Schlechtes Gewissen gegenüber Obdachlosen?
Hey,
die Frage mag wahrscheinlich für einige ziemlich komisch klingen aber ich habe gerade ein unglaublich schlechtes Gewissen einem Obdachlosen gegenüber.
Ich stand am Bahnsteig und hab auf meinen Zug gewartet, da kam ein Mann an und fragte mich nach einer kleinen Spende. Er sah nicht besonders zerzaust oder arm aus. Ich würde fast schon sagen ganz normal. Er hat allerdings total leise gesprochen und sich anscheinend geschämt. Aus Gewohnheit habe ich mit einem Nein geantwortet und er ist traurig davon getrabt. Eigentlich bin ich in einer Großstadt aufgewachsen und habe dementsprechend auch kein allzu großes Problem mit solchen Vorfällen. Dieser nimmt mich aber besonders mit. Ich habe zur Zeit sehr viel Glück und stehe finanziell gut da, weshalb es mir auch nicht sonderlich weh getan hätte ihm etwas Geld zu geben. Allerdings habe ich einfach aus Reflex abgelehnt und werde nun von meinem schlechten Gewissen geplagt.
Was hättet ihr getan und was hilft in dieser Situation?
6 Antworten
ich hätte Geld gegeben.
Man sagt so leicht
- "dafür ist das Sozialamt zuständig". Aber die Mühlen der Bürokratie sind nicht für jeden zu bewältigen.
- der Obdachlose wird das Geld nur für Alkohol nutzen. Ja, wer bin ich denn, der die Lage des Obdachlosen wirklich beurteilen kann? Und wäre der Kauf z.B. einer Flasche Bier wirklich so schrecklich? (ich gönne mir doch auch Alkohol.)
Hinterher sind wir immer schlauer. Ich schwanke auch schon mal hin und her. Aber reden und nachfragen, warum er sich in dieser Lage befindet und was ihm wirklich helfen würde, wäre auch nicht verkehrt.
Wenn sich andere Menschen falsch verhalten haben, brauchen sie nicht nur Einsicht, sondern auch Vergebung. Wir brauchen das auch für uns, bei unseren falschen Entscheidungen. Deswegen heißt es ja auch im Vater-Unser: "... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern..."
Du hast mit Deinem Nein richtig gehandelt. Ich kann alle Leute nur davor warnen, so genannten Obdachlosen Geld zu geben. Diese Leute geben das Geld für Drogen, Alkohol und Zigaretten aus. Ansonsten haben sie die normale Versorgung durch das Sozialamt noch extra.
Woher ich das weiß? Ich bin vor fast sieben Jahrzehnten durch meine ledige Mutter ins Obdachlosen-Milieu hinein geboren worden und hatte nie eine Chance, diesem Milieu zu entkommen, weil ich, durch böse Intrigen meiner Mutter, in die Kinder-und Jugendpsychiatrie eingewiesen und dort zum Vollinvaliden "behandelt" und geprügelt wurde. Da ich jedoch keine Drogen nehme, käme ich nie auf die Idee, Leute anzubetteln. Ich habe durch die Bahnhofsmission jeden Tag mit solchen Bettlern zu tun, die sogar mich frech anbetteln.
Gib bitte solchen Leuten niemals Geld.
Hallo
Essen, Trinken, Liebe und Obdach hat JEDER verdient
Aber Geld ist für die, die arbeiten. So sehe ich das.
Deswegen gebe ich immer Essen oder so. Oder wenn mich jemand nach einem Zugticket fragt, kann ich eines kaufen. Aber Geld selber, gebe ich nicht
Wenn du wissen willst, was er braucht, rede doch mit ihm?
LG
Ich gebe nie etwas -- schon weil sehr viel Bettelei organisiert und kriminell ist.
In Deutschland bekommt jeder H4 oder andere Formen der Sozialhilfe. Niemand muss betteln. Und wenn, dann wird das Geld oft auch noch für Alkohol ode rDrogen ausgegeben.
Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Der Staat versorgt jeden. Es gibt keinen Grund für Bettelei.
Die bekommen Geld, also ist betteln nicht nötig. Da muss man kein Mitleid oder schlechtes Gewissen haben.
Ich weiß, deswegen fühle ich mich ja nun so schlecht.