Säuren und organisches Material?

5 Antworten

Salzsäure ist keine oxidierende Säure und reagiert nur mit wenigen organischen Stoffen, da diese auch nicht sooo stark wasserziehend ist.

Bei der Salpetersäure sieht das schon anders aus, denn konz. HNO3 ist stark ätzend und das merkst du spätestens dann, wenn du die auf die Hand oder auf die Finger bekommst.

Bei der Konz. Schwefelsäure kommen beide Faktoren zusammen, diese ist oxidierend und stark entwässernd, darum reagiert diese ziemlich flott mit organischen Materialien.

Die Substanzen haben neben ihrem Säurecharakter auch noch andere Eigenschaften. Und die sind hier entscheidend:

  • Salzsäure wirkt nur als Säure, und die hält der Stoff aus.
  • Salpetersäure wirkt als Säure und stark oxidierend, aber der Stoff hält auch das aus.
  • Schwefelsäure wirkt als Säure, schwach oxidierend, und stark wasseranziehend. Das hält der Stoff nicht aus.

Die wasseranziehende Wirkung ist also das entscheidende. Die ist so stark, dass sie das Wasser auch aus Verbindungen zieht, die gar kein Wasser enthalten, sondern nur O und H im Verhältnis 1:2. Wie die Kohlenhydrate (Cellulose!) im Stoff.

mateaz 
Fragesteller
 13.03.2015, 23:25

Danke! Gute Antwort und vor allem verständlich erläutert :)

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Hallo mateaz

Auch wenn diese Antwort recht spät kommt, möchte ich trotzdem noch was ergenzen.Ob jetzt eine Säure wie z.B: Salpetersäure einen Organischen Stoff angreifen kann hängt, neben den anderen bereits erwähnten Bedingungen, auch noch natürlich von der Bescheffenheit dieses Stoffes ab. Wenn z.B: Proteine (hauteigen) vorliegen passiert die Reaktion (Xanthoproteinreaktion) auch bei halbkonzentrierter Säure schon relativ schnell.

Mfg

chemist1191

Hängt vielleicht mit der Konzentration , also mit dem pHwet zusammen. Kannst ja mal überprüfen, ob der bei der Schwefelsäure höher war (bzw. pHWert niedriger)

charis0110  13.03.2015, 22:52

Nein, der pH- Wert ist bei konzentrierten Säuren i.A. 0 - egal um welche Säure es sich handelt.

Für Supersäuren ist die pH-Skala dafür gar nicht mehr nicht sinnvoll anwendbar, denn man müßte negative pH-Werte angeben.

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Desertofdeath  13.03.2015, 22:57
@charis0110

Wir haben das Thema gerade, weshalb ich dir mit Sicherheit sagen kann, dass bei unterschiedlicher Konzentration der phwert nicht immer 0 ist, denn die Konzentration der H30+-Ionen entscheidet ja gerade über den phwert

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mgausmann  14.03.2015, 14:18
@Desertofdeath

charis hat recht... sie hat explizit von konzentrierten Säuren geredet. Bei starken säuren (was bei allen hier genannten der Fall ist) reicht eine Konzentration von 1 mol/L aus, um einen pH-Wert von 0 in Wasser zu erzeugen. Das bewegt sich meistens im Bereich zwischen 3 und 10% bei den hier genannten Säuren. Das ist noch lange nicht konzentriert!!!

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314156926  13.03.2015, 23:34

negative ph-werte gibt es sogar bei Salzsäure schon, da brauchst du keine supersäure für

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mgausmann  14.03.2015, 14:20
@314156926

Salzsäure zählt schon zu den Supersäuren.

Alles was nen niedrigeren pKs als Schwefelsäure hat, zählt zu den Supersäuren...

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mgausmann  14.03.2015, 14:20
@mgausmann

aber natürlich hast du recht, mit Salzsäure sind problemlos negative pH-Werte möglich...

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ThomasJNewton  15.03.2015, 03:52
@mgausmann

Alles was nen niedrigeren pKs als Schwefelsäure hat, zählt zu den Supersäuren...

Das ist zumindest nicht das, was ich gelernt habe. Allerweltssäuren wie Jodwasserstoff oder Perchlorsäure sind einige pKs stärker als Salzsäure.

Das ist alles noch im grünen Bereich.

Supersäuren haben m:W. immer eine Lewis-Säure im Gepäck, und ein Proton, das extrem störend bzw. überflüssig wird. Da reden wir über die Protonierung von Methan, das ja bekanntermaßen eine extrem schwache Säure und eine noch mehrfach schwächere Base ist, weil es kein freies Elektronenpaar hat. Dann nimmt halt ein Elektronenpaar, an C gebunden, ein zweites Proton auf. DAS ist extrem, und dass können nur die Extremisten unter den Supersäuren.

Das mal klar wird, worüber wir reden!

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Der Salpetersäure musst du etwas Zeit geben. Selbst verdünnt sorgt sie für braune Flecken und Löcher in Laborkitteln (die auch aus Kohlenhydraten bestehen). Salzsäure braucht deutlich  länger, um Mehrfachzucker  anzugreifen und man sieht  auch kaum eine Veränderung.

mgausmann  14.03.2015, 14:15

Jepp... aber das dauert recht lange.

Bei mir werden die Flecken erst am Ende des Tages gelb und am nächsten Tag, wenn man den Kittel aus seinem Spint holt, ist statt dem gelben Fleck meistens ein Loch da ;)

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