Müssen zwei Christen f + m, die zusammenleben, eigentlich verheiratet sein?

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Das Zusammenleben vor der Ehe, oft als „voreheliches Zusammenleben“ bezeichnet, wird in der Bibel nicht direkt angesprochen, da die kulturellen und sozialen Kontexte der biblischen Zeit anders waren als heute. Jedoch wird durch die Gesamtheit der biblischen Lehre zur Sexualmoral und Ehe deutlich, dass Gott Beziehungen, die auf Liebe, Treue und einem dauerhaften Bündnis basieren, wertschätzt. Christen werden daher ermutigt, in ihren Beziehungen Weisheit zu suchen und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den biblischen Prinzipien stehen. Viele interpretieren dies so, dass sexuelle Beziehungen und das Zusammenleben als Paar in den Rahmen einer ehelichen Verbindung gehören, die sowohl vor Gott als auch vor der Gemeinschaft öffentlich anerkannt wird.

Müssen zwei Christen f + m, die zusammenleben, eigentlich verheiratet sein?

Interessante Frage. Was ist schon "müssen"? Um zu leben muss man atmen, essen, trinken (damit meine ich nicht unbedingt alkoholische Getränke), ab und zu auch mal was loswerden und schließlich muss der Körper irgendwann sterben.

Ich denke es gibt verschiedene Ansichten dazu je nachdem im Rahmen welcher christlichen Konfessionen man sich darüber informiert und dann sind die moralischen Ansichten der jeweiligen Personen auch noch individuell unterschiedlich.

Ich meine, ist ein eheähnliches Zusammenleben nicht irgendwie auch schon eine Art Ehe nur dass eben die Ehe nicht offiziell geschlossen wurde? Und wenn es so ist, was hält betreffende Personen davon ab, sofern sie es irgendwie als wichtig ansehen, auch tatsächlich zu heiraten? Klar hat letzteres mit dem Sinn der Frage nicht wirklich zu tun, aber soweit ich das richtig verstehe, fällt mir keine Schriftstelle der Bibel ein, die eine eheähnliche Beziehung irgendwie als Sünde darstellt, außer wenn es vielleicht eine gleichgeschlechtliche Beziehung mit ehelicher Intimität betrifft (vgl. 3. Mose 18,22), aber dahingehend will ich mir kein Urteil erlauben (weshalb ich auch absichtlich nicht die betreffende Schriftstelle aus 3. Mose 20 verlinke), weil dies einerseits der Nächstenliebe (vgl. Matthäus 22,37-40 auf Basis von 1. Korinther 13,1-7) widerspricht und andererseits die Mahnung hinsichtlich des Richtens über Andere ignoriert - vgl. Matthäus 7,1-5.

Jedenfalls greifen weder die Gebote (vgl. 2. Mose 20,2-17 und 5. Mose 5,6-21) in dieser Hinsicht noch was Jesus zum Ehebruch meinte (vgl. Matthäus 5,27-28), da es sich für gewöhnlich bei einer eheähnlichen Beziehung um eine Beziehung oder Intimität mit einer Person handelt, die eigentlich mit einer weiteren Person zusammen ist.

Eine eheähnliche Beziehung ist daher in der Bibel insoweit als sündhaft anzusehen, wie Onanie (Selbstbefriedigung) mit Onan (vgl. 1. Mose 38,8-10) zu tun hat, also anders ausgedrückt, gar nicht. Aber schlussendlich muss das, so wie ich das sehe, jede Person für sich selbst und mit der entsprechenden Partnerin oder dem entsprechenden Partner ausmachen, womit wir dann wieder beim dritten und damit größten Absatz meiner Antwort wären.

Wenn jemand in Israel eine Frau zur Frau nahm, wurde das meist auch gefeiert.

Zur Eheschließung gehörte aber auch schon damals die Kudubba, eine Art Versicherung für die Frau bei Scheidung oder Tod des Mannes. Diese mußte unter Zeugen ausgesprochen werden.

Einen Ehevertrag wie der von heute sehe ich selber als eher rückständig an. Die Frau erhält nicht grundsätzlich vertraglich vorher vom Mann festgelegt, basierend auf den Gesetzen der Torah, solche Sicherheiten und solchen Schutz.

Also, es gab schon damals in Israel Eheverträge, wenn auch nicht schriftlich sondern nur unter Zeugen.

Ich bin zB einer solcher Zeugen bei einer Eheschließung. Würde ich sterben oder zum Atheismus zurück kehren, müssten diese ihren Ehevertrag neu unter neuen Zeugen bekunden.

Ich finde diese Torah-Gesetze bzgl Ehevertrag sehr gut. Sie schützen am besten die Frau. So sollte jeder EheVertrag aussehen. Egal ob mündlich unter Zeugen wie bei uns Juden damals oder heute schriftlich beim Standesamt.

Ohne diesen Vertrag leidet die Frau am meisten, sollte die Zweisamkeit schief gehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Alttestamentarisch leben zu wollen ist heute ein Riesenquatsch. Denn die Welt vor 3000 Jahren besteht heute überhaupt nicht mehr.

Eine Frau wird jedoch auch heute auf geregelten Verhältnissen bestehen und wenn der Mann nur gute Absichten hat, dann wird er sich dem nicht entgegenstemmen.

Nein, natürlich nicht, aber leider gibt es immer noch viel zu viele, die VERmeinen, dass sie müssten!