Reichen für Drehstrom 22 KW 2,5mm² als Mindestquerschnitt?
Die Länge beträgt 30 Meter und es ist cos phi von 0,95 gegeben (Kupfer) und soll per Kabel über das Erdreich geliefert werden. Es handelt sich hierbei um eine Ladesäule.
Als erstes muss die Scheinleistung berechnet werden richtig?
Also: 22000 Watt / 0,95 = 23157,9 VA
Daraus wird jetzt der Strom berechnet, weil dieser Strom auch tatsächlich fließt bis zur Lädesäule hin:
I = S / (Wurzel 3 * 400V)
I = 33,425 A
Jetzt kann man den Querschnitt berechnen. Querschnitt = Wurzel(3) * Strom * 30 Meter * 0,95 / (56 * 12V)
Die 56 ist der Leitwert von Kupfer und die 12V betragen 3% von 400 für den maximalen zulässigen Spannungsabfall.
Querschnitt = 2,45 mm²
Das kommt mir aber persönlich ziemlich klein vor und bei online Rechnern komm ich aufs gleiche Ergebnis.
Der nächst größere wäre 2,5mm².
Ich hab doch alles richtig gemacht oder?
2 Antworten
Den Leiterstrom hast du ja berechnet.
Dann kannst du mit
den max. Widerstand der Leitung ermitteln. Ich komme da auf 0,36 Ohm. Allerdings muss man Hin- und Rückweg berücksichtigen, also reduziert sich das auf 0,18 Ohm. Korrekterweise ist es bei Drehstrom der Faktor Wurzel(3), also 1,73. Dann landet man bei 0,208 Ohm.
Gemäß
folgt:
Das ist aber in der Elektroinstallation eine Milchmädchenrechnung, weil es die Verlegungsart, die Eigenerwärmung sowie Erwärmung durch benachbarte Leitungen oder Isolierung nicht berücksichtigt.
Ich würde hier mind. 6 qmm, aber viel lieber 10 qmm verlegen.
Kleine Faustformel- bzw. Eselsbrückentipp aus meiner ehemaligen Praxis:
Nehme die klassischen 16 A / 3,6 kW aus dem Haushalt mit den vormals gängigen 1,5 qmm Querschnitt.
22 kW ist das rund 6-fache von 3,6 kW. So nehme als Richtwert auch das 6-fache des 1,5er Querschnitts. (Ist nur ein schneller Richtwert. Man sollte sich stets an die Tabellenwerte halten, denn die wurden nicht umsonst gemacht)
dann hatte ich ja recht, es handelt sich tatsächlich um eine Erdverlegung
Was den Spannungsfall angeht, ja. Die Strombelastbarkeit ist aber differenziert zu betrachten. Das Erdkabel kommt ja auch aus der Erde raus. Wenn es dann nicht sozusagen direkt aufgelegt ist, sondern noch durch Luft/Aufputz/im Rohr weiter verlegt wird, so gilt für diesen Abschnitt dann die entsprechende Verlegeart. Und die Absicherung bzw Querschnitt ist auf die schlechtesten Bedingungen auszulegen. Deshalb "könnte 2,5mm² reichen".. Kann aber auch anders aussehen.
Wenn man die 22 kW drittelt hat man eine Leistung 7,33333 kW zwischen L und N was einem I von ca 32 A entspricht. Wurzel 3 hab ich mal weggelassen weil ich mit 230V gerechnet habe.
Hab hier mal mein altes Tabellenbuch ausgegraben: Für 24 kW wird hier 4qmm bei Verlegung in Erde empfohlen (mit 35 A Absicherung). Ab 24 kW bis rund 28 kW dann 6qmm.
Bei 22 kW fließt auf einer Phase knapp 32A, lt Strombelastungstabelle müßtest du 6mm² verwenden
ja aber wieso bestätigt meine Rechnung das es eben nicht notwendig ist. Ich kenne auch die Tabellen
Nun, da ist ein Gedankenfehler drin... Die 22kW sind auf drei Außenleiter aufgeteilt... Daher passt dein Dreisatz (Faustformel) nicht... Betrachtest Du den Strom im Drehstromnetz, ist dieser bei 22kW pro Außenleiter "nur" doppelt so hoch, wie bei einer Steckdose mit 3,6kW.. 4mm² würde ich schon nehmen, aber je nach Betrachtung/Bedingung könnte 2,5mm² NYY bei Erdverlegung sogar ausreichen...