Pferd vor der Springstunde reiten?
Hallo miteinander,
Ich habe seid neustem eine neue Reitbeteiligung und war jetzt schon mehrmals mit ihr in der Springstunde. Allerdings ist er sehr wild beim Springen : buckelt, steigt etc. manchmal rennt er auch an den Sprüngen vorbei oder bleibt stehen. Wenn er es dann geschafft hat mich runter zu werfen rennt er MINDESTENS 10min am Stück im rasenden Galopp durch die Halle (Er wird jeden Tag bewegt). Ist es ratsam, ihn am Morgen (so um 9) locker zu reiten, longieren oder rennen zu lassen und um 16 Uhr dann mit Ihm in die Springstunde zu gehen damit er davor etwas ausgepowert ist? Ich habe da ein wenig bedenken, dass er eventuell dann an jedem Sprung stoppt oder verweigert. Wie ist eure Meinung dazu? Wieviel sollte ich mit ihm davor machen, WENN ich etwas mache?
Ich freue mich über HILFREICHE Antworten☺️
11 Antworten
Direkt vor der Stunde ablongieren ist relativ weit verbreitet und warm machen sollte man sowieso. Ob das morgens etwas bringt bezweifle ich. Du solltest lieber an deinen Fähigkeiten arbeiten. Es scheint du hast keine ordentliche Kontrolle über dein Pferd. Das solltest du mit ordentlicher Dressurarbeit erstmal schaffen, bevor du springen gehst.
Wenn das immer vorkommt, ist es vom Trainer mehr als fragwürdig, dass er / sie dich überhaupt in die Stunde lässt
Dann haben diese Pferde Angst. DAs, was du beschreibst, sind gestresste Pferde. Bestimmt keine selbstsichere und freudige Springer.
Angst, Stress und schlechte Reiter sind die grössten Faktoren und die meissten Gründe.
Ich habe aber Tatsache schon Pferde gesehen, die so wild auf den Sprung waren, dass sie sich selber überfordert haben (zu schnell, zu kurze Distanz). Ein ruhiger, erfahrener Reiter kann diese Pferde beruhigen und kontrollieren, um dann ordentlich zu springen. Ist aber sicherlich einer der sehr seltenen Fälle
ich habe mal einem Unterricht von Rolf Becher zugeguckt. Unter den Teilnehmerpferden war eine junge Trakehnerstute, die sich wie eine Irre benahm. Sie raste nur rum und Rolf Becher kam gar nicht zum Unterrichten. Dann hatte er es satt und rief ins Publikum: "Burschi, komm du mal und reite das Pferd" . Er meinte seinen Freund Burkhard von Jena. Mir blieb das Herz stehen, denn Burschi war über 70, sah aber aus wie 90. Er wankte und stolperte von seinem Sitz in die Reitbahn, hätte eigentlich einen Rollator gebraucht. Ich dachte: "Rolf, bist du verrückt geworden. Das überlebt Burschi nicht!" Er wurde dann auch von zwei Mann auf die junge Trakkistute gehievt. Kaum war er oben, fielen gefühlt 60 Jahre von ihm ab. Er ritt das Pferd eine Weile und mit jedem Zirkel wurde das Pferd ruhiger und rittiger, losgelassener. Und am Schluss sprang er mit dem ruhigen, entspannten Pferd den kompletten E-Parcour. Danach stieg er wieder ab und wurde wieder "90".
Das war das Beeindruckendste, was ich reiterlich je gesehen habe. Bilder von Burkhard von Jena kann man ergooglen. Wundervoll, einfach wundervoll. Er gehörte wie Rolf Becher der Kavallerieschule Hannover an.
Exakt mein Punkt. Wenn gesundheitliche Probleme des Pferdes und Schmerzen durch schlecht sitzendes Material ausgeschlossen ist, liegt es IMMER am Reiter. Entweder verursacht der aktuelle Reiter das Problem oder er / sie ist nicht gut genug um vorhergegangene Traumata des Pferdes zu beseitigen
Das kannst du machen.
Aber die Frage ist: steht das Pferd nur in der Box? Ich kenne kein Pferd, das freien Auslauf - wenigstens tagsüber - hat, das so lange in der Halle herumrast.
Ich denke allerdings, dass das Pferd (und du) nie eine gründliche Springgrundschule gehabt hat. Und auch jetzt nicht bekommt.
Mit dem Pferd, so wie es jetzt ist, keine Springstunde mitmachen.
Also, mehr Bewegung ist für jedes Pferd gut ... ob Dein Problem dadurch allerdings gelöst wird, mußt Du ausprobieren. Das wird aber eher generelle Unrittigkeit/mangelnde Ausbildung usw. sein.
Wenn du dein Pferd noch mehr bewegst, baut es ja noch mehr Kondition auf ;-) Auf Dauer wäre das kontraproduktiv.
Buckeln und Steigen können ein Zeichen für Unwohlsein und Schmerzen sein. Passt der Sattel? Ist das Pferd sonst gesund? Rücken?
Vielleicht solltest du dein Pferd mehr dressurmäßig arbeiten, damit es auch beim Springen "bei dir" bleibt. Bodenarbeit/Longieren mit Cavalettis könnte auch hilfreich sein.
Was sagt denn der Besitzer des Pferdes dazu? Und was der Reitlehrer?
Es ist alles kontrolliert. Der Rücken ist in Ordnung, die Zähne sind okay, die Hufe gemacht, er ist in einem gesunden Zustand und der Sattel passt und ist angepasst. Das macht er auch nicht bei mir! Das hat er bei seinen alten RB auch gemacht und bei seiner Besi auch. Der Reitlehrer meint, ich soll ich am Morgen rennen lassen oder ähnliches. Da bin ich mir aber irgendwie nicht sicher
Doch. Auf die Wieso kommt er regelmäßig und lange. Deshalb ist es ja so seltsam
Allerdings im Winter nur, wenn es das Wetter zulässt. Bei uns ist seid Woche alles gefroren und arschglatt
Ja lass ihn vorher rennen! Aber nicht nur solange er will sondern länger!
Ja ich habe das mit dem Rennen lassen ausprobiert. Jetzt klappt es prima. Danke
Dieses Pferd zeigt mehr als deutlich, dass etwas nicht stimmt.
Ich hab gerade gelesen, in der Dressur eher "faul". Und beim Springen buckelnd. Das spricht für Schmerzen und/oder schlechte Ausbildung. Pferde sind nicht faul, außer sie werden dazu gemacht vom Reiter.
Für mich klingt das nach Schmerzen und eben mangelnder Ausbildung. Vielleicht auch noch unpassende Ausrüstung - passt eigentlich auch ganz gut ins Bild: Hast du 2 verschiedene Sättel dafür? Bei der Dressur drückt der Sattel hinter der Schulter, dadurch geht jeglicher Vorwärtsdrang natürlich verloren. Der Springsattel drückt dagegen in die Lenden, weshalb das Pferd buckelt - reine Vermutungen. Würde aber sehr gut passen.
Ganz ehrlich - ich würde das Pferd gar nicht springen, dem Besitzer Bescheid geben, dass da irgendetwas nicht stimmt und darauf drängen, das abchecken zu lassen.
Er hat für beides einen Springsattel. Den GLEICHEN! Es ist ALLES abgecheckt worden und alles ist okay. Seine Ausrüstung ist auch angepasst und passt perfekt. Auch der Hufschmied kommt regelmäßig... die Reitlehrerin meint, dass sein Verhalten einfach sein Charakter ist und diese kennt ihn schon über 5 Jahre...
Jaja, schon gelesen inzwischen, dass ja alles durchgecheckt wurde...
Traurig für den Trainer, der wieder der typische 0815 Trainer zu sein scheint und da nicht genauer hinterherhängt - oder überhaupt davon abrät, mit dem Pferd in eine Springstunde zu kommen.
Mein Trainer ist ein super Trainer der wirklich sehr viel Ahnung hat aber ok
Ja, das sagt jeder von seinem Reitlehrer. Wenn ich mir hier die Trainer in meiner Umgebung - ne, da sieht der Pferdewirtschaftsmeister noch nichtmal ein lahmendes Pferd. Daher glaube ich das "super" immer erst, wenn ich davon was gesehen habe oder wenigstens positives darüber höre - aber so ein Pferd im Springunterricht mitgehen lassen, zeugt nicht von viel Ahnung in diese Richtung.
eben... du kennst meinen Trainer nicht und kannst das absolut NICHT beurteilen!
Naja, spricht halt nicht gerade für einen guten Trainer, wenn er dich iwie einfach so weiter wursteln lässt. Bei mir wäre spätestens nach der 2. Springstunde, in der das Pferd sich so aufführt, damit erstmal Schluss! Solche tollen Tipps, wie das Pferd erstmal auspowern und müde machen, bringen ja mal gar nichts. Das ist reine Symptombekämpfung, anstatt die Ursache zu suchen und anzugehen.
Und ja - manchmal muss man halt auch einfach akzeptieren, dass nicht alle Pferde gerne springen oder dafür geeignet sind. Dann sollte ein guter Trainer auch soviel sein und ein offenes Wort mit Besi/RB reden. Und letztgenannte soviel sein, sich eine andere Beschäftigung mit dem Pferd zu suchen. Gibt ja wahrlich sehr viel mehr, was man mit Pferden machen kann, als "nur" springen...
Lustig, dass ich nichtmal die einzige bin mir der Meinung.
Was es noch sein könnte: Es gibt Pferde die sind total scharf aufs springen und wollen dann blindlings über den Sprung. Werden sie davon abgehalten, fangen sie an zu toben / buckeln. Verweigern tun sie dann meisst, da sie im blinden Eifer vollkommen und unmöglich an den Sprung kommen