Mutter davon überzeugen, mir selber Essen zu kochen?

13 Antworten

Dann sprich mit ihr ab, dass du mal kochst.

Meine Eltern waren von einer vegetarischen Ernährung auch begeistert, mittlerweile hab ich fast 15 Jahre jetzt kein Fleisch mehr gegessen und meine Blutwerte etc. sind total im grünen Bereich.

Ich halte es für sinnvoller, wenn ihr miteinander einen Speiseplan für die Woche aufstellt und einen Tag festlegt oder zwei, an denen du das Kochen übernimmst. Dadurch wird deine Mutter entlastet und das wird sie eher für deine Ideen begeistern als wenn du parallel zu ihr deine "Extrawurst" zubereitest.

Ich weiß nicht, ob du auch Geschwister hast, denn deren Essenswünsche sollten ja auch irgendwie Berücksichtigunug finden.

Ich finde, Eltern sollten es unterstützen, wenn ihre Kinder sich vegetarisch ernähren möchten. Es ist auch überhaupt nicht schwer, das gemeinsame Einkaufen und Kochen so zu organisieren, dass sich eine Person im Haushalt vegetarisch ernähren kann, ohne dass es für die Anderen große Umstände macht. Einfach solche pflanzlichen Lebensmittel als Beilage kochen, die für sich allein in einer größeren Portion auch eine Hauptspeise sein können, wie z.B. Bohnen, Kartoffeln, Linsen oder Vollkornnudeln. Tierische Zutaten fügt man dann eben erst hinzu, wenn man die vegetarische Portion abgezweigt hat. Beim Einkaufen für dich halt auch noch einen Tofu oder eine Hafermilch mitzunehmen, sollte auch kein Problem sein.

Vielleicht hilft es auch, wenn du gegenüber deinen Eltern gut argumentieren kannst warum du Vegetarierin sein möchtest. Dafür gibt es schließlich viele gute Gründe: Das fängt damit an, dass die Tiere die in unserer Gesellschaft getötet und gegessen werden, auf genau die gleiche Weise empfindungsfähig wie wir. Das, was wir ihnen antun, nehmen sie sicher genau so wahr, wie wir es an ihrer Stelle tun würden. Sie mögen nicht unseren Intellekt haben, aber um zu Leiden braucht man keinen Intellekt. Dabei gibt es in den Industrienationen der ersten Welt heute keine Notwendigkeit mehr Tiere zu essen oder als Rohstoffquelle auszubeuten. Kein Tier will ausgebeutet werden, kein Tier will eingesperrt sein, und kein Tier will sterben.

Hinzu kommt, dass viel zu viele Menschen viel mehr Fleisch essen, als überhaupt ökologisch verträglich produziert werden kann. Die moderne Nutztierhaltung ist einer der größten Einzelposten des menschengemachten Klimawandels. Allein die Mengen an Treibhausgasen welche die Tiere selbst produzieren machen 15 % am Gesamtvolumen aus, und da sind die CO2 Emissionen für Haltung, Schlachtung, Verarbeitung, Lagerung und Transport noch gar nicht eingerechnet. Hinzu kommt der große Zusatzaufwand an Energie, Wasser und Nutzflächen. Dazu kommt der exorbitante Ressourcenverbrauch. Es müssen durchschnittlich sieben und in manchen Fällen bis zu 33 Kalorien pflanzliche Nahrung aufgewendet werden, um eine Kalorie Fleisch zu produzieren. Die moderne Nutztierhaltung vernichtet tatsächlich mehr Nahrungsmittel, als sie produziert.

In Deutschland werden dem Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft 60 % der Ackerflächen für den Anbau von Tierfutter in Beschlag genommen. Auf vielen dieser Flächen könnte auch Nahrung direkt für den Menschen angebaut werden. Trotzdem müssen noch ca zwei Drittel der Eiweißfuttermittel für Nutztiere in Deutschland aus dem Ausland importiert werden. 2016 waren das 2,37 Millionen (!) Tonnen. Diese stammen hauptsächlich aus Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern, wo für den Anbau der Regenwald brandgerodet wird.

Die Entsorgung der Fäkalien verseucht das Grundwasser mit Nitrat, und die Ammoniak-Ausdünstungen sind die größte Feinstaubquelle im Land. So lange das alles so ist, ist jeder, der bereit ist kein Fleisch mehr zu essen, ein Segen für Mensch und Umwelt. Für die Tiere sowieso.

Außerdem gibt es mittlerweile viele Daten die zeigen, wie sich das Risiko von Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen mit dem Anteil an Fleisch und weiteren tierischen Nahrungsmitteln in der Ernährung erhöht.

Hier gibt es übrigens eine Studie die zeigt, dass auch Kinder sich problemlos vegetarisch oder sogar vegan ernähren können:

https://www.vechi-studie.de/

Habt ihr Netflix? Wenn ja könntest du dort mit deinen Eltern die folgenden Dokus anschauen damit sie dich besser verstehen:

⦁   Live and let live

⦁   Forks over knives (Gabel statt Skalpell)

⦁   Cowspiracy

⦁   What the Health

⦁   The Game Changers

Natürlich gibts die alle auf Deutsch. Auf Youtube gibts die folgenden Dokus, die sehr gut zeigen, wie schlecht die Tiere behandelt werden:

⦁   Earthlings

⦁   Dominion

 Lass dich nicht verunsichern. Du hast eine sehr gute Entscheidung getroffen. :-)

Marie653 
Fragesteller
 02.12.2020, 07:47

Vielen Dank für die erste nette Antwort, du hast mir wirklich geholfen. 😊🙏

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die frage ist was ein bisschen Geld ist. Für eine person zu kochen ist meist teurer als für 2 oder 4 zu kochen (pro Person) und es macht wenig bis keinen sinn wenn ihr entweder dinge doppelt kauft oder ggf ausversehn dinge aufbraucht die der andere braucht.

Mein Vorschlag:

Am we macht ihr nen Wochenplan. Deine Mutter macht den wocheneinkauf und du z.b. nen 2. Einkauf in der woche für frisches Gemüse, eier, brot usw. Damit muss jeder nur ein mal raus und du entlastest sie.

Ich nummeriert hier die Tage nur durch (1-7) ob T1 dann dienstag und T2 Freitag ist ist dann ja egal.

T1 & 2 deine Mutter kocht ganz normal. Das sind deine Meat und Cheat days

T3 & 4 gibt es gerichte wo du das fleisch ersetzen kannst also keine Eintöpfe sondern sowas wie Salat und schnitzel oder Burger oder sonst was. Deine Mutter kocht und du kochst deine vegetarische Alternative z.b. ein gemüse bratling für den Burger oder eben ein Tofu schnitzel oder panierter blumenkohl oder sonst was. Aber bis auf das fleisch esst ihr das selbe.

T5 & 6 du kochst und deine Mutter hat die option sich da selbst fleisch dazu zu machen. also wie 3 & 4 nur umgekehrt.

T7 abwechseln entweder Fleisch day oder reiner veggi day oder reste day.

und nur vom Fleischer

Und ich nehme an, dass du das selbst bezahlst?

Das ganze ist in erster Linie eine Preisfrage. Wenn deine neuen Essgewohnheiten deiner Mutter zu teuer sind, dann wirst du selbst dafür aufkommen müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch