Seid ihr against-life oder against-choice?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

against-life (Gegen das Lebensrecht des Fötus) 76%
against-choice (Gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau) 24%

20 Antworten

Mir gefällt die Auswahl nicht. Natürlich sollte niemand leichtfertig abtreiben (es gibt übrigens auch Verhütung - nur mal so am Rande), aber wenn es im Notfall nicht anders geht, gehöre ich nicht zu denjenigen, die einer Frau da partout im Wege stehen wollen.

Das Problem liegt bei dieser Auswahl darin, dass man mit einer reinen Schwarz/Weiß-Betrachtung der Sache nicht gerecht werden kann. Würde ich "blau" ankreuzen, klänge das so, als sei eine Abtreibung eine normale Sache (ist es nicht), und würde ich "rot" ankreuzen, klänge das so, als würde ich rein aus Prinzip gegen das Recht der Frau sein (was ich aber auch nicht bin).

Insofern bin ich da für mehr Überlegung und gegen Polarisierung.

Eine Patentlösung, bei der alle glücklich werden, gibt es leider manchmal nicht.

apt2nowhere  02.10.2023, 12:50

ich finde die momentane Regelung sehr gut

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against-life (Gegen das Lebensrecht des Fötus)

Wer für Leben ist, sollte erstmal an das Leben der Frau denken. Man kann nicht sagen "Leben ist uns wichtig" und sobald jemand auf der Welt ist, tritt man dessen Rechte mit Füßen und interessiert sich einen Dreck dafür was aus dem Kind und der Frau wird.

Dann muss man auch für beide bereit sein finanziell und tatkräftig ein Leben lang Unterstützung zu leisten. Und nicht mit der Ausrede kommen das es Fremde sind, denn wer sich in das Leben von jemandem so gravierend einmischt, dass man jemandem eine persönliche Entscheidung verbieten will, muss auch bereit sein in Zukunft für sie da zu sein. Jeden Tag, auf jede denkbare Weise. Ansonsten hat man nicht das allerkleinste Recht sich einzumischen.

Aber interessanter Weise kommen die "pro life" Leute selten auf die Idee Unterstützung anzubieten. Man will nur entscheiden dürfen für die Frau.

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Ich bin "pro choice", weil Frauen keine Brutkästen sind und einem nicht im Falle einer Schwangerschaft das Recht abgesprochen werden darf auf Selbstbestimmung / über den eigenen Körper zu entscheiden. Das wäre als würde man eine Frau für 9 Monate rechtlich zu einem Sklaven machen.

Ein empfindungsfähiges, unabhängig Lebensfähiges Wesen hat mehr Anrecht auf ein Leben, als ein Zellhaufen. Und wer einen Fötus als so wertvoll betrachtet, müsste zwangsläufig Veganer werden und Schlachtungen verbieten wollen.

Eine Schwangerschaft und Geburt hat extreme Auswirkungen auf körperliche und geistige Gesundheit - man könnte sogar sterben oder langfristig geschädigt sein dadurch. Dazu hat es berufliche, finanzielle und private Folgen.

Wenn man fragen würde, ob man jemandem gegen seinen Willen einen Hormoncocktail zuführen, den Körper aufschneiden oder bewusst Krankheiten und den Tod in Kauf nehmen darf, damit jemand anderes leben darf, wie wäre die Antwort? Rechtlich gesehen ein klares Nein, das wäre nicht erlaubt. Moralisch gesehen wäre es ebenfalls für die meisten ein klares Nein.

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Wenn Mann und Frau auf Verhütung verzichtet haben, wäre ich theoretisch dafür, dass eine Abtreibung nur unter bestimmten Bedingungen erfolgen darf. Aber wer will einem Kind Eltern zumuten, die sogar unfähig sind etwas so einfaches wie Verhütung hinzukriegen?

Und am Wichtigsten: Man kann keine Abtreibung verbieten - nur sichere Abtreibungen lassen sich verbieten.

Woher ich das weiß:Hobby – Allround-Laie 🤳

Weder noch. Ich möchte mich damit gar nicht beschäftigen. Da für mich eine Abtreibung niemals in Frage kommen würde. Für mich gibt es nicht das Recht über ein anderes Leben zu entscheiden selbst wenn es nur so groß wie mein Daumennagel ist.

Letzendlich kommt auch viel darauf an wie es zu der Schwangerschaft kam. Ein Unfall wie geplatztes Kondom zb kann Jedem mal passieren. Eine Schwangerschaft durch Gewalt muss man denke ich nicht diskutieren.

So lange es nicht zustande kam weil Frau keinen Bock auf Verhütung hatte werde ich auch keine Frau verurteilen die abtreibt. Am Ende muss jeder selbst mit seinen Entscheidungen und darausfolgenden möglichen Konsequenzen leben, also sie auch selber entscheiden.

Für mich, wie gesagt, gibt es keine Seite da ich es nicht übers Herz bringen würde ein Kind abzutreiben. Aber Verurteilung der Frauen mir (bis auf oben genannten Ausnahmefall) nicht zusteht.

Weder noch.

Ich bin gegen Abtreibungen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Wie zum Beispiel, dass die Schwangere nicht schwanger sein will.

Ich bin aber auch nicht "für" Abtreibung. Ich bin für Aufklärung und Verhütung, so dass es gar nicht erst soweit kommen muss.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass manchmal eine Frau ungewollt schwanger wird und aus Gründen, über die ich nicht zu urteilen habe, eine Abtreibung möchte und dann ist es auch "ok".

Ich halte ganz grundsätzlich ein Abtreibungsverbot für nicht zielführend.

Nur weil Abtreibungen verboten sind, heißt das ja nicht, dass es keine gibt. Es gibt sie halt dann im Ausland oder unter medizinisch, bzw. hygienisch fragwürdigen Umständen. Als der stern 1971 seine berühmte "wir haben abgetrieben"-Titelstory veröffentlichte, haben ja immerhin 374 Frauen öffentlich zugegeben, abgetrieben zu haben, obwohl es damals in Deutschland noch komplett illegal war. (Ja, okay, 373 - Alice Schwarzer zählt nicht, die hat gelogen, ich weiß).

Immerhin gaben in einer großen deutschen Studie etwa ein Drittel der nicht beabsichtigt Schwangeren an, verhütet zu haben. Ein Drittel! Unter denen, die komplett ungewollt schwanger werden, sind es sogar 42% (Quelle: Frauenleben3 , S. 183) So selten ist es also gar nicht, dass man trotz Verhütung schwanger wird.

Es gibt Frauen, die wollen einfach kein Kind. Und eine Sterilisation ist für kinderlose Frauen im gebärfähigen Alter noch schwerer zu bekommen als ein bezahlbarer Krippenplatz im Ballungsraum. Dann gibt es auch eine gar nicht mal so geringe Anzahl Frauen, die sich zuverlässige Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale einfach nicht leisten können. Was bleibt denen denn? Enthaltsamkeit, klar. Wenn sie aber in einer Beziehung sind und der Partner "sein Recht einfordert"?

Es ist halt so: Man hat bei dieser Fragestellung eine Rechtekollision.

Auf der einen Seite ist die Frau und ihre Rechte und auf der anderen Seite das Ungeborene. In jedem Fall, wo es eine Kollision verschiedener Rechte gibt, muss man abwägen, welches Recht schwerer wiegt. Ein Kompromiss ist gerade bei der Abtreibung halt auch nicht möglich.

Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann? Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?

Bezüglich der Frist halte ich drei Monate für lange genug, um die Schwangerschaft festzustellen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können.

Ich freue mich über jede nicht notwendige Abtreibung. Aber manchmal, aus Gründen, über die ich nicht richten möchte, ist es halt für die Betroffene der einzige Ausweg. Und dieser Ausweg sollte legal und unter zumutbaren Bedingungen zur Verfügung stehen.

against-life (Gegen das Lebensrecht des Fötus)

Was sind das für komische Begriffe und Erklärungen?

Egal!

Ich finde, die Frau sollte selber entscheiden, ob sie das Kind behalten möchte oder nicht. Man sollte auch mal die Umstände drumrum sehen:

  • Ist die Schwangerschaft ein Verhütungsunfall ?
  • Wurde sie durch eine Vergewaltigung schwanger?
  • Ist das Kind unter Umständen Behindert oder gefährt ?
  • Ist die Frau noch sehr jung und kommt ggf. mit der Situation nicht klar
  • Ist die Frau eventuell selber behindert oder ist die Versorgung des Kindes irgendwie in Gefahr (keine Angehörigen z.B.) ?

Das sollte man nicht außer acht lassen. Und keine (normale) Frau , lässt sich leichtfertig ihr Kind wegmachen. Viele zerbrechen an dieser Entscheidung. Schließlich wächst da Leben heran.

Klar kann man sich hilfe holen, wenn man überfordert ist mit der Säuglingspflege, aber dennoch sollte das vorher, vor der Geburt, wohl überlegt sein. Auch finanziell.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht