Muss an Brennpunktschule-ab ins Gym oder Kampfsport?

7 Antworten

Mir so einer Einstellung kannst du dein Referendariat auch gleich hinschmeißen. Das sind Jugendliche, die Verständnis und Unterstützung brauchen- keinen angehenden Lehrer, der sie schon verurteilt, bevor er sie überhaupt kennengelernt hat. Schon gar nicht in diesem Maße.

Iainu 
Fragesteller
 04.10.2022, 13:15

Ich verurteile sie nicht, sondern misstraue ihnen aufgrund von Schilderungen im Bekanntenkreis.

Wenn die Schüler und ich ein Grundvertrauen aufgebaut haben, kann ich mich auch anpassen

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SirFragesteller  04.10.2022, 13:23
@Iainu

Das nennt man Verurteilung?!

Man geht unvoreingenommen in solche Situationen und bildet sich selbst eine Meinung, baut selbst eine Beziehung auf und kann dann mit der Zeit entscheiden, was für ein Vertrauensverhältnis möglich ist. Der Trick ist, gemocht zu werden. Wenn du von Beginn an Misstrauen ausstrahlst, wird sich keiner mögen. Und dann hilft dir Selbstverteidigung nicht weiter.

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Und das soll was bringen? Du bist dort ja kein Schüler und als Lehrer bist du relativ sicher… kenne Pädagogen an Brennpunktschulen, die sind weder sonderlich trainiert, noch haben sie permanent vor ihren Schülern Angst, sie können halt mit ihnen umgehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs

Wie kommst Du denn auf so einen Blödsinn? Murat und Emirhan haben im Zweifelsfall ein Springmesser dabei, also wird Dir, wenn es wirklich zur körperlichen Auseinandersetzung kommen sollte, ein bisschen Karate wenig nützen. Zweitens ist das eine ganz falsche Einstellung. Du wirst doch, ohne jemanden körperlich zu attackieren, mit ein paar Teenagern fertig.

Hi,

Was könnt ihr mir noch empfehlen?

Die eigene Einstellung überdenken.

Sport kann man durchaus betreiben, wenn man Lust darauf hat - hinsichtlich der Selbstverteidigung gibt es "geeignetere" Systeme wie z.B. Krav Maga.

Ich persönlich halte das Vorgehen allerdings zumindest für fragwürdig. Pauschale Vorverurteilungen und die unmittelbare Vorbereitung zu einem Konflikt sind meines Erachtens nicht der Schlüssel zum Erfolg.

Wer sich gezielt auf einen Konflikt vorbereitet, wird wahrscheinlich auch einen Konflikt bekommen. Oder anders: in Verbindung mit der eigenen Einstellung wird hier wohlmöglich eine selbsterfüllende Prophezeihung draus.

Der Fokus sollte hier auf einem sinnvollen und respektvollen Umgang und der Konfliktvermeidung liegen.

Um es maximal überspitzt und platt auszudrücken: ein erfolgreiches Referendariat wird nicht darauf beruhen, dass man sich als angehender Lehrer darauf einstellt und vorbereitet, Schülern eine zu verpassen.

LG

Ich arbeite seit 12 Jahren an einer förderschule im sozialen Brennpunkt und wurde in den 12 Jahren exakt ein Mal körperlich angegangen (und das wäre vermeidbar gewesen wenn ich nicht in die offensive Auseinandersetzung gegangen wäre). Meine Schüler sind zwischen 16 und 20 Jahre alt. Das Geheimnis ist eine gute Lehrer-Schüler- Beziehungsarbeit, ein selbstbewusstes Auftreten und guter kollegialer Zusammenhalt 😉 Mit Kampf- oder Selbstverteidigungssport erreichst du nichts. Wichtiger wäre es, Auseinandersetzungen erst gar nicht entstehen zu lassen.