Muss ich predigen?
bin jetzt Christ aber will kein prediger sein ich will mein Glaube für mich halten , darf ich das ?
16 Antworten
Predigen nicht - aber einladen! In der Cottonwood Church, wo ich Pastor bin, gibt es jede Woche Leute, die Jesus ihr Leben anvertrauen, weil jemand sie eingeladen hat. Vielleicht kennst du christliche Veranstaltungen oder Konzerte oder denke an den Gottesdienst und lade jemanden dazu ein. Ich garantiere dir, dass jemand in deinem Umfeld – eine Arbeitskollegin oder ein Nachbar – gerade eine schwere Zeit durchmacht. Sein Leben scheint auseinanderzufallen. Und wenn du eine Einladung aussprichst, wird Gott dich gebrauchen. Er wird das Herz dieser Person berühren und sie wird mitkommen, obwohl sie sonst vielleicht nicht mitgekommen wäre.
Ich finde das erstaunlich. Bei uns kommen so oft Menschen zum Altar, die zum ersten Mal im Gottesdienst sind. Und daneben steht ein Freund, der über das ganze Gesicht strahlt und sagt: „Ich habe ihn mitgebracht und jetzt ist er gerettet.“
Hallo Dubisteinstarr,
niemand zwingt Dich zum Predigen, doch solltest Du wissen, dass Christsein und Predigen untrennbar miteinander verbunden sind!
Dass ein Christ auch ein Prediger sein muss, zeigt sich vor allem in der Verantwortung, die jedem Gläubigen im Neuen Testament übertragen wird, das Evangelium weiterzugeben.
Jesus selbst sagte in Matthäus 28:19-20:
„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker […] und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“
Dieser Missionsbefehl richtet sich nicht an hauptamtliche Prediger oder Apostel, sondern an alle Nachfolger Christi. Auch im 1. Petrusbrief 3:15 werden Christen aufgefordert, jederzeit bereit zu sein, Rechenschaft über die Hoffnung zu geben, die in ihnen ist.
Dies bedeutet, dass jeder Christ, unabhängig von Amt oder Funktion, in Wort und Tat Zeugnis von Jesus Christus und Gottes Königreich ablegen soll. Das Predigen umfasst jede Form des Bekennens und Weitergebens der guten Nachricht – sei es im persönlichen Gespräch, im Dienst an den Türen der Menschen oder durch das eigene Leben als lebendige Botschaft des Evangeliums.
LG Philipp
Nicht jeder ist zum Predigter geeignet. Missionarisch aktiv zu sein, auch nicht.
Was in der Bibel jedoch steht ist, dass man zum Glauben stehen soll.
Nicht im Sinne Gottes ist es, wenn man in Gesprächen so tut, als würde einem der Glaube nichts bedeuten. Als lehne man Jesus ab und würde nie in der Bibel lesen.
Du bist Christ, ja. Aber frage dich zuerst: Was bedeutet es, Christ zu sein?
Es bedeutet nicht, möglichst viel zu reden oder zu predigen.
Es bedeutet: Gottes Reich und die Wahrheit zu verkünden – aber nicht immer mit Worten.
Was ist die Wahrheit, die Jesus gelehrt hat?
Dass wir frei werden, wenn wir das Ego loslassen:
Wollen, Vergleichen, Angst, Kontrolle, Stolz.
➡ „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger; dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
(Johannes 8,31-32)
➡ „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“
(Matthäus 23,12)
Wie erreicht man andere Menschen?
Nicht durch Zwang oder Drohungen.
Wenn man sie mit dem Verstand (Ego) konfrontiert, reagiert ihr Ego mit Kampf.
➡ „Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“
(2. Korinther 3,6)
Man berührt nicht das Ego, sondern das Herz.
Wie? Durch das eigene Vorbild.
➡ „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.“
(Matthäus 5,14)
➡ „So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
(Matthäus 5,16)
Du musst kein Prediger sein.
Du kannst Vater, Kollege, Chef, Freund sein —
und einfach durch dein Leben zeigen, was Wahrheit ist.
➡ „Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein.“
(Jakobus 1,22)
➡ „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
(Matthäus 7,16)
Was ist dein Ziel als Christ?
Nicht Menschen zu belehren, sondern:
Sie zu begleiten, damit sie das Ego loslassen und in geistige Reife wachsen.
➡ „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
(Galater 6,2)
➡ „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
(2. Korinther 3,17)
Der Reife erkennt die Unreife anderer.
Der Unreife erkennt seine eigene Unreife nicht.
➡ „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
(Lukas 23,34)
Darum:
Der Reife bezieht das unreife Verhalten anderer nicht auf sich selbst.
Und Gottes Liebe?
Sie ist immer da.
Wie die Sonne, die immer scheint.
Aber es liegt an uns, aus dem Schatten ins Licht zu treten.
➡ „Denn Gott ist Liebe.“
(1. Johannes 4,8)
➡ „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.“
(Offenbarung 3,20)
Also lebe "einfach" nach dem Motto:
„Tue alles, was du tust, aus der Liebe. Nicht aus dem Ego.“
➡ „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“
(1. Korinther 16,14)
Das ist Christsein. Nicht Christ „spielen“. Es heißt nicht nur die anderen aus dem Ego führen, sondern auch dich selbst und das ist eine tägliche Praxis.
Christ sein, bedeutet nicht zu Predigen und anderen damit auf die Nerven zu gehen.
Niemand der es nicht wissen will, wird davon überzeugt werden.
Und was hätte Gott davon?
Mal zum Vergleich:
Ich als Vater von 3 Kindern habe nichts davon, wenn meine Kinder anderen Kindern erzählen welchen Lebensweg sie gehen sollen. Ich erfreue mich als Vater aber, wenn sie ein Leben führen in dem sie dem Guten nachstreben.
Zu Predigen kann ein Weg sein, aber er ist nicht unbedingt der Weg, der Menschen zum Christentum bringt. Man kann durch Vorleben viel mehr beeinflussen.