Sattelblatt erneuern?

6 Antworten

Wenn die Knielage aufgearbeitet ist, tauscht normalerweise der Sattler das ganze Blatt aus. Wenn es ein guter Sattel ist, dann liefern die Hersteller auch die Blätter nach Jahrzehnten noch nach - kostet normalerweise um die 200 Euro inkl. der Arbeit des Sattlers, kann sich also immer noch lohnen, der gebrauchte.

Man muss halt bei Gebrauchtkauf insgesamt rechnen:

Sattelankauf + Anpassung (und: wie oft wurde der womöglich schon angepasst, irgendwann ermüdet auch das beste Material, davon hat man aber keine Ahnung, ist also mit einem kleinen Risiko behaftet) + Austausch von nicht mehr intakten Teilen wie Blättern, Gurtstrippen + komplett neu polstern - wieviel nötig ist, sagt Dir der Sattler, aber wenn Du mit komplett rechnest und es ist nur eine Kleinigkeit zu tun, ist es am Ende besser als wenn Du die Kosten nicht einkalkulierst und am Ende mit der alten Gurke über Neupreis landest.

Eine Reitlehrerin von mir hat mal einen alten Passier gekauft, einen von diesen richtig alten Dressursätteln mit ultraflachem Sitz. Der hat sie fast nichts gekostet und sie brauchte auch einen neuen Baum, weil der, der drin war, am Ende war. Aber ich glaub, sie hatte 300 Euro für den Sattel bezahlt, 600 für Baum und Blätter inkl. Montage, 200 für andere Kissen mit breiterem Kanal, nochmal 100 für die Anpassung, hatte also für 1200 Euro einen Sattel, der neu nicht zu bekommen gewesen wäre und wo ein neuer auch das Doppelte gekostet hätte. Sie liebt ihn heute noch und ihr Pferd läuft top damit.

Wichtig ist halt beim Gebrauchtkauf, dass man grundsätzlich was kauft, was der Rückenform des Pferdes nicht so fremd ist, dass man zwar einen netten Sattel hat, der aber auch mit allen Anpassungsmöglichkeiten nie auf's Pferd passt. In aller Regel ist ja vorher mit dem Sattler besprochen, wonach man Ausschau hält, damit das nicht passiert. Dennoch steckt immer das Risiko drin, dass die Prägenummer zwar gepasst hätte, doch irgendein Vorbesitzer längst einen anderen Baum und andere Kissen hat nachrüsten lassen und der Sattel dann trotz passender Prägenummer nicht mehr passt. Aber meist bekommt man ihn dann auch weiter verkauft und ansonsten muss man das Risiko mit kalkulieren - in vielen Fällen kommt man auch mit einem Fehlkauf noch günstiger weg als mit einem Neukauf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Auch der allerbeste Sattel vom allerbesten Sattler "verbraucht" sich, wenn man ihn über Jahre benutzt. Darum gilt eigentlich die Regel, dass man ihn alle fünf bis sechs Jahre überarbeiten und im Zweifelsfall neu polstern lässt.

Deiner klingt als wenn er seit einer Ewigkeit nicht aufgearbeitet worden wäre und sich jetzt eben das Polster in der Knielage in seine Bestandteile auflöst. Da hilft nur noch der Sattler - und leider, leider kann das teuer werden. Sorry, das ist immer das Risiko bei einem gebrauchten Sattel.

Lass den Sattler kommen, lass ihn gucken und einen Kostenvoranschlag machen. Danach kannst Du dann überlegen, ob Du den Sattel als Ausstellungsstück oder eben als "muss neu aufgepolstert werden" wieder verkaufst und dir beim Sattler einen gebrauchten kaufst (der hat dann ordentliche Polster - jedenfalls, wenn Du einen ordentlichen Sattler hast, dem an seinem Ruf gelegen ist) oder ob Du das Geld in den Sattel investierst.

Hallo,

am besten ziehst du einen Sattler hinzu. Nur ein Sattler kann schauen, ob der Sattel dem Pferd überhaupt passt und ob da noch was zu machen ist und wenn, dann was. Alleine bitte nicht rum pfuschen, das kann auf die Gesundheit deines Pferdes gehen.

Wenn der Sattel wirklich kaputt ist, dann würde ich mich an deiner Stelle an den Verkäufer wenden und das Geld zurückverlangen.

Mit freundlichen Grüßen

Vany

FrauBeckmesser  01.10.2018, 12:46

Vany, tut mir leid, aber da muss ich dir schon wieder mal widersprechen. Dass Sättel sich "verbrauchen", weiß man als Reiter eigentlich und das kalkuliert man beim Kauf eines gebrauchten Sattels ein. Und dann bestellt man den Sattler und lässt das Ding aufarbeiten und anpassen.
Das ist nicht das Problem des Verkäufers! Wenn der in seine Verkaufsanzeige geschrieben hat, dass der Sattel so und so alt ist, kann sich jeder ausrechnen, was an dem sein könnte und dass die Polsterung wohl nicht mehr optimal ist.
Außerdem würde mein Pferd sowieso nicht mit einem Sattel rumlaufen, der nicht von einem Fachmann verpasst worden ist. Ich bilde mir ein, einiges von Pferden zu verstehen, aber das Wissen eines guten Sattlers kann ich nicht überbieten - und gerade Sattel ist so unheimlich wichtig fürs Pferd, dass ich da bestimmt nichts riskieren würde.

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VanyVeggie  01.10.2018, 13:37
@FrauBeckmesser

"mal wieder widersprechen"? Mal wieder hast du meine Antwort nicht verstanden - genau das was du in den letzten Kommentaren "korrigierst" hab ich doch auch so geschrieben und gemeint - Sattler soll auf jeden Fall hinzugezogen werden und schauen, was er machen kann!

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Du selbst kannst das gar nicht beheben, wenn du nicht zufällig des Lederhandwerks mächtig bist... mit was würdest du denn aufschneiden, welche Watte nimmst du und wie viel und - besonders spannend - wie nähst du wieder zu?

Lass also den Fachmann ran, der wird dich beraten, das entweder reparieren oder das Sattelblatt austauschen. Kein Drama und kostet auch nicht die Welt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Such dir einen Sattler und lass das Teil mal anschauen.

Wenn biem Blatt schon die Füllung krümelt, dann wird der Rest auch in dürftigem Zustand sein und damit sollte es nicht aufs Pferd!