Muss man auf Klassentreffen jemandem etwas beweisen?

10 Antworten

Nein, man sollte lieber authentisch und echt sein.

Wir hatten nicht viele Klassentreffen. Das Letzte ist schon 7 Jahre her. Zu der Zeit war ich eigentlich nicht in der Lage, dorthin zu gehen, da ich schon über ein Jahr krank war.

Ich habe alle Kräfte mit Freude zusammen genommen, mich hübsch hergerichtet und war sehr aufgeregt, wie es werden würde.

Das Klassentreffen davor lag schon 20 Jahre zurück.

Erstens hatte ich Schwierigkeiten die Menschen zu erkennen und zuzuordnen, sie hatten sich wirklich sehr verändert.

Dann sassen wir alle am langen Tisch und die Unterhaltung erfolgte also im unmittelbaren Umkreis.

Es war richtig wie im Klischee vorgegeben: Manager, Haus, Privatflugzeug, Kinder in einer Eliteschule, Manager, der Klassenclown spielte sich da auch wieder auf, nur eine Frau sprach so, wie das Leben wirklich ist, sie war an Krebs erkrankt, konnte nicht mehr arbeiten, lebt auf einem Hausboot mit wenig Geld.

Die Prahlhanse hatten Statussymbole an und hatten sich so widerlich entwickelt, dass man im wahren Leben nichts mit ihnen zu tun haben will.

Mir ging es so schlecht, als das Essen serviert wurde, dass mein Mann mich abholen musste. Immerhin haben 2 Klassenkameradinnen vom Tisch weiter vorn mich nach unten begleitet und sich lieb gekümmert.

Ich gehe auf keinen Fall mehr zu einem Klassentreffen. Es bestand ja auch zwischendurch kein Kontakt zu den Klassenkameraden, wir hatten einfach keine gute Klassengemeinschaft.

Aus meiner Sicht muss man das nicht, aber viele denken das und tragen fingerdick auf. ich sage es mal so; verstehen kann ich es zum gewissen Grad dann, wenn jemand immer der Loser war und nun die Gelegenheit hat, mehr oder weniger zurückzuschlagen. Allerdings muss man nicht zurückschlagen, indem man andere fertig macht - zumal das auch nicht gut ankommt und nur Zwietracht sät.

Ich persönlich habe es letztes Jahr indirekt genossen, als erfolgreicher Mann in der eigenen Mercedes E-Klasse aus Süddeutschland anzureisen bzw. nicht mehr der bildungsferne Loser und der luschige Ausländer zu sein, der bei seinem Opa aufwächst und über den viele dumme Sprüche die Runde machten/den auch Lehrer und die Eltern Gleichaltriger erniedrigt hatten und mich drauf auszuruhen, dass ich es im Vergleich zu den anderen gepackt habe, dass ich in meiner Wahlheimat jemand bin und man mir das irgendwie auch anmerkt. Ich habe es aber nicht raushängen lassen, sondern hatte es nur im Hinterkopf, dass die anderen genau wissen, wen sie vor sich haben ... nach dem Motto, man hat es, aber man hat es nicht nötig. Die hatten mich ja über die Homepage meines Arbeitgebers mit Dienstgrad und allem gefunden, da ich vor etlichen Jahren den Kontakt abgebrochen habe und eines Tages eine Mail einer ehemaligen Mitschülerin in den dienstlichen Mails hatte. Ich kann mir schon denken, was die da gesagt und gedacht haben, zumal Einkommen, Einfluss und anderes sich aus der Stellung ergeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein sprichwort sagt:

Wahrlich, sofern Sie das Verlangen hegen, sich einer exklusiven Gruppe anzuschließen und deren Anerkennung zu erringen, bedarf es der Anpassung und der Demonstration Ihrer Fähigkeiten. Denn jeder vermag zu behaupten, Jesus zu sein, bis der rechtmäßige Jesus sich manifestiert und großes Aufsehen erregt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auf keinen Fall.

Wenn jemand der Überzeugung ist man müsste das tun ist es wahrscheinlich nur Wichtigtuerei.

Bleib am besten du selbst. Wert irgendwelches falsches Zeug von sich behauptet kann sehr leicht in die Situation kommen dass er auffliegt und sich dazu erklären muß. Das wäre doch peinlich, oder?

Nö und wenn man das Gefühl hat das tun zu müssen, dann lebt man nicht für sich selbst, sondern für das Ansehen anderer.