Pferd geht im Gelände ständig durch?
Hi Hi, ich habe leider leider das Problem das meine Pony Stute (11) mit mir leider keinen Schritt ins Gelände machen möchte. Das Ding ist, sie war schon oft im Gelände aber einfach immer mit Begleitung und ich habe es heute einfach einmal probiert alleine mit ihr zu gehen, erst zu Fuß und dann später aufzusteigen was am Anfang auch eigentlich sehr gut geklappt hat aber dann ging’s halt einfach leider los, erst ist sie wie blöde rückwärts gegangen und ich bin abgestiegen, hab sie weiter geführt, lief alles wieder super bis zu der Sekunde wo ich aufgestiegen bin. Da ist sie dann einfach los und ist zurück zum Stall gelaufen. Gottseidank ist nichts passiert da wir nur ein paar hundert Meter vom Stall weg wahren aber das Problem ist ich muss sie langsam daran gewöhnen auch ohne Begleitung irgendwo hin zu gehen ohne dabei bockig zu werden weil sie KANN es ja eigentlich und es ist auch nicht so als ob sie sehr schreckhaft wäre ganz im Gegenteil die hat Nerven aus Stahl.
5 Antworten
Du musst das ganz langsam üben...
Fang mit Spaziergängen an. 3 bis 4 Mal die Woche gehst du jetzt zum Warmführen / Trockenführen alleine ins Gelände spazieren! Das muss Normalität werden!
Sobald du merkst, dass das ohne Probleme geht (auch wenn sich das auch gerade so anfühlt, besser geht immer und Verbindung stärken ist in jedem Fall wichtig!)
Dann fragst du mal jemanden, ob der jenige zu Fuß mitkommt. Also ohne anderes Pferd, sondern mit Fußgänger. Der soll nicht führen oder so, sondern einfach nebenher laufen und im Notfall kurz vorsichtig das Pferd motivieren weiter mitzukommen. Ihr bleibt selbstverständlich die nächsten Monate im Schritt, solange bis der Prozess abgeschlossen ist.
Denn sobald das mit Fußgänger klappt, könnt ihr statt Fußgänger einen Fahrradfahrer mitnehmen, dieser darf sich jetzt auch immer Mal wieder ein Stück entfernen. Bitte immer noch vorne und nie zurückfallen lassen, sonst dreht sich dein Pferd wieder um.
Und dann lässt du den Fahrradfahrer (das sollte immer jemand sein, der sich mit Pferden auskennt) mal wirklich 10 Meter Vorfahren und reitest hinterher. Parallel auch weiter spazieren gehen, zum war und trockenführen und auch auf den Ausritten, wenn das Pferd brav 5 oder 10 Minuten unter die gelaufen ist und selbst, wenn es nur 2 Minuten waren - absteigen und den Rest führen. Evtl noch das Gelände mit zB Gras fressen verbinden.
Wenn du dann so circa 30 Meter hinter dem Fahrradfahrer herreiten kannst und dich sicher fühlst, ist es Zeit für einen ersten Trab und schließlich auch Galopp. Denn erst wenn alle Gangarten funktionieren, kannst du ganz alleine gehen. Sobald dein Pony galoppiert, kannst du direkt zum Schritt durchparieren - es soll sich ja nicht in irgendwas Reinsteigern. Dann absteigen loben und wieder führen.
Und nicht ungeduldig sein, das wird wieder!☺️
LG und viel Spaß beim üben
das pony ist nicht bockig.
es kann nur einfach nicht alleine sein und ohne andere pferde in der nähe, die im notfall erreichbar wären.
man sitzt gleich auf und führt nicht erst - gewöhn dir sowas gar nicht erst an, sonst lässt sie dich irgendwann gar nicht mehr aufsitzen.
du sitzt also auf, reitest durchs tor nach draussen und drehst nach 10 metern wieder um. dabei wird NICHT mit dem pferd geredet und nicht mit ihm gekuschelt.
einfach aufsitzen, rausreiten, umdrehen, zurückreiten, absitzen. fertig.
dann steckst du dir ein stöckchen in die böschung, dass du jedes mal zwei meter weiter weg versetzt. jedesmal nur zwei meter.
nach 5 mal steckst du das stöckchen drei meter weiter, nach weiteren 5 mal, sind es dann vier meter. so geht das immer weiter, bis du bei einem kilometer bist.
danach solltest du in der lage sein, einen entspannten schrittausritt zu machen.
es wird IMMER schritt geritten, es wird kommentarlos am stöckchen umgedreht und im schritt zurückgeritten, abgesessen und die lektion beendet.
wenn du pausen von drei tagen und mehr machst, musst du mit dem versetzen wieder bei zwei metern anfangen.
erst wenn das pony entspannt alleine ins gelände geht, wird wieder mit begleitung ausgeritten.
und ja - ich weiss bescheid. es funktioniert nur so - nur leider kenne ich niemanden, der genug geduld hat, es auch so durchzuziehen.k
es bedeutet die nächsten vier wochen, dass beim ausreiten deine reitzeit bei unter 5 minuten liegt.
Heute zum ersten Mal alleine... nur ein paar 100m... und das ist bei dir "ständiges" Durchgehen... Ok. Blöd, dass du es überhaupt so weit hast kommen lassen, denn jz wird es eine echte Herausforderung. Gerade bei einer Stute mit Nerven aus Stahl - die lässt es jz vllt erstmal einfach drauf ankommen.
Erst mal wird draußen nicht mehr geritten, sondern geführt. Regelmäßig. Nicht direkt 5 km vom Stall weg sondern kleine Runden, die allmählich größer werden. Parallel das Pferd besser an die Hilfen stellen und an der Rittigkeit arbeiten.
Wenn du draußen wieder rauf gehst, dann nur immer ein paar Schritte. Installiere Zuhause den One-rein-stop, schnalle einen Semikappzaum mit Zügeln ein, so hast du zwei paar(Trense, Nase) und kannst die Kappzaum als Notbremse verwenden.
Am besten jedoch, du holst dir einen kompetenten Trainer.
Was ist eigentlich aus der goldenen Regel geworden, dass man nicht allein ins Gelände geht?
Du weißt jetzt, dass dein Pferd offenbar ein Problem damit hat, sich allein von Stall und Herde weg zu bewegen. Das ist jetzt ein großes Stück Arbeit, was dort ansteht - und was du auf keinen Fall mehr wie bei diesem Versuch allein und auf eigene Faust angehen solltest! Unterstützung einer/eines Trainer/in und dann Ursachenforschung und -behebung, rantasten, üben, kleinschrittig - DAS steht jetzt auf dem Programm.
Und ich finde es eigentlich nach wie vor, trotz Handys und allem, immer noch eine sehr sinnvolle Regel, dass man nicht allein, sondern immer mindestens zu zweit ausreitet, damit jemand Hilfe holen kann, wenn was passiert...
Was ist eigentlich aus der goldenen Regel geworden, dass man nicht allein ins Gelände geht?
Selbstentfaltung ist wichtiger als sich an Regeln zu halten!
Nicht Umsonst nehmen gerade die Unfallzahlen bei Reitern zu, gar nicht so selten allein unterwegs.
Joa, gut möglich, dass die zunehmend verbreitete Offenstallhaltung in Eigenregie da etwas geändert hat. Ist und bleibt aber halt trotzdem echt ein Spiel mit dem Feuer...
Ich glaube, dass kommt auf das Pferdchen an...
Aber ja, ein Risiko bleibt bei jedem Pferd!
Der Witz dabei: früher, als die Pferde noch mehr alltagstauglich als für den Sport gezüchtet wurden, galt es als Fahrlässigkeit, mit dem Herdetier Pferd allein raus zu gehen. Heute aber, wo Pferde hauptsächlich für den Profisportler so gezüchtet werden, dass sie höchst explosiv sind, meint jedes Lieschen Müller, allein ins (obendrein wesentlich belebtere!) Gelände zotteln zu müssen..
Durch den Offenstall sind die Pferde ja noch viel intensiver miteinander verbunden, als wenn sie in Einzelhaft, oder gar wie früher, in Anbindehaltung stehen.
Das war NOCH früher. Da war das Reitpferd noch garnicht erfunden. Und erst recht keine Herdenhaltung im Offenstall. Auch landeten Pferde, die nicht „funktionierten“, beim Metzger.
Naja, ich weiß nicht, ob wir den damaligen Umgang mit Pferden auf Basis des "Brechens" und die damals oft noch übliche Anbindehaltung irgendwie als erstrebenswert oder Lösung für Probleme im Umgang mit den Tieren romantisieren und glorifizieren sollten...
Tja, so schnell ändern sich die Zeiten…
Die Sportreiterei wurde erst nach dem letzten Krieg erfunden. Vor 40 Jahren ritt kaum ein normaler Mensch alleine aus. Und klar, wenn der Bauer nur ein Pferd hatte, welches es gewohnt war, jahraus jahrein seit dem es der Muttermilch entwöhnt war, für den Rest seines Lebens sein Dasein ohne Artgenossen fristen zu müssen, kannte es ja nichts anderes. Allein im Stall, allein auf dem Acker, allein vor der Kutsche…Dann konnte man wohl auch allein darauf reiten, wenn man denn auf die Idee kam.
Heute wäre schon solche Haltung undenkbar, weil wegen Tierschutz verboten.
„Kaum“ bedeutet, dass es ja immer Ausnahmen gibt, die die Regel bestätigen. Das war schon immer so 😆
Ist ja auch kein Problem alleine ins Gelände zu gehen... Solange man weiß was man tut 🙃
Kommt immer drauf an, wo, wer, und mit welchem Pferd. Bestehen auch nur die geringsten Zweifel, riskiert man im Schadensfall nicht nur den Versicherungsschutz, sondern womöglich eine Strafanzeige wegen Fahrlässigkeit. Denn der Gerichtsgutachter schaut sich den Fall dann ganz genau an - und geht unter Umständen davon aus, dass man mit einem Herden - und Fluchttier beim Alleine Ausreiten ein unangemessen hohes Risiko eingeht.
Schön, wenn Du da mit deinem Pferd kein Problem hast. Auch ich reite mit meiner Pflegebeteiligung alleine aus, wenn sie denn mal reitbar ist. Dieses Pferd ist allerdings auch dafür bekannt, dass dies seit vielen Jahren problemlos möglich ist.
Aber jemand, der hier so eine Frage stellt (und allein darum geht es ja hier!), sollte nicht aufgrund irgendwelcher Tips aus dem Internet irgendwelche Experimente starten.
Ich habe das geübt, indem ich zunächst mit einer Gruppe ausgeritten bin, mich kurz von denen getrennt habe und dann wieder zu ihnen gestoßen bin. Das habe ich dann nach und nach ausgeweitet.
Aber meine Stute hatte auch von Anfang an keine grossen Probleme damit, ein solches Verhalten hat sie gar nicht erst an den Tag gelegt. Da ist sowas einfacher.
Ich glaube, das ist mittlerweile gar nicht mehr so geläufig. Also ich gehe mit vielen Pferden alleine ins Gelände, da zB eine im Offi steht und ich nur ins Gelände kann und es kann ja selten jemand mit....