Schlechtes Gewissen – zu wenig Geld gegeben?
Gerade hat mich am Bahnhof ein Obdachloser nach Geld gefragt. Ich zahle normalerweise immer mit Karte und hab deshalb meist kaum Kleingeld dabei. Weil ich ihn abwr auch nicht unhöflich abwimmeln wollte, hab ich gesagt, dass ich in meiner Tasche nachschau, da hat er sich schon voll bedankt. Ich hatte aber leider echt nur ganz bisschen dabei, also ein paar 20-cent und 5-centstücke. Hab ihm die dann gegeben, aber irgendwie fühl ich mich jetzt schlecht, dass ich ihm irgendwie Hoffnungen gemacht und dann enttäuscht habe
Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation und habt euch auch so Gefühlt?
7 Antworten
Wie viel du spendest, hängt vom eigenen Ermessen ab.
Eine Spende ist eine Auseinandersetzung mit sich selbst: wie viel bin ich bereit, abzugeben?
Du hast auf jeden Fall etwas gegeben, das ist schonmal gut. Und vielleicht haben die Cent noch gefehlt, dass er sich etwas zu essen holen konnte, auf das er Lust hatte.
Die Situation war unglücklich, du hattest kein Geld zur Hand. Obdachlose verstehen das in den meisten Fällen; es sind ja Menschen wie du und dich.
LG
Ich gebe Obdachlosen generell kein Geld mehr, da die meisten zu organisierten Banden gehören die das meiste Geld abgeben müssen
Und das ist Blödsinn:
Die Caritas gibt an, dass es für solche organisierten Banden keine kriminalstatistischen Nachweise gibt. Das sind höchstens Einzelfälle. Und die Gleichsetzung von organisiert mit kriminell ist auch nicht stichhaltig.
Es geht nicht ums Halten: es gibt diese propagierten Bettelbanden nicht.
https://www.caritas.de/beitraege/13-tipps-fuer-den-umgang-mit-bettelnden-menschen/1130389/
Hier kannst du dich etwas weiterbilden und vielleicht deine Sicht über diese Menschen etwas verändern.
Ein schlechtes Gewissen brauchst du natürlich nicht zu haben.
Ich sage dir Mal wie ich es mache.
Mir geht's nämlich wir dir, ich habe eigentlich nie Bargeld und zahle alles mit Karte.
Wenn z.B. ein Obdachloser in der Nähe eines Supermarktes bettelt und ich da einkaufen gehe, dann frage ich manchmal (natürlich geht das nicht immer) ob er etwas zum Essen und Trinken haben will, weil Geld kann ich ihm nicht geben.
Dann sagen die i.d.R was die haben wollen, der letzte Mann den ich gefragt habe wollte einfach nur eine Cola und ein Brötchen, das habe ich dann geholt und ihm beim Rausgehen gegeben
Das ist eine gute Idee, danke für die Anregung! Grad am Bahnhof geht sowas ja eigentlich ganz gut
Nein, jede Spende ist freiwillig, egal wie hoch die Summe ist. Daher, ist das schlechte Gewissen überflüssig.
Nein, so habe ich mich nie gefühlt, da ich Obdachlosen generell kein Geld gebe
Du musst Obdachlosen auch kein Geld geben; du kannst sie fragen, ob sie etwas Bestimmtes brauchen. Einen Kaffee. Frische Socken oder Unterwäsche.
Du kannst tun, was du willst, aber wie man sich für´n bisschen Kleingeld so querstellen kann, ist mir ein Rätsel.
Hab ich gesagt, du sollst jedem 20 Euro geben?
Wie gesagt: dein Bier. Ich versteh´s nur nicht.
Danke, das beruhigt mich schonmal etwas. Ich hoffe einfach, dass er das nicht missverstanden hat