Sagt die Bibel irgendwas gegen Taekwondo, Karate, usw...?

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NEIN

Taekwondo entstand aus Karate und trägt auch dessen Überlegungen insoweit mit. Karate entstand in Japan und basiert auf der Idee, sich ohne Waffen zu verteidigen. Inzwischen ist Karate aber eher ein Wettkampfsport mit Null- oder Halbkontakt. Karate und Taekwondo sind somit in keiner Weise Ausdruck von Gewalttätigkeit, von Aggression oder sonst etwas, was die Bibel verbieten würde, sondern hat als Idee, sich und andere verteidigen zu können.

Und dagegen sagt auch die Bibel nichts. Es gibt zwar die Aussage, man solle auch die andere Wange hinhalten, aber damit ist nicht gemeint, dass man sich zum Krüppel verprügeln lassen müsste, auch nicht, dass man bei Unrecht gegenüber anderen tatenlos zusehen müsste, ganz und gar nicht. Jesus Christus wollte damit sagen, dass nicht die Rache christlich ist (er schlug mich, also schlage ich ihn), sondern die Versöhnung. Der Wangenschlag ist im Übrigen ungefährlich, es ist eine Beleidigung vor allem im Orient. Und nach einer Beleidigung kann man sich als Christ nochmals beleidigen lassen, aber sich davor zu schützen, dass ein Schlag eines anderen einen selbst oder einen Schutzbedürftigen schwer verletzt, ist alles andere als unchristlich.

xxScarface1990  24.03.2021, 18:35

Diese Erklärung vom Wangenschlag kannte ich noch nicht. Danke !

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Vielleicht über israelisches Krav Maga (Kontaktkampf), da das Wort "Krav" Kampf bedeutet und aus dem Alten Testament (dem jüdischen Tanach) entnommen wurde.

Dazu sind Selbstverteidigung und Nothilfe nach der Bibel erlaubt, aber Rache ist verboten. Außerdem sollen sich Christen an die geltenden Gesetze des Staates diesbezüglich halten (Römer 13).

Taekwondo und Karatedo haben einen buddhistischen Hintergrund, wenn man sich eingehender mit diesen Systemen beschäftigt. Do bedeutet Weg und meint den Weg zum Satori (zur Erleuchtung) im Zen-Buddhismus. Es gibt viele Wege, um dieses Ziel zu erreichen, Do-Kampfsportarten (Taekwondo, Karatedo, Aikido, Hapkido, Kendo usw.) sind einige davon.

Die Do-Lehre geht einher mit Zen-Meditation, Meditation in Bewegung (z. B. durch das Trainieren von Formen, die im Taekwondo Poomse bzw. Hyongs und im Karatedo Katas genannt werden), der Lehre von Jin und Yang und der Entwicklung und Harmonisierung der Ki-Energie (auch als Qi, Chi oder Prana in Indien bezeichnet).

Diese Elemente gehören zu fernöstlichen Religionen und sollten von Christen nicht unbedingt ausgeübt werden.

Wer diesbezüglich auf Nummer sicher gehen möchte, kann Boxen, Kickboxen, Savate (französisches Kickboxen), Ringen oder Krav Maga als sinnvolle Alternative wählen.

Boxen erwähnt Paulus, als er ein geistliches Prinzip beschreibt: "Ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen" (1. Korinther 9,26).

chrisbyrd  24.03.2021, 22:20

Zum Hinhalten der anderen Backe:

Christen wird manchmal vorgeworfen, dass sie sich nicht wehren dürfen, weil Jesus gesagt hat, dass man die andere Backe hinhalten soll.

Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

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Nein du kannst auch Karate zur Ehre Gottes praktizieren. Das ist absolut möglich. Sprich einfach alles mit Jesus ab und du wirst sehen, dass er dir die Freiheit gewährt bzw. Du absolut frei darin bist Karate zu praktizieren.

So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! Galater 5:1 SCH2000

Dass du als Christ kein Taekwondo, Karate, usw. praktizieren dürftest ist eine Lüge des Feindes, der dich damit in sein Joch der Knechtschaft ziehen will.

Jesus wird dir erlauben die Kampfsportart deiner Wahl zu praktizieren. Ich sehe anhand deiner Äußerungen, dass du es nicht zum Bösen verwenden willst. Von daher spricht dem nichts entgegen.

Dass es auch mal weh tun kann, wenn man blöd erwischt wird, sollte klar sein. Aber auch da sündigst du aus meiner Sicht nicht gegen den Tempel Gottes (dein Leib). Es kommt darauf an, wie intensiv du es praktiziert. Also ob du deinem Körper die nötigen Regenerationsphasen gibst, usw. Sprich ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Hobby sollte sicherlich dein Augenmerk sein.

Dann sollte dem nichts im Wege stehen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Die Schreiberlinge der Bibel wussten zu jener Zeit vermutlich gar nicht, dass es außer ein bisschen Nahostwüsten und Mittelmeergebieten auch andere Zivilisationen und Kulturen gab. Um so weniger dürften sie etwas von den japanischen, koreanischen oder chinesischen Kampfsportarten gewusst haben, deren Philosophien damals schon weiter entwickelt waren als christliche "Nächstenliebe" und "Samaritergeist".

Aber generell zum Thema Sport findet man schon etwas im "Heiligen Buch" der "Kreuzritter"!

Im Neuen Testament werden verschiedene Bilder gezeichnet, die das Christenleben mit sportlichen Betätigungen vergleichen (Spurt: 1. Kor 9:24; Boxen: 1. Kor 9:26; Ringen: 2. Tim 2:5). Jesu Aufforderung, nach dem Schlag auf die eine Backe auch die andere hinzuhalten, dürfte, denke ich, die Strategen der modernen Kampfsportarten sicher auch zur Gestaltung der einen oder anderen Finte bewegt haben, man denke bspw. an den berühmten "Roundhouse kick" des Chuck Norris :-)

Bei Paulus findet man aber keine direkten Aufforderungen, Sportler zu werden. Es geht ihm offensichtlich darum, dass bestimmte Eigenschaften im Sport zugleich Verhaltensmerkmale eines Christen sein sollten: Konzentration auf das Ziel, Disziplin, Ausdauer, Regeltreue, Zielstrebigkeit. Dass das nur punktuell klappte und klappt, kann man in diesem Falle dem Saulus-Paulus nicht allein anlasten!

An anderer Stelle betonte Paulus gegenüber Timotheus sogar so etwas wie Churchill dazumal: "No sports!" und betonte das Primat des Glaubens vor körperlicher Gesunderhaltung.

„Die leibliche Übung ist zu wenigem nützlich, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nützlich, da sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen.“ (1. Tim 4:8).

Ganz im Gegenteil.

Wie du ja sicherlich weißt, hat Jesus selber Karate gemacht.

Shotokan natürlich.

Du kannst aber auch gerne Wado Ryu, Goju Ryu oder andere Stile machen.

Nur Krav Maga oder MMA nicht. Sonst kommst du in die Hölle !

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung