Ruft die Bibel zum Terror auf?

13 Antworten

Das Gebot aus dem 5. Buch Mose was du zitierst stammt aus der Thora und zählt zum Gesetz des Alten Bundes was Gott mit dem Volk Israel - den Juden geschlossen hat. Wir Christen leben unter dem Neuen Bund unter Jesus Christus, demnach sind diese Gesetze nicht mehr gültig und nicht an uns Christen gerichtet.

Hesekiel 9 erzählt über das Strafgericht Gottes über Jerusalem. Hier kann man sich auch gerne Hesekiel ab Kapitel 1 durchlesen, um den Kontext zu verstehen. Diese Geschichte hat ebenfalls kein Bezug zu uns Christen.

Dann erwähnst du noch Lukas 19, wenn du ab Vers 11 - also den Kontext mit betrachtest, liest du das Jesus hier ein Gleichnis, eine Geschichte erzählt. Bedeutet dies ist auf keinen Fall ein Tötungsbefehl an uns Christen. Wenn du dir im Kontext die Lehren Jesu anschaust: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst statt Auge um Auge, Liebe deinen Feind, Wer zum Schwert greift wird durch das Schwert umkommen …“ erkennt man das Jesus gegen jegliche Art von Gewalt war. Lukas 19 erzählt einfach nur eine Geschichte. Wenn ich am Lagerfeuer sitze, eine Geschichte erzähle, und aus der Sicht des Protagonisten sage: „bringt sie vor mir her und tötet sie“ habe ich meinen Zuhörern dann befohlen Leute zu töten? Nein. Ich habe lediglich eine Geschichte erzählt.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibel Studium
Midnight1999  26.04.2024, 20:56

Jesus sagte doch selbst, dass er die alten Gesetze nicht aufhebt, sondern erfüllt. Gelten tun sie also sehr wohl noch.

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SCHARMA  26.04.2024, 21:10
@Midnight1999

Römer 10,4: "Christus ist das Ende des Gesetzes." Klar ist es gut, die 10 Gebote als Maßstab im Leben zu haben, aber die anderen rund 600 Gebote gelten nicht mehr. Jesus hat sie mit der Erfüllung auch beendet.

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User22193  26.04.2024, 21:34
@Midnight1999

Richtig, er hat die Gesetze erfüllt um den Neuen Bund zu schließen damit wir an das Gesetz nicht mehr gebunden sind. Hätte er das Gesetz einfach so aufgehoben, hätte er damit eine Sünde begangen. Das Gesetz ist dafür da es zu erfüllen, demnach musste Jesus es erst erfüllen um es außer Kraft zu setzen. Ansonsten wenn du wirklich der Meinung bist, dass das Gesetz der Thora noch bindend für Christen ist, nenn mir einen Christen der noch Blutopfer oder Lammopfer vollzieht.

Römer 10,4: "Christus ist das Ende des Gesetzes."

Römer 6:14: „Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade“

Also wie du siehst .. den ersten Christen ( Apostel ) waren schon klar das der Alte Bund nicht bindend für uns Christen ist. Ansonsten erklär mir wofür Jesus den Neuen Bund geschlossen hat, damit der Alte noch geltend ist?

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Zu der ersten Bibelstelle:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Zu der 2. Bibelstelle:

Der zweite Teil der Vision Hesekiels zeigt die Ausführung des Gerichtes Gottes (das in Hes 8,18 angekündigt ist) über die Bewohner Jerusalems, die Gott ungehorsam waren und Ihn verworfen hatten.

Keinesfalls ist das eine Handlungsaufforderung für Menschen, etwas zu tun, sondern es ist eine Schilderung von einem Gericht Gottes über abgefallene, ungehorsame Menschen, die schlimme Dinge getan haben.

Zu der 3. Bibelstelle:

Das ist eine Vorausschau auf das, was bei der Wiederkunft Jesu geschehen wird. Auf keinen Fall ist daran ein Auftrag zur Gewalt abzuleiten oder ähnliches.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

  • "Im Gegensatz zu den beiden Knechten, die auf den Fürsten gewartet hatten, wurden seine Feinde bei seiner Rückkehr zum Tode verurteilt. Die Analogie des Gleichnisses war deutlich. Jesus ging fort, um ein Königtum zu erwerben. Wenn er zurückkehrte, würde er sein Reich errichten. Bis dahin sollten seine Jünger die Pflichten erfüllen, die er ihnen übertragen hatte. Bei seiner Rückkehr würde er diese Treuen dann entsprechend ihrem Verdienst belohnen, und seine Feinde würden vor ihm niedergemacht werden."

Der Kontext ist das Ende der noch zukünftigen Zeit der sogenannten Trübsal, in der der Antichrist sein Unwesen treiben wird.

Niemals ist diese Stelle eine Aufforderung zur Gewalt!

Fazit:

Die Bibel ruft an keiner einzigen Stelle Christen zur Gewalt auf! Ganz im Gegenteil...

chrisbyrd  27.04.2024, 08:36

Wie sich Christen verhalten sollen:

Als Beispiel ein paar Bibelverse, die aufzeigen, wie Christen sich verhalten sollen. Ich denke, dass daran deutlich wird, dass die "geforderten" bzw. "erwünschten" Verhaltensweisen sogar über die Menschenrechte hinausgehen. Ein Beispiel dafür ist, dass Jesus gelehrt hat, dass Christen ihre Feinde lieben sollen. Das findet sich in den Menschenrechten nicht...

"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Matthäus 7,12a

"Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst." Philipper 2,3

"Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist´s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." Römer 12,17.18.21

"Freut euch mit dem Fröhlichen und weint mit den Weinenden." Römer 12,15

Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott? Micha 6,8

"So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist." Kolosser 3,12-14

"Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht." Philipper 4,8

"Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten!" Jesaja 1,17a

"Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt." 1. Thessalonicher 5, 21.22

"Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. " Jakobus 1,19+20

"Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt." Sprüche 16,32

"Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." Galater 5,22-23

"Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!" Epheser 3,26

"Jesus Christus spricht: Selig sind, die Friedens stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen." Matthäus 5,9

"Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. " 1.Petrus 3,9

"Wenn möglich, soweit es in eurer Macht steht: Haltet Frieden mit allen Menschen!" Römer 12,18

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Nein, tut sie definitiv nicht. Man muss die Bibel im zeitlichen Kontext lesen. Wenn man keine Ahnung darüber hat, dann muss man sich einen Bibelkommentar kaufen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Die ersten zwei stellen sind im alten Testament und haben relativ wenig mit dem heutigen Christentum zu tun. (Und die zweite stelle ist noch dazu völlig aus dem Kontext zitiert. Die dritte stelle ist Teil eins Gleichnisses und auch komplett aus dem Kontext gerissen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein von Gott erretteter Christ

Sobald ich nur ''Mo'' lese und mir so eine Fragenüberschrift gebe, weiß ich direkt, dass wir es mit einem Unwissenden zu tun haben. Bin selber kein Christ, aber immer wieder erstaunlich, wie versucht wird, Hetzte zu verbreiten.

DAS IST das Buch von Moishe, die TORA. Kein einziger Christ muss sich nur an ein einziges Ge- oder Verbot daran halten. Punkt aus Fertig. Altes Testament = rechtlich basiert absolut und vollkommen irrelevant für Christen.

Und im Judentum hat man Talmud, dort wird genau erklärt, was damit gemeint war.