Plattenspieler einfach Ausschalten?

7 Antworten

Das ist nicht gut und du kannst sehr wohl anders "Pausieren". Einfach die Nadel mit dem Lift hoch und sobald du weiterhören willst, wieder runter. Aber eine Diamantnadel unkontrolliert über die Vinyl ist nicht sonderlich empfehlenswert...

Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:18

Ich weiß nicht ob eine Diamantnadel dran ist. Der Plattenspieler ist ziemlich alt. Laut Info des Vorbesitzers Baujahr 1973.

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Digibike  08.05.2020, 20:27
@Paddy1095

Sind alles Diamantnadeln. Allerdings stell dir bitte keinen 8 Karat-Diamant vom Jubilier vor - ist ein künstlicher Diamant. Gepresster Kohlenstoff. Alles andere wäre zu wenig haltbar, da extrem feine Rillen und somit sehr feine Nadel...

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Colopia  09.05.2020, 10:04
@Paddy1095

Das Gerät stammt von etwa 1985. Visonik war eine Billig Kaufhausmarke. Solche Geräte wurden bevorzugt vor Weihnachten verkauft. Das Teil hat ca. 200 DM gekostet.

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Es wird zwar nicht empfohlen, aber eigentlich schadet es nicht.

Denn auch beim Betrieb wird die Nadel mit dem eingestellten Auflagegewicht belastet und steckt in der Rille. Mehr passiert nach dem Ausschalten des Plattenspielerantriebs auch nicht.

Digibike  08.05.2020, 21:58

Das Gewicht ist ausbalanciert und der Lauf Synchronisiert. Wie synchronisiert das beim ein- und ausschalten ist, kannst du dir vorstellen oder auch im Lautsprecher hören... ;-)

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BurkeUndCo  08.05.2020, 22:00
@Digibike

Ich habe nicht behauptet, dass das langsame Drehen des Plattenspielers schön klingt.

Aber das Ausbalanzieren des Tonarms ist auch mit stehendem Plattenteller gültig.

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Digibike  08.05.2020, 22:12
@BurkeUndCo

Nun, dann stell dir mal vor, du löst an deinem Auto die Schrauben für Motor und Getriebe, startest den Motor und gibst Vollgas. Was passiert? Wenn du die Schrauben raus geschraubt hast, fliegt er davon. Hast du die Schrauben nur gelockert, gibt es gewaltige Schläge auf die Schrauben und Motor- und Getriebelager. Fahrzeug wird anfahren, aber unkontrollierte Schlingerbewegungen vollführen und aufgrund des Spiels in den Gewinden Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte aufbauen - mit entsprechender Wirkung auf Lager und Schrauben...

Deine Nadel hat kontakt, also Reibung und Masseträgheit. Dein Plattenteller wird von einem Elektromotor angetrieben und hat bekanntlich sehr schnell Drehmoment und Drehzahl. Dein Tonabnehmer aber eine nicht unbeträchtliche Masse. Der Verschleiß an Vinyl-Platten - bei Schellack (meist 78 U/min.) noch heftiger - und die feinen Tonkopfnadeln mögen das auch nicht. Da interessiert Sie herzlich wenig, wie ausbalanciert der Tonarm in Ruhe ist oder auch nicht. Die Balance ist die selbe wie im Betrieb. Nur, wenn man sein Material schätzt und Pflegt, macht man diesen Unfug nicht. Zumal der Nutzen zweifelhaft ist: Beim Abbremsen verliere ich Sekunden des "Tracks" und beim anfahren verliere ich auch wieder Sekunden des "Tracks". Arm per Hebel hoch und ggf. von Hand korrigieren oder einfach den "Track" von vorn wieder anhören und Platte und Spieler danken es dir...

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BurkeUndCo  08.05.2020, 22:32
@Digibike

Gute Argumentation, ich würde Dich deshalb sofort als echten "High-End"-Fan einstufen.

Wirklich sehr viel BlaBla, das sich auch überzeugend anhört. Und wo steckt dann darin die Physik.

Mit 40 Jahren HiFi-Erfahrung, aber eben kein abgehobenes High-End, habe ich schon bei vielen Plattenspielern den Tonarm perfekt ausbalanciert. Und mit einer guten Tonarmwaage das Auflagegewicht für den Tonabnehmer eingestellt.

Ein Verfahren, wie dies bei laufendem Plattenspieler (mit drehendem Plattenteller) erfolgen sollte, das wäre mir neu, dann dann würde sich ja die Tonarmwaage immer unter dem Tonarm wegdrehen. Nein - bisher habe ich immer das Auflagewicht bei stehendem Plattenteller eingestellt.

Aber es gibt natürlich immerVerbesserungen.

Wenn man Plattenspieler im Bereich von > 10 000 € (allein das Laufwerk), dazu passenden Tonarm und einen Tonabnehmer, so dass sich der Gesamtpreis nochmals verdoppelt, ja unter diesen Bedingungen mag der stehende Plattenspieler zu einer stärkeren Abnutzung der Nadellagerung im Tonarm führen. Das kann durchaus sein.

Aber für alle Plattenspieler im bezahlbaren Bereich, und natürlich erst recht für die hier diskutierte "Billig-Anlage" ist diese Art der Nadelbelastung wirklich völlig egal.

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syncopcgda  09.05.2020, 12:07
@Digibike

Na ja, fehlt bei deiner Abhandlung nur noch die Einbeziehung der Corioliskraft und weiteren heimtückischen Kräften, die am Tonabnehmersystem wirken und die bestrebt sind, Plattenrillen und Nadeln zu demolieren.

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Digibike  09.05.2020, 13:10
@syncopcgda

Heimtückisch ist vielleicht den Rat zu geben, der weder Materialtechnisch gut ist, noch empfehlenswert ist und letztlich 0 bringt, weil eben der Plattenteller weder beim Ausschalten an der Stelle stehen bleibt noch exakt an der Stelle wieder auf Synchronisierte Drehzahl ist. Wie ich schon sagte: Was man selber macht, ist das eigene "Bier". Aber sowas anderen zu empfehlen ist ´ne ganz andere Geschichte. Warum nur die Hersteller damals diese Pausetaste nicht gleich eingeführt haben, wenn es doch so gar nichts bei den günstigeren Teilen und Platten ausmacht... Von Kassetten kannte man es ja und die Problematik auch... Ach, ich denk einfach zuviel - alles gut - einfach weiter machen mit den "Genialen Tips" für andere...

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BurkeUndCo  09.05.2020, 13:47
@Digibike

Pausetaste?

Bei manchen meiner Plattenspieler gab es eine vergleichbarte Funktion.
Allerdings wurde dann der Motor des Plattenspielers nicht abgeschaltet, sondern die Nadel angehoben, so dass diese später wieder an der gleichen Position eingesetzt werden konnte.

Oder - als Ersatz für schnellen Vor- oder Rücklauf - manuell auch an eine andere Stelle der Platte verschoben werden konnte.

Und extra für Digibike: Auch bei Cassettenrekordern war die Pausentaste eine nützliche Zusatzfunktion, bei der die Laufwerksmechanik vom Band abgekoppelt wurde. Ein elektrisches Ausschalten des Cassettenrekorders führt zwar auch zum Anhalten des Bandes an dieser Stelle und zur Fortsetzung der Musik an der gleichen Stelle, war also möglich --- und normalerweise nicht scxhädlich für das Gerät, aber empfohlen wird es trotzdem nicht.

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Digibike  09.05.2020, 15:39
@BurkeUndCo

Und extra für BurkeUndCo: Und warum genau hat man nicht einfach den Motor angehalten sondern angehoben und wieder abgesetzt? Na?

Und danke, ich kenne die Funktion der Pausetaste eines Kassettenrekorders. Trotzdem nett, mir die erklären zu wollen...

Schädlich ist es für ein Gerät jetzt nicht insofern, dass sofort alles kaputt geht, aber schon schädlich insofern, dass man sich da was angewöhnt, was man dann als Ersatz für die Pausefunktion macht... Man kann übrigens auch Schaltwagen ohne Kupplung fahren. Man kann auch mit Zwischengas kuppeln - geht auch nicht gleich was kaputt - aber ob das langfristig so gesund ist, ist ´ne gaaaanz andere Geschichte... Man kann vieles machen - aber empfehlen sollte man sowas nicht - es prägt sich ein und man nutzt es als "normales" Feature - bis irgendwann die Quittung kommt... ;-) Aber nicht aufhalten lassen - wie gesagt: Alles gut...!

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BurkeUndCo  09.05.2020, 18:40
@Digibike

Und nochmals für die ganz Streitsüchtigem, die unbedingt immer das Letzte Wort haben müssen:

Ich stimme Digibike zu, dass man Plattenspieler am Besten so ausschaltet, dass man zuerst die Nadel abhebt und den Tonarmnehmer in Ruheposition bringt und dann den Motor ausschaltet. Da habe ich Digibike auch nie wiedersprochen.

Und bei Plattenspieler mit Tonarm und Tonabnehmer im Gesamtpreis von über 10 000 € (in Worten zehntausend) - und ja es gibt noch wesentlioch teurere Geräte -, würde ich mich selbst auch niemals anders verhalten.

Aber bei Geräten in der hier diskutierten Preisklasse wird man bei dieser Art der "Fehlbedienung" wirklich keinerlei Einbußen innerhalb der normalen Lebenszeit feststellen können.

Und noch eins:

Meine Erinnerung wird schwächer und manche Geräte hatte ich nicht lange - oder nur bei einem Freund ausprobiert --- Es gab auch einmal halbautomatische Plattenspieler, bei denen war die Tonarmbedienung manuell (keinerlei automatische Funktion bzgl. des Tonarms), bei denen die "Halbautomatik" darin bestand, dass beim Erreichen der Endrille nahe dem Dorn zur Plattenaufnahme der Motor gestoppt wurde. Keine Pausenfunktion, aber ein intelligentes Abschalten des Antriebs, eben damit die Nadel nicht endlos in der Auslaufrille der Platte abgenützt würde. Aber nach der Interpretation von Digibike war das dann ja ein eingebauter Bedienungsfehler - Das kann zwar sein, aber so richtig glaube ich nicht daran.
P.S. Dieser halbautomatische PLattenspieler war damals ein HiFi-Gerät der mittleren Preisklasse (so etwa 300 - 500 DM, was damals nicht ganz billig war), aber eben auch kein High-End-Gerät der 10 000€ Preisklasse.

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Nadel und Platte sind für Geschwindigkeiten von 33rpm bzw. 45rpm aufeinander abgestimmt. Jede Änderung der Geschwindigkeit bedeutet eine nicht normgerechte Beschleunigung der Nadel in der Plattenrille und beschädigt potentiell sowohl Nadel wie Platte. Weiterhin findest du durch den Brems- und Beschleunigungsvorgang beim Ab- und wieder Anschalten sowieso nicht den Ausgangspunkt wieder, ich sehe also nicht was das bringen soll.

Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:21

Meine Idee war einfach ausschalten zum Pausieren. Um weiterzuhören einfach wieder Anschalten.

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DerRoll  08.05.2020, 20:25
@Paddy1095

Dadurch dass der Motor bremsen und wiederanlaufen muß pausierst du nicht, sondern überspringst ein Stück.

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Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:28

Und wenn ich den Arm hochnehme manches mal ein halbes Lied. lieber 5 Sekunden weniger vom Lied als direkt das nässte Lied denn das kann man auf der Platte ja einfach ansteuern.

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DerRoll  08.05.2020, 20:31
@Paddy1095

Bist du dabei Lieder zu digitalisieren? Dann mußt du halt passend auf den Aufnahmeknopf drücken. Das ist doch besser als die Platte und die Nadel zu vernichten.

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Du kannst doch einfach den Arm hochfahren,aber ausschalten geht auch und ist kein Problem für Nadel und Platte

Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:07

Ok Danke. Beim Hochnehmen ist die Wahrscheinlichkeit leider hoch das die Nadel danach in der Falschen Rille ist. Habe ihn auch erst immer hochgefahren. Doch meistens hat sich der Arm immer ein bischen verschoben.

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Pausieren ... es ist natürlich möglich, das so zu handhaben, vor allem, wenn der Plattenspieler nicht bewegt wird. Besser wäre es aber, den Tonabnehmer von der Platte zu heben und zu arretieren. Ggf. gibts sogar nen Hebel oder Knopf, mit dem du das ohne direktes Anfassen erledigen kannst.

Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:09

Es gibt ein Hebel um den Arm anzuheben. Meisten geht der Arm beim heruntefahren dann aber an die falsche stelle.

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Slarti  08.05.2020, 20:13
@Paddy1095

Klar, das kann passieren. Weltuntergang incoming ...

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Paddy1095 
Fragesteller
 08.05.2020, 20:24
@Dackodil

Analog gefällt mir jetzt schon lieber als CD´s. Sind zwar anfälliger für Beschädigung aber ich finde es trotzdem besser

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