich.

0
hamberlona  17.03.2024, 12:14
@palusa

Ich bestimmt nicht. Ich werde rechtzeitig einen Vertrag mit einem Pflegedienst abschließen, und auch einen Vertrag mit einem Beerdigungsinstitut. Meine Mutter starb auch mit 91 zuhause. Ich weiß nicht, warum Du so hartnäckig behauptest, es gäbe überhaupt keine ambulanten Pflegedienste.

0
palusa  17.03.2024, 12:51
@hamberlona

Oh gibt es, und theoretisch ist Vollpflege zu Hause machbar.

Das geht nur weit über das hinaus, was der durchschnittliche Bürger bezahlen kann und man sollte sehr früh im voraus planen. Beispielsweise sind Treppen oft ein Problem. Auch treppenlifte lösen das nur begrenzt. Ebenerdig oder Fahrstuhl sind die Optionen der Wahl, und da sollte man schon das Zuhause passend wählen. Oder das Geld haben, nachträglich nen Fahrstuhl einzubauen. Ja, es gibt Menschen, die das tun.

0
Picea007xyz  18.04.2024, 19:09

Dann müsste sie im Heim eben aufstockend Sozialhilfe bekommen, was die meisten anderen Heimbewohner auch annehmen müssen. Ihr selbst bliebe aber ein Taschengeld von 151,- dann im Heim plus 28,- Kleidergeld. Sie wäre dort besser versorgt als alleine und im 3. Stock gefangen zu sein in der Wohnung.

0
Seniorenheim

Entweder müsst ihr einen Pflegedienst wie Pflegewerk oder Home Instead oder Andere finden, der jeden Tag zu ihr kommt, ihr im Haushalt hilft, kocht und wäscht und putzt und ihr z. B. auch Kompressionsstrümpfe an und auszieht und ihr Knie oder Wunden versorgt oder ihr nehmt eine 24h Pflegekraft, die es über z. B. polnisch-deutsche Agenturen gibt oder besser würde sie ins Pflegeheim ziehen. Wendet euch an eine Pflegeberatungsstelle vom z. B. Pflegewerk. Im Raum Köln gibt es auch den Pflegeberater Dennis Winzen z. B.

Ist so nicht zu beantworten. Beispielsweise gibt es häusliche Pflege, wenn sie das eher akzeptiert, wäre das für mich erstmal das Mittel der Wahl.

Picea007xyz  19.04.2024, 10:23

ja und vom Hausarzt alle Hilsmittel verordnen lassen wie Pflegebett und Leichgewichtsfaltrollstuhl und Treppensteigergerät von Alber und das alles über die Firma Rahm oder Stortz liefern lassen und von der Krankenkasse bezahlen lassen. Arzt muss die Sachen verordnen auf Rezept. Das Rezept, diese Verordnungen ihr der Firma Rahm. Rahm-Sanitätshaus lässt sich das dann von deren Krankenkasse genehmigen und bezahlen und liefert es an die Oma und erklärt ihr auch alles und den Angehörigen auch.

0
Seniorenheim

Die meisten Senioren möchten nicht von zu Hause weg und lieber zu Hause sterben.

Eine Frage: Habt ihr einen Pflegedienst für sie? Den bekommt sie ja mit einer Pflegestufe, die in ihrem Fall ja auf jeden Fall durchgehen würde.

Falls ja, und das sollte nicht ausreichen, dann würde ich sie vermutlich trotzdem im Heim anmelden. Die Pfleger dort sind ja auf Leute, wie deine Oma eingestellt. Ich würde euch auch unbedingt erst mal eine Kurzzeitpflege im Altenheim vorschlagen. Denn dann kann sie vorerst mal eine paar Wochen da bleiben, mal alles kennenlernen und man kann ihr sagen, wenn sie es gar nicht mag, kann sie ja wieder heim. Meistens ist es aber so, dass die Kurzzeitpflege nahtlos in die vollstationäre Pflege übergeht. Wenn sie sich dann erst mal an die Leute und das Umfeld gewöhnt hat, ist es meist gar nicht mehr so schlimm. Auch, was psychische Auffälligkeiten angeht, ist man ihm Heim damit vertraut, weil das bei Senioren häufiger vorkommt. Im Zweifel kann der Arzt auch etwas stimmungsaufhellendes verschreiben.

ich würde es vermutlich erst mal mit einer Kurzzeitpflege probieren und dann weitersehen. Begründen kann man es ihr ja damit, dass man gerne mal für 3 Wochen in den Urlaub fahren möchte oder sonst wie Ruhe braucht.

1.) Für alles, was in den Bereich Medizin und körperliche Hygiene fällt, kann der Hausarzt behilflich sein: das läuft via Rezept und die Durchführung wird von einem ambulanten Pflegedienst übernommen. Mal mit dem Arzt sprechen: das ist teilweise ganz brauchbar, was diesbezüglich für Möglichkeiten bestehen.

2.) Da sie die Pflegestufe ohnehin schon hat: es gibt Dienstleister, die sich auf diesen Kundenkreis spezialisiert haben. Bei meiner Mutter nannte sich das "Seniorenassistenz". (Im Zweifelsfall mal bei der Krankenkasse nachfragen, wie sich das bei euch nennt.) Diese kommen an das Geld von der Pflegestufe ran. Sie übernehmen nichts medizinisches (= Aufgabe vom Pflegedienst), sondern kümmern sich sonst ein bisschen. Gesellschaft, miteinander klönen, spielen, Begleitung nach draußen (Spaziergang, einkaufen, ins Café oä). Meine Mutter war anfangs sehr skeptisch, hat sich aber sehr schnell mit den Damen angefreundet und sich auf den nächsten Termin gefreut.

3.) Personal zum putzen oä muss man in eigener Regie besorgen (und bezahlen). Häufig sind aber über die Seniorenassistenz geeignete Personen zu finden.

4.) Und man selbst oder die Familie kann ja ein bisschen auch noch erledigen.

-------

Mit obigen Möglichkeiten ist meine Mutter (wollte partout auch nicht ins Pflegeheim) einige Zeit zuhause wirklich sehr gut ausgekommen. Mit der Zeit baute sie aber mehr und mehr ab, so dass es absehbar wurde, dass das nicht mehr ewig so weitergehen kann. Rücksprache auch mit den anderen (inklusive Arzt) ergab, dass man es trotzdem so weiterlaufen lässt solange sie sich so sehr gegen das Heim sträubt - und eine passende Gelegenheit (in Form einer Krankheit oä) abwartet.

Gesagt - getan: als Mama mal wieder eine schlechte Phase hatte, kam sie ins Krankenhaus und die Ärzte dort (auch in Rücksprache mit dem Hausarzt und uns) waren nicht so begeistert davon, dass sie wieder alleine in die Wohnung gehe. Sie könne aber nicht so lange im Krankenhaus bleiben bis sie komplett wieder fit sei. Aber es gäbe eine Möglichkeit, "vorübergehend" für einige Tage oder wenige Wochen in einem Pflegeheim unterzukommen. Darauf hatte sich Mama einlassen können, und es hat ihr dort gut gefallen.

Picea007xyz  19.04.2024, 10:28

Das Putzen und einkaufen geht bei meiner Mutter auch über den Pflegedienst 2 h in der Woche und das meiste wird von der Krankenkasse bezahlt über § 45 und § 39. 125,- und nur einen Teil muss meine Mutter immer dazu zahlen aus dem Pflegegeld heraus. Die sollen sich vom Pflegewerk und der Krankenkasse beraten lassen.

0