Muss zwangsläufig der Bewerber die Bewerbung schreiben?
Hey,
Mein Bruder hat starke Probleme damit Bewerbungen zu verfassen, und Anträge auszufüllen, da er das noch nie gemacht hat. Deshalb habe ich das immer für ihn übernommen. (Ich weiß, dass man nur Dinge lernt, wenn man sie selbst versucht, aber Bewerbungen und Anträge sind wichtig. Sie bieten keinen Spielraum für "Ich probiere das mal".) Aber unterschrieben hat er immer selbst.
Unser Onkel hat diese Hilfe von mir, aber stark kritisiert. Er meinte, es wäre nicht gut, das für ihn zu übernehmen , und eine Bewerbung sollte immer der Bewerber schreiben. Aber ich verstehe das Prinzip nicht. Ich sehe viele Leute, die sich da helfen lassen. Was ist eure Meinung dazu? Ist es wirklich falsch, sich da helfen zu lassen?
14 Antworten
Sehe ich ähnlich wie dein Onkel. Sich helfen lassen ist nochmal was anderes als von jemand andrem die Bewerbung schreiben zu lassen.
Wenn jemand andres eine Bewerbung schreibt und man anhand dieser Bewerbung zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, fällt beim Gespräch auf, dass Bewerbung und Person nicht zusammenpassen. In diesem Fall ist dann fast ausgeschlossen, dass der Personaler sich für diese Person entscheidet.
Wer keine Bewerbungen schreiben kann, der bekommt selten einen Job und wer keine Anträge ausfüllen kann, der bekommt keine Leistungen.
Irgendwann sollte das jeder Erwachsene können.
Eine schöne alte Weisheit besagt:
Gib einem Mann einen Fisch und er hat einen Tag lang zu essen. Zeige ihm, wie man fischt und er zehrt davon sein Leben lang
Deine Hilfe in allen Ehren - aber Du wirst nicht ständig für Deinen Bruder zur Verfügung stehen können, um seine Bequemlichkeit zu unterstützen. Er ist ein eigenständiger Mensch, der sein Leben in die eigenen Hände nehmen muß!
Setz' Dich mit ihm zusammen und laß' ihn unter Deiner Anleitung selbst eine Bewerbung schreiben - damit hilfst Du ihm viel mehr, glaub' mir!
Ja, das ist wirklich falsch. Aufgrund der Bewerbung wird sich schon ein erstes Bild gemacht. Wenn er dann diesem Bild nicht entspricht, fliegt er beim Gespräch gleich wieder raus.
Du könntest genauso fragen, ob es falsch ist, für jemand anderen ständig die Klassenarbeiten zu schreiben...
Helfen ist das eine, aber eine Bewerbung schreiben das andere. Es macht schon Sinn, dass er die Bewerbung selbst schreibt. Du kannst ihm ja aber durchaus helfen.
Das war ja nicht das Thema.
Das man bei der ersten Bewerbung eine gewisse Unsicherheit hat, das kann ich nachvollziehen. Auch wenn man dazu irgend welche Vorlagen heranzieht.
Von Vorlagen halte ich ehrlich gesagt gar nicht so viel. Ich bekomme ab und an Bewerbungen auf den Tisch (habe aber selbst nur bedingten Einfluss auf die Entscheidung), aber wenn ich da schon einige lese und merke, dass da jemand mit hoher Wahrscheinlichkeit den Großteil kopiert hat....dann bezweifle ich, dass dies bei den Entscheidern besser ankommt.
Gerade so Standartsätze wie "Ich bin teamfähig, selbstständig...." findet man immer noch und sind meiner Meinung nach eher das Gegenteil von sinnvollem Inhalt.
Wenn dann der 30 Jährige Bewerber noch seine Hobbys anführt (die nix mit dem Job zu tun haben), seine 3 Geschwister und das die Eltern ja diesen und jenen Beruf haben...dann zuckt die Hand des Personalers durchaus schon Richtung Ablage P.
Na was ich nicht verstehe. Im Internet gibts doch sicher Vorlagen. Das er da schon nichts findet ist schwach.