Wie fühlt ihr euch wenn ein Obdachloser nach Geld fragt?

8 Antworten

Wenn möglich weiche ich aus und sonst gehe ich so rasch wie möglich weiter ohne mich auf eine Diskussion einzulassen.

Ich habe einem mal einen Job angeboten, bei mir im Garten zu helfen. Hat er abgelehnt. Geschenkt habe ich ihm dann nichts und bin weiter.

Eine Bettlerin ging mal von Haus zu Haus und hat geklingelt, da musste ich mich schon sehr zurück halten, hab sie dann aber auch angemotzt dass ich schon genug arbeite und Steuern bezahle um solchen wie ihr ein Leben im Nichtstun zu finanzieren. Dann ist sie freiwillig gegangen. Da war ich ganz kurz davor die Polizei zu rufen.

Andererseits muss man aber auch sagen dass es schon etwas ungerecht ist dass Menschen, die von sonstwoher kommen und Asyl rufen, gleich eine Wohnung und Vollversorgung bekommen, die deutschen Obdachlosen aber auf der Straße leben müssen.

Das kommt auf die jeweilige Gesamtsituation an.

Ich empfinde es unterschiedlich. Der genervte, aufdringliche junge Typ, der stockbesoffen Geld fordert, der erreicht mein Herz weniger. Aber diesem Typen begegne ich hier in der Hauptstadt weniger. Ich weìß dann manchmal auch nicht, ob er wirklich obdachlos ist. Meistens sitzen sie irgendwo und ich werde nicht direkt angesprochen. Dann berührt es mich weder emotional, noch fühle ich mich belästigt. Es kam schon wenige Male vor, aber das war alles im Rahmen. Ich denke dann aber trotzdem, dass es Gründe dafür gibt, wenn ein Mensch solch ein Leben führt.

Der Obdachlose, dem es offenkundig richtig schlecht geht, der vielleicht auf seine alten Tage noch nach Almosen bettelt, berührt mein Herz und zündet meine Wut darüber, dass in diesem reichen Land diese Menschen so wenig Unterstützung finden (Ich eröffne hier keine Diskussion darüber, dass man "in Deutschland nicht verhungert" o. ä.). Zu dem Menschen gehe ich hin, lege ihm etwas in seine Schale. Ich höre dann ein Dankeschön, manchmal auch Gott segne dich ... Ja. Dann sage ich sehr gern und laufe weiter. Aber emotional bin ich in anderer Verfassung. Mir geht das Leid nicht am Herzen vorbei. Ich blicke auf diese Menschen nicht herab oder bin angewidert.

Ich bin eine, die nach Gefühl gibt. Aber ich kann nicht allen etwas geben. Und allen will ich auch nichts geben. Diese Ausnahmen habe ich oben genannt.

Natürlich ist das eine Belästigung. Es gibt ja freundliche, die ein "Tut mir leid!" auch verstehen. Mit denen hab ich keine Schmerzen. Ansonsten geben die spätestens auf wenn ich sag "Bin pleite, kriege selber Hartz.", hab ich noch nicht erlebt, dass die nochmal nachgefragt haben.