Muss ich in meiner Freizeit unbedingt programmieren?

7 Antworten

Was mir immer wieder sauer aufstößt, wenn ich Fragestellungen wie die Deine lese:....€€€€...🤑🤑🤑🤑.

Wenn Du keinen Spaß am Programmieren hast, vergiss es komplett.

...Eigentlich kannst Du hier aufhören zu lesen... (jetzt kommen nur noch persönliche Erfahrungen und Eindrücke)...

Nichts gegen Geld verdienen, aber bis man dahin kommt braucht es Kreativität, Fleiß, Disziplin, grenzenlose Begeisterung, 10.000 Liter Kaffee und etwas Inspiration... (nicht zu verwechseln mit Transpiration...Das war Einsteins Credo)

...programmieren selbstständig nicht kann, denn mir fällt einfach nicht ein...

Ein schweres Manko, wenn selbst an dem gewissen Kick fehlt, einfach nur wissen zu wollen wie etwas funktioniert...

(Ich habe im zarten Alter von 4 Jahren meine erste Elektrische Schaltung verglühen lassen nebst diverser Sicherungen)

Meinen ersten Computer habe ich vor fast 37 Jahren gebaut... Warum?...Auf einem Buchcover sah ich ein Apelmänchen und war fasziniert... und wollte unbedingt diesen kleinen "Kosmos" selbst erkunden. Der Weg bis dahin war Hart und Teuer... Denn ich musste lernen wir Computer in jedem Bit funktionieren und wie man diese Bits dirigiert. Und ich habe wirklich jedem Bit persönlich die Hand geschüttelt.

Mein erstes Apfelmännchen war weit weg von der Feinheit heutiger Grafik und hatte eine Auflösung von 40×25 Textzeichen mit einer Iterationstiefe von 10😅. Dafür rechnete mein erster Computer ca.20 Stunden...

Es gibt schon so gut wie alles und das dann nochmal zu machen, da fehlt die Motivation.

Wenn Du nicht mal die Motivation hast, wissen zu wollen, wie Bestehendes funktioniert, wie willst Du dann irgendwann Neues erschaffen?

Ich habe seither gefühlte Millionen Variationen des Themas "Apfelmännchen" programmiert. Inzwischen betrachte ich das bestenfalls noch als "Fingerübung", aber es kitzelt mich in jeder Programmiersprache, welche ich erlerne diesen ganz billigen kleinen Algorithmus umzusetzen...

...dergleichen Inspiration lies mich vor über 20 Jahren (mit einem Befreundeten Ingenieur) die computerisierte Steuerung für eine chemische Produktionsanlage bauen/programmeren. Das war ein Experiment mir zweifelhaften Erfolgsaussichten, denn zu der Zeit war Fuzzylogik "angesagt" aber Computer arbeiten nach wie vor mit Binärer Logik... Eine Herausforderung... denn ich war kein "Studierter"... sondern gelernter Zimmermann, Schlosser, Kran- und Lokführer, der einfach nur absolut heiß darauf Computer zu beherrschen und wege zu erkunden. Ein Dichter würde das wohl "von der Muse geküsst" nennen...

Heute bin ich im Ruhestand, aber ich find immer wieder Themen, an denen ich mich messen kann.

Als Angestellter zu arbeiten wäre aber natürlich was anderes, da man dort Aufgaben vorgegeben bekommt.

Dein zukünftiger Boss braucht keine überbezahlte Schreibkraft. (Sorry ich bin manchmal ziemlich hart)

Ein Programmierer wird nicht für das Aneinanderreihung von Befehlen bezahlt, sondern für seine Kreativität und das Finden von Lösungen, welche er auch noch in einer Computerverständlichen Sprache formuliert... Ein Programmierer geht auch nicht 16 Uhr aus dem Büro und macht erst am nächsten Morgen weiter....

...und damit wäre ich schon bei der Freizeit...

Muss ich unbedingt in meiner Freizeit programmieren lernen

Müssen musst Du garnichts...

Es wäre jedoch nützlich es mit jeder Faser Deines Seins zu wollen.

Ich kenne keinen guten Programmierer, der nicht "wollte" (Das schließt nicht aus das es Leute gibt welche, tun was sie nicht wollen, aber ich kann mir nicht vorstellen, das man dann Kreativ arbeiten kann)

Ein Studium verfeinert lediglich das was Du ohnehin schon kannst.

Das unterscheidet auch meine studierten Kollegen von mir.

Ich bezeichne mich gelegentlich unschmeichelhaft als "Scotty". (Scotty löst jedes Problem, Quick&Dirty....). Mir wurde nie beigebracht, wie man richtig langfristig planvoll und zielgerichtet arbeitet (Ingenieurwissen). Ich kanns zwar, aber der Weg war Steinig.

...Heute ist es egal... Als Rentner , lerne ich wieder Fulltime in meiner "Freizeit"... nicht weil ich damit meine Brötchen verdienen werde, sondern weil ich Spaß daran habe...

Ich werde nichts wirklich innovatives mehr produzieren... aber hier und da finde ich in fremden Projekten etwas, das sich besser lösen lässt, entdecke Fehler. Dann gibt's einen Pull Request... und es obliegt dem Eigner des Projekts meiner Idee zu folgen oder nicht... Ich pflege Dutzende weltweite Verbindungen mit anderen Programmierern und deren Projekten.

geri3d  20.08.2022, 20:24

Danke für deinen Einblick, sollte es nicht Birnenmännchen heisen? Es sieht eher wie eine Birne aus.

010
001
111
//GOL
0

Programmieren ist Erfahrung sammeln. Sagen wir du schaust dir jedes Tutorial an, dass du finden kannst. Dann hast du zwar die Theorie, aber wo bleibt die RICHTIGR Praxis? Erst im Job die Praxis noch lernen ... Weiß ich ja nicht. Wenn dir nichts zum programmieren einfällt, frag einfach hier. Oder geh auf GitHub, dort findet man auch echt gute Sachen. Du musst nicht immer wenn du Freizeit hast programmieren, es aber irgendwie fast nie in der Freizeit zu tun ist auch nicht gerade fördernd.

Ich sehe es ziemlich problematisch, dass du nur wegen dem guten Gehalt programmieren willst. Denn sogut wie jeder programmierer (Von denen die ich kenne) programmiert weil er es interessant findet und auch wirklich Bock drauf hat. Programmieren funktioniert sehr viel mit Motivation. Ich sag Mal so: ich programmiere jetzt seit 3 Jahren und jeden Tag ca. 10 Stunden (+-2 Stunden oder manchmal gar nicht wenn ich ausnahmsweise Mal rausgehe). Aber ich bin trotzdem noch auf fortgeschritten Niveau. Das heißt wenn du dich nur auf Schule und Ausbildung verlässt (Wo du vielleicht halb so viel Zeit ins programmieren steckst) wird das vermutlich nicht reichen um direkt mit so einem Gehalt reinzustarten. Programmieren ist Leidenschaft und nicht "10 Minuten tippen, 10 Stunden schlafen".

Sag ich hier "lass es einfach bleiben", oder das du auch 10 Stunden deinen Kopf ans Limit bringen sollst? Nö. Aber ich sag du solltest ab und zu auch in der Freizeit Mal programmieren damit du auch ein gewisses Level aufbauen kannst. Vertrau mir, wenn du erstmal richtig richtig drinnen bist kommst du davon nicht mehr los 😄.

LG.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Theoretisch nicht notwendig, aber wie bei allem sammelst du da auch Erfahrung.

Du musst aber halt die Basics lernen, wie auch immer.

Evtl. Wäre auch eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung für dich was. Da lernst du auch programmieren und arbeitest in einer Firma. Alles mit leichtem Einstieg. Verdienst vielleicht anfänglich bissl weniger als beim Studium, aber wenn du eh kein Bock hast zu studieren ist das vielleicht doch eine gute Idee.

In einem Studium muss man sich auch in der Zeit vom Tag wo keine Vorlesungen sind damit beschäftigen. Das du da nur in die Vorlesung gehst und den Rest des Tages chillst kannst du vergessen.

Programmierer zu sein fließt jemanden, der Blut geleckt hat durch die Adern und es ist spannend, neues zu lernen. Zur Orientierung, Du wirst in deiner Laufbahn als Softwareentwickler viele Programmiersprachen ausprobieren um zu sehen, was dir liegt.

Bei mir war es so, dass der Homecomputer BASIC drauf gehabt hat und man konnte Spiele nur durch den Befehl LOAD "", 8 von einer Kassette mit einer Akkustikkoppelung laden.

Was nach meiner Meinung nach fatal war, war die Erfindung von Konsolen, die nur noch Joystik und keine Tastatur mehr gehabt haben. Das war ca. 1982. Es bestand keine Möglichkeit zum Programmieren sondern es war nur noch Unterhaltungselektronik. Die Lerncomputer die auf den Markt gekommen sind waren nicht darauf ausgelegt, dass man damit programmieren kann.

Um nochmal zur Frage zu kommen, klarerweise wirst Du schon mal in der Freizeit schnuppern um schon mal Grundwissen aufzubauen und später im Studium darauf zurück greifen. Setze dir klare Grenzen und programmiere nicht zu lange, Du kannst am nächsten Tag weiter machen und bist wieder frisch im Kopf und kannst besser denken als wenn Du übermüdet an einer schwer zu knackenden Nuss sitzt.

Kaufe dir ein Buch erst, wenn Du eine Vorstellung davon hast, womit Du anfangen willst. Es sollte auf jedenfall ein Kompendium sein, Du wirst es dein ganzes Studium brauchen.

Ganz aktuell möchte ich dich an der Stelle davor warnen, dass Du die Koplexität der Informatik nicht packen wirst, wenn Du nicht konsequent „NEIN" zu einem Joint sagst. Damit will ich nicht sagen, dass generell jeder der kifft dumm ist aber es ist schlicht und ergreifend nicht bewusseinserweiternd sondern eine Lüge wie jede Droge, das nur am Rande.

Um einen groben Überblick zu bekommen habe ich einen Text für Laien veröffentlicht als mir danach war. Der Text ist zwar schon etwas älter aber ich hoffe es gefällt dir.

Hier zum Text (ca 20min Lesezeit)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
hilfebitte393 
Fragesteller
 20.08.2022, 13:55

Wieso wird mir denn vorgeworfen dass ich kiffe 😅

1
geri3d  20.08.2022, 15:34
@hilfebitte393

Kein Vorwurf, nur für andere. Selbstverständlich unterstelle ich Dir nichts. Tut mir leid.

0
iNeedHelp961  20.08.2022, 22:58

Das mit dem Joint stimmt nicht ganz (Aus meiner Erfahrung zumindest). Während man Stoned ist, kann man das Programmieren eigentlich ziemlich vergessen. Aber wenn man nur 2 Mal oder so im Monat Konsumiert wirkt sich das so ziemlich gar nicht auf den Workflow aus.

1

Es ist nicht zwangsweise notwendig, nein. Aber es wird dir das Studium und den Berufseinstieg enorm erleichtern. Je besser du bist (und das wirst du nur, wenn du dich außerhalb der Uni damit beschäftigst), desto eher kannst du auch ein höheres (Einstiegs-)Gehalt vordern.

Nachtrag: Wenn du 48k p.a. zum Einstieg willst, dann solltest du schon ziemlich gut sein. 😉

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatikstudium
hilfebitte393 
Fragesteller
 20.08.2022, 12:58

Im dualen Studium habe ich aber Theorie und Praxis in der Schule, und noch mehr praxis in der Ausbildung dann. Mit wie viel kann ich denn sonst rechnen, wenn es nicht ca 48k sind? Über 40 werden das aber schon sein, oder?

0
triopasi  20.08.2022, 13:00
@hilfebitte393

Kommt drauf an.. Bachelor? Master? Region? Firma? 40k schon eher.

Aber der Punkt bleibt: Je besser du bist desto mehr kannst du verlangen. Wenn du durchschnittlich oder unterdurchschnittlich bist, dann verdienst du entsprechend eher durchschnittlich. Bist du sehr gut, dann halt mehr.

Deine Einstellung deutet halt eher auf durchschnittlich bis unmotiviert und unterdurchschnittlich hin.

3