Notfallsanitäter Ausbildung?
Ich bin derzeit im letzten Jahr der Ausbildung zur Einzelhandelsverkäuferin und überlege ob ich danach noch eine Ausbildung zum Notfallsanitäter machen will. Jedoch würde ich während der Ausbildung weiter arbeiten wollen.
Hat jemand Erfahrung damit ob so etwas möglich ist? Ich hätte zwar auch die Möglichkeit nicht zu arbeiten, aber dafür hab ich meine Kollegen ein bisschen zu lieb 😅
4 Antworten
Den Notfallsanitäter berufsbegleitend zu machen ist kaum möglich. Allein.die praktischen Blocks auf Rettungswache oder in Klinikem etc fallen ja grundsätzlich in die reguläre Arbeitszeit. Und es ist mehr, als es Urlaubstage hat. Mir wäre aktuell kein berufsbegleitendes Angenit bekannt. Aber das soll nicht heißen, dass es nicht irgendwo eine Schule gibt, die sowas hat.
Wennnnnnn aber du in deinem.Job eh bleiben willst und nur ein "bisschen Blaulicht" on top haben möchtest, wäre vielleicht eine Schulung zum Rettungssanitäter eine Option. Diese ist deutlich kürzer und es gibt etliche Schulen, die das berufsbegleitend anbieten. Der RettSan ist weniger hoch qualifiziert als der NotSan, aber als Nebenjob im RD kann man das auch so lösen
Erstmal musst du damit rechnen, dass sich die Frage in der Praxis gar nicht stellt: In den meisten Regionen sind die Chancen auf einen NFS-Ausbildungsplatz ziemlich gering, wenn du als Bewerber nicht schon irgendwie im Blaulichtmilieu arbeitest (idealerweise schon als Rettungssanitäter).
Aber wenn du einen bekommst, wird es mit den maximal zulässigen Arbeitszeiten schwierig. Die üblichen Schichtlängen sind 12 h und 24 h; das geht nur mit einer Ausnahme von den sonst geltenden maximalen täglichen Arbeitszeiten und wird es unmöglich machen, am selben Tag noch mehr Stunden anderswo zu arbeiten. Auch mit der Wochenarbeitszeit wird es "spannend": Es kann sein, dass du zwar im Arbeitsvertrag stehen hast, dass du durchschnittlich 42 h pro Woche arbeitest und dementsprechend wären durchschnittlich noch 8 h Arbeitszeit pro Woche frei für nen Nebenjob. Aber es ist vollkommen normal, dass im Dienstplan dann eben auch mal 5 12h-Schichten in einer Woche stehen, womit auch die ausnahmsweise erlaubte max. Arbeitszeit in der Woche erreicht hast und definitiv keine Stunde mehr woanders arbeiten darfst.
Heißt: Es wird ein Einzelgespräch mit dem Rettungsdienstleiter geben müssen, was er dir an Nebenbeschäftigung erlauben kann und was nicht. Und im Zweifel wird die Antwort eher "nichts" sein.
Im Übrigen bist du, je nachdem mit welcher Rettungsdienstschule dein Ausbildungs-Rettungsdienst kooperiert, zwischendurch regelmäßig mehrere Wochen an der Schule und nicht zu Hause. Also schläfst an der Schule (auf Kosten des Arbeitgebers), weil du 3 h Heimweg hättest.
Auch solltest du bedenken, dass die NFS-Ausbildung mit zu den schwierigsten dreijährigen Berufsausbildungen gehört; es wird Wochen geben, in denen du froh bist endlich nach Hause gehen und abschalten zu können, sprich gar keine Lust hast noch irgendwas anderes zu machen.
Du kannst natürlich während der Ausbildung einen Minijob ausüben. Dein Chef kann dies nur verbieten, wenn es bspw. bei einem direkten Mitbestreiter stattfindet oder deine maximal zulässige Arbeitszeit überschritten werden würde.
Wenn du deine jetzige Berufsausbildung beendet hast, ist das kein Problem eine andere bzw. eine neue Berufsausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. Wenn du einen Ausbildungsplatz findest lege los.