Gender Disappointment: Werden ,,Baby-Girls" tatsächlich bevorzugt?

gufrastella  28.08.2023, 15:52

Waren die enthusiastischen Reaktionen denn immer gekoppelt mit einem "Gut, dass es kein Junge wird!" oder "Hoffentlich bleibt es dabei!"?

PukaParaneua 
Fragesteller
 28.08.2023, 15:54

Ja, letzteres kam mehr als einmal dazu.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo PukaParaneus,

auch ich habe häufig beobachtet, dass sich Menschen immer über Mädchen freuen.

Das mag schon daran liegen, dass viele Menschen mit Mädchen und Frauen etwas Liebes assoziieren - was aber nicht notwendigerweise so sein muss. Mit Jungen oder Männern assoziieren sie häufig dann etwas Rabuziges - was auch nicht notwendigerweise so sein muss. Das sind in meinen Augen nur Stereotypen.

Es mag also eine häufige Wahrnehmung Anlass für dieses Ungleichgewicht sein.

Eine Rolle kann spielen, dass sich Menschen viel mehr Mädchen, mit denen sie etwas Liebes und somit ein Neigen einer gesellschaftlichen Waage in Richtung dessen wünschen. Aber das wäre wieder einem dieser beiden Stereotypen gefolgt.

Vielleicht ist auch ein anderes Ungleichgewicht, das mit einer menschlichen Archaik verbunden ist, für manche Menschen ausschlaggebend: mehr Mädchen, damit mehr Frauen als potentielle Partnerinnen zur Verfügung, wo diese Menschen sich eher von den Frauen ignoriert wahrnehmen. Aber vielleicht ist das die Minderheit, auch wenn mir schon Leute mit der Ansicht begegnet sind.

Ich denke, dass all diese Ungleichgewichte nicht sein bräuchten. Wir können einem jungen Menschen immer eine Guidance in Richtung lieb wie auch determiniert geben. Beides ist kein Widerspruch. Wir können somit Wege ebnen, die mit lieb nicht in eine Unterordnung, mit determiniert nicht in eine Dominanz führen, wie häufig auch beobachtet.

Über das Geschlecht sind wir vielleicht phänotypologisch unterschiedlich, mit unterschiedlichen Stärken, die wir uns zu Nutze machen können. Aber wir sind vor allem Menschen, denen alle Freiräume gern offenstehen dürfen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
EarthCitizen20  01.09.2023, 17:25

Hallo PukaParaneus,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

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Am einfachsten umgeht man das, indem man erst recht spät das Geschlecht bekannt gibt. Oder damit wartet bis nach der Geburt.

Möglicherweise möchten so einige Leute aus eurem Umfeld einfach "korrekt" handeln. Quasi als Gegenpol zu früher selbst erlebtem "Oh, ich hoffe ihr bekommt einen Stammhalter - Jungs wären eine soooolche Bereicherung - Ein Junge gibt den Familiennamen weiter - bla.... Blutlinie der Familie".

Und dieses "Hoffentlich bleibt es dabei" interpretiere ich eher in Richtung "Okay, ich weiß jetzt in welche Richtung das Babygeschenk gehen wird. Hoffentlich wird nicht kurz vor knapp gesagt das der Artzt falsch geschaut hat. Was mach ich dann mit dem Geschenk fürs Baby? Okay, neutrale Sachen kaufen.... aber das wirkt vielleicht auch falsch...."

Zusätzlich haben so manche Leute selbst erlebt (oder durch Bekannte/ Verwandte erzählt bekommen) das es manchmal vorkommt das das Geschlecht ursprünglich falsch bestimmt wurde und dann bei der Geburt festgestellt wurde "Oh, es ist ein Mädchen, dabei dachten wir die ganze Zeit anders".

Im Endeffekt: Wie auch immer die Leute aus eurem Umfeld reagieren.... Lohnt es sich wirklich, sich darüber aufzuregen?

Ich hab viel zu lange Zeit damit verschwendet mich über den damaligen Kommentar eines Nachbarn aufzuregen. Er dachte wohl er wär solidarisch mit meinem Mann, oder lustig "männlich" bei seiner Frage: "Oh, gewollt oder Unfall?"

Das kommt daher, dass man sich immer das liebe, ruhige, leise Mädchen und den frechen, wilden, lauten Jungen vorstellt, aber das hat eigentlich wenig mit dem Geschlecht zu tun, eher mit dem Charakter.

Ich muss aber sagen, dass ich mich, sollte ich nochmal schwanger werden, auch weniger über einen Jungen freuen würde, einfach deswegen, weil ich schon einen habe und bei uns genetische Probleme bei Jungs vorliegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.
PukaParaneua 
Fragesteller
 28.08.2023, 16:41

Danke ja. Die wenigen Jungs in meiner Familie sind auch immer extreme Frühgeburten gewesen. Das und generelle Anfälligkeit von männlichen Babys für alles mögliche soll leider sehr häufig sein. Im letzten Jahr hatten wir eine Fehlgeburt mit einem (vermutlichen) Jungen.

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Kugelflitz  28.08.2023, 16:59
@PukaParaneua

Bei uns sinds eher nachgeburtliche Sachen, Trichzerbrust und hypospadia glandis. Kann zwar auch bei Mädchen auftreten, aber die Wahrscheinlichkeit bei Jungs ist signifikant höher.

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Ich weiß, was du meinst, aber das ist milieuabhängig. In einer linksgrün orientierten Umgebung, in der ein Mann tatsächlich ggf. den Eindruck bekommen kann sich für seine Existenz rechtfertigen oder schämen zu müssen, kann das schon so passieren, auch wenn ich es noch nicht miterlebt habe.

Auf dem Land hingegen ist es oft für junge Männer fast eine persönliche Niederlage, wenn das erstgeborene Kind ein Mädchen ist oder man nur Mädchen bekommt oder der Sohn kein "cooler Draufgänger" ist, sondern eher ruhig. Das sind so "stahlharte Kerle", für die Frauen bestenfalls als Haushaltshilfe, mit der man auch mal ins Bett geht, und als Schmuckstück dienen. Ich bin in einem solchen Milieu großgeworden und habe es dort immer wieder so erlebt.

Vernünftige und ehrliche Eltern nehmen ein Kind so an, wie es ist, egal ob Junge oder Mädchen, und freuen sich darüber nach dem Motto "Hauptsache gesund".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

also bei uns ist das gar nicht so, da wollen alle einen Jungen, und sind entäuscht bei einem Mädchen. Mädchen nur wenn schon zwei Jungen da sind

mir scheint das eher so bei den deutschen zu sein, dass die unbedingt Mädchen wollen.

Soehnefoerdern  25.01.2024, 21:43

In Nordischen Länder gelten Söhne schon als Betriebsunfall was auch immer mehr hier Trend wird.

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adelaide196970  25.01.2024, 22:27

aha, bei den Ausländern gilt ein Mann eben mehr als eine Frau.

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