Rundfunkbeitrag beibehalten, kürzen oder abschaffen?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Beibehalten(Status Quo) 34%
Ganz Abschaffen 31%
Kürzen+Basis&Premiumversion 28%
Nur Kürzen 7%
Nur Basis&Premiumversion 0%

14 Antworten

Beibehalten(Status Quo)

Grüß Dich Lostguy123

Es geht nicht allein um den Rundfunk sondern auch um das Fernsehen bzw. ganz allgemein um mediale Information.

Die Angebote gefallen manchen nicht immer aber deswegen den Beitrag abzuschaffen ist falsch, denn über die mediale Information bekommt der Bürger Einblick in das Geschehen in der Gesellschaft in der er lebt unddurch die er geprägt wird zu der auch die Politik gehört. Es ist ein unverzichtbares Angebot als Entscheidungshilfe dafür, wie er sich die Gesellschaft vorstellt in der er leben will und dann bei Wahlen in einer Richtung dementsprechend mitbestimmt.

Der Mensch kann nicht überall selbst dabei sein wo etwas geschieht und deshalb gilt es genau zu prüfen, was er medial auswählt, um seine Ansichten, nicht nur für sich, tragfähig zu gestalten. Da hat er eine bedeutende Verantwortung, ebenso wie jene, die diese Informationen verbreiten.

Insofern werden die Gebühren die jeder zahlen muss, zu einer unverzichtbaren gesellschaftlichen Aufgabe. Die Presse als Gesamtbegriff ist somit die vierte Gewalt.

Drei Bereiche der Staatsgewalt: Legislative, Exekutive, Judikative. Die Staatsgewalt wird bei uns in drei verschiedene Bereiche aufgeteilt: die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (ausführende Gewalt, Verwaltung) und die Judikative (Rechtsprechung).

Und dann die Presse als vierte Gewalt, die aber nicht staatlich ist.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Ehemaliger Redakteur eines Magazins

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lostguy123 
Fragesteller
 17.07.2023, 09:17

Hallo vonGizycki

Unterhaltungssendungen wie beispielsweise Fußballübertragungen im ÖRR tragen jedoch nichts zur vierten Gewalt bei.

0
Photon123  17.07.2023, 09:22
@Lostguy123

Oder Sendungen wie Notdurft Hafenkante u Co. Und Berichterstattung geht bei ÖR klar in eine eher grün, linke Richtung und somit ist das alles nicht neutral und der Zuschauer wird beeinflusst. Von daher...kann weg.

1
vonGizycki  17.07.2023, 09:23
@Lostguy123

Doch, denn Leben ist mehr als Politik und eben auch unterhaltend, obwohl Politik das auch sein kann. Der Schiftsteller Günter Eich (verstorben) sagte einmal:

Alles was geschieht geht Dich an.

Damit meint er, das alles im Leben dazu beiträgt, sich Lebensweisen vorzustellen zu können, nach denen die Gesellschaft sich ausrichten könnte. Damit hat es wieder einen bedeutenden Einfluss auf die Gestaltung der Gesellschaft die durch die Politik erfolgt und uns alle angeht.

Politik ist Lebensgestaltung in allen Lebensweisen und auf allen Ebenen im Dasein von Menschen.

0
Kürzen+Basis&Premiumversion

Ich wäre bereit 5€ im Monat zu zahlen und dass sollte auch vollkommen ausreichen um alle Kosten zu decken, wenn man aber Netflix Konkurrenz machen will sollte das, wie Netflix, ein freiwilliges Abo werden

Deinen Fragen liegt einfach eine Illusion zugrunde: Man kann den Rundfunkbeitrag weder abschaffen noch kann man ihn in eine Basis- und Premiumversion aufsplitten. Auch kürzen kann man ihn nicht, es sei denn der Gesetzgeber - das sind die 16 Länder - würden einen Weg finden, wie man das verfassungsrechtlich gebotene Vollprogramm so einschmilzt, dass das unabhängige Gutachtergremium KEF eine Kürzung vorschlagen würde. Das ist allerdings kaum zu erwarten, da die Länder selbstverständlich ihre jeweiligen Rundfunkanstalten mit den darin bestehenden Arbeitsplätzen und der für erforderlich gehaltenen Regionalberichterstattung erhalten wollen.

Im Übrigen gilt folgendes: Die ör Rundfunkanstalten sind nach den Erfahrungen mit dem Propagandainstrument des Reichsrundfunks der Nazis nach dem 2. Weltkrieg von den Alliierten nach dem Vorbild der BBC geschaffen worden. Sie sollen nach unserer Verfassung unabhängig von Staat und Wirtschaft die Grundversorgung der Bevölkerung mit Information, Bildung und Unterhaltung sicherstellen. Nach der Rechtsprechung des BVerfG (s. zuletzt BVerfG, Beschluss vom 20.Juli 2021 – 1 BvR 2756/2020, 2775/2020 und 2777/2020) sind sie die Voraussetzung dafür, dass die privaten Rundfunkveranstalter überhaupt senden dürfen. Auf die ör Programme kann nach BVerfG gerade in Zeiten von Fakenews nicht verzichtet werden. Denn sie sind mit ihrem hohen Info-Anteil von fast 50% und ihrer Objektivität und Neutralität, zu der sie kraft Gesetzes verpflichtet sind, unverzichtbar. Außerdem berücksichtigen sie Minderheiten im Programm. All dies ist bei den privaten Sendern - seien sie durch Werbung oder Abos finanziert – grundsätzlich nicht der Fall, weil sie vor allem Geld verdienen wollen und müssen und daher vor allem massenattraktive Programme für Leute unter 50 Jahre – den sog. konsumfreudigen Bevölkerungsanteil - anbieten. Dagegen arbeiten die ör Sender gemeinnützig und sind nach BVerfG ein wichtiger Grundpfeiler unserer Demokratie. Dafür muss jeder Haushalt mit dem Rundfunkbeitrag einen Solidarbeitrag dafür leisten.

Dieser Solidarbeitrag muss daher auch geleistet werden, wenn man die ör Sender nicht nutzt, so dass es auch auf das Vorhandensein irgendwelcher konkreter Empfangsgeräte nicht ankommt. Der Rundfunkbeitrag ist rechtlich keine Steuer, sondern, wie der Name schon sagt, ein Beitrag. Dieser wird für die bloße Möglichkeit der Nutzung eines Angebots erhoben, hier die Möglichkeit der Nutzung ör Programme innerhalb der Wohnung.

Da der ör Rundfunk somit zwingend erforderlich ist, muss er auch finanziert werden. Daher haben die dafür zuständigen Länder gesetzlich geregelt, dass für jede Wohnung einmal der Rundfunkbeitrag zu zahlen ist. Eine Finanzierung durch Steuern oder ausschließlich über Werbung ist unzulässig, da dann eine Abhängigkeit von Politik oder Wirtschaft entstehen würde. Auch ein Abomodell scheidet aus, weil es sich beim ör Rundfunk notwendigerweise um ein Programm für alle und nicht nur für Abonnenten handelt.

Die Höhe des Rundfunkbeitrags hängt wesentlich von der Zahl der Sender, ihrer Programme und der technischen Entwicklung ab, da die ör Anstalten nicht von der technischen Entwicklung abgeschnitten werden dürfen. Daher müssen sie z. B. auch im Internet mit Mediatheken und Podcasts vertreten sein. Gegenwärtig arbeiten die Länder an Reformen, die den Informationsauftrag stärken und den Rundfunkbeitrag möglichst stabil halten sollen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nur Kürzen

Ordentlich Ausmisten denn Laden.

Ziel sollte sein eine tatsächliche Grundversorgung zu gewährleisten für 5-10 Euro. Die unmengen an Sendern und diverse online Formate können gestrichen werden

Kürzen+Basis&Premiumversion

Der staatliche Rundfunk sollte für den Zuschauer welcher dadurch finanziell stärker belastet wird - als vergleichsweise Besserverdiener - auf eine minimale Basis-Version wählbar sein.

Ich selbst fände ja ein Down-Shiften auf offentlich rechtliche Programm-Standards wie in den 1970er Jahren völlig ausreichend. Mit Test-Bildschirm zwischen 00:10 bis 11:00 Uhr Vormittags.

Aber viele Doku-Programme würden dann ausfallen.

Werbung sollte wieder soviel Qualität haben wie in den 1970/80er Jahren haben, als man sich auf Werbe-Einblendungen noch zum Spaß freuen konnte.

Werbe-Einblendungen in den öffentlich-rechtlichen sind heute - auf das Perverseste Bild-Erleben - getrimmt, wie

  • andauernde Wiederholung des grauen Warnhinweises "Fragen sie ihren Arzt..."
  • schnelle, subliminal wirkende Bildwiederholungen (lfd. Verstoß gegen Rundfunkvertrag)
  • Zu kurze Werbe-Filme mit widerlich aufdringlichen Quatsch
  • usw.

Werbung in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wird heute zu einem zwanghaft perversen Stress-Erlebnis für den Zuschauer, mit unabwägbarer subliminaler Manipulationswirkung.

All das zeigt, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht mehr an Moral, Gesetz und Anstand halten.

----

Mies finde ich auch, dass es Showmaster gibt welche eine Unterhaltungs-Show nach der anderen genehmigt bekommen - und schon verschiedene Show-Formate parallel nebeneinander durchführen. Wieviel Shows hatte eigentlich Thomas Gottschalk in seiner besten Zeit ? - denke das war nur Wetten dass...

Was wäre gewesen wenn Thomas Gottschalk plötzlich noch weitere Shows gemacht hätte... das wäre in den 1980ern dann schnell aufgefallen.

----

Man sollte auch anderen Leuten mehr Chancen einräumen, als immer die gleichen Rundfunk-Schätzchen protegieren.