Nachteile von männlichen Jugendlichen?

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Jungen haben mehr Schwierigkeiten damit, ihren schulischen und später auch beruflichen Weg zu finden als Mädchen. Bei den Abiturschnitten sind die Mädchen meist besser als die Jungen.

  1. In Kindergarten und Grundschule haben es die Jungen und Mädchen in der Regel ebenfalls nur mit Frauen zu tun. Die Kinder treten dann über in die Mittelschule, meist aber in weiterführende Schulen wie Realschule oder Gymnasium. Dort sind heute 70 bis 80 Prozent der Lehrkräfte Frauen.
  2. Gerade in der Pubertät brauchen die Jungen unbedingt männliche Lehrkräfte, um sich an den erwachsenen Männern orientieren zu können. Für ihre Entwicklung benötigen Jungen neben dem eigenen Vater weitere männliche Vorbilder bei ihrem Pubertätsprozess.
  3. Fehlen aber männliche Lehrer, ist die Persönlichkeitsentwicklung der Jungen womöglich blockiert oder sie verläuft einseitig in einem zu weiblichen Werte- und Kommunikationssystem ab. Weibliche Lehrkräfte können diesen Mangel nicht wirklich ausgleichen. Jungen brauchen Männer und müssen täglich einige Stunden lang „be-vatert“ werden.
  4. Jungen haben oft eine wildere Energie, die weiblichen Lehrkräften womöglich unangenehm, unangemessen, suspekt oder gar als gefährlich und „schlecht“ erscheint. Jungen aber müssen gerade vor dem Hintergrund des Initiations-Gedankens ihre neue, pubertär erwachte und freigesetzte Initiations-Energie anders und „knalliger“ ausdrücken als Mädchen. Dies ist jedoch nicht „schlecht“, sondern eher natürlich für Jungen. 
  5. Daher benötigen gerade Jungen unbedingt geeignete und rechtzeitig durchgeführte Initiationsrituale, durch die sie ihre Kraft, Mut, ja sogar Draufgängertum zeigen können. Zusätzlich sehnen sich nach Anerkennung dafür vor allem von Männern. Hierin liegt eine wichtige pädagogische und gesellschaftliche Aufgabe, die bisher überhaupt nicht gesehen wird.
  6. Fallen solche Übergangsrituale aus, haben viele Jungen ein Problem. Sie sind in ihrer Entwicklung gehemmt, weil niemand da ist, der sie in ihrem innersten Wesen annimmt und sie liebevoll, mit dem nötigen Ernst, aber auch mit Humor durch ihre Pubertät und hinein ins Erwachsensein führt. Hier sehe ich einen Hauptgrund, warum Jungen zum schwachen Geschlecht im heutigen Schulsystem geworden sind.
  7. Männliche Lehrkräfte könnten und sollten solche Mentoren sein, die den Jungen initiatorische Mutproben ermöglichen, ihnen aber auch Grenzen setzen, wenn diese nötig sind. Männliche Lehrer sind schon von ihrem Beruf her eigentlich dafür prädestiniert. Sie sollten jedoch dazu selbst ausgebildet sein, um das Initiations-Potenzial der Jugendlichen besser erkennen und wertschätzen zu können.