Mit 29 Jahren erfolgreich in programmierung werden?
Ich habe das Programmieren leider viel zu spät für mich entdeckt.
Ich habe erst mit 28 Jahren das erste Mal mich mit Programmieren beschäftigt und mit 29 Jahren dann richtig und täglich damit begonnen. Jetzt habe ich etwa 350 Stunden investiert, die ersten kleinen Programme geschrieben und fange langsam an, mein erstes großes Projekt zu bauen (einen Online-Shop, keinen echten, nur fürs Portfolio und zum Üben). Es macht mir unheimlich viel Spaß.
Jetzt die Frage: Ist es schon zu spät, um ein sehr guter Programmierer zu werden?
Ich habe jetzt die Zeit, mich täglich relativ lange damit zu beschäftigen, aktuell etwa 7-8 Stunden täglich, 3 Stunden morgens und 4-5 Stunden abends. Am Wochenende bis zu 12 Stunden.
Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten 10 Jahren durchschnittlich 5 Stunden täglich zu programmieren.
Heißt das, nach den 10 Jahren bin ich 39 Jahre alt und habe über 18.000 Stunden Programmiererfahrung. Man sagt ja, nach 10.000 Stunden ist man in einem Bereich meistens sehr gut und erfahren.
Ist es also möglich, in den 10 Jahren von 29 bis 39 Jahren ein sehr erfolgreicher Programmierer zu werden, ein erfolgreiches IT-Startup zu gründen und mindestens eine große App herauszubringen, die viele aktive Nutzer in Deutschland hat und relativ bekannt ist?
5 Antworten
ich weiß nicht... iwie hört sich des alles sehr komisch an.
du willst ne erfolgreich app rausbringen? des problem ist da meistens nicht, dass man die nicht programmieren kann - sondern dass man erstmal ne idee haben muss für ne app die es noch nicht gibt und die leute wirklich brauchen und nutzen können.
selbst mit 100.000h programmieren kann es sein, dass dir sowas nie gelingen wird.
ich find auch dieses "ich mach des 5h täglich und dann bin ich in 10 jahren erfolgreich" halte ich für ziemlichen unsinn.
Hallo.
Natürlich bedarf es ein Mindestmaß an Talent um in etwas gut werden zu können, zumal die Frage im Raum steht welches Level genau du erreichen möchtest, aber grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du mit ausreichend Zeit und abwechslungsreichen Projekten auch ein guter Programmierer werden kannst.
Gibt Leute die fangen im Rentenalter ein weiteres Studium an und absolvieren dies auch erfolgreich!
Um dein Können zu testen kannst du ja mal hier vorbeischauen:
https://projecteuler.net/archives
Hier geht es vor allem darum, dass du selbst Algorithmen aufstellst, die ein entsprechendes Problem lösen. Wenn du die ersten 100 Probleme selbstständig bewältigen konntest, dann bist du soweit fit, dass du die meisten Methoden schreiben können solltest. Zumindest aber Ideen für einen grundsätzlichen Weg.
LG
Die Probleme sind oft mathematischer Natur, trotzdem sind diese so unterschiedlich gestrickt, dass man viele Fassetten der Algorithmik benötigt um sie lösen zu können.
Und darum geht es ja erst einmal in der Programmierung:
- Problem erfassen
- Lösungsweg überlegen
- Algorithmus entwickeln
Ist ungefähr genauso abgehoben wie diese leetcode Questions bei den Ami-Firmen, die meinen einen guten Techniker danach bewerten zu können, ob man sich innerhalb von 2 Minuten Needleman-Wunsch, Floyd-Warshall oder sonstige Kuriositäten aus hintern ziehen kann.
Was genau meinst du? Die Seite, die ich verlinkt habe? Die Probleme werden dort doch ziemlich passend erklärt und es gibt in der Regel keinerlei Vorgaben wie du zur Lösung kommen sollst.
Diese Art von Übungen und Einstellungstests allgemein. Wenn das jetzt nicht gerade eine KI Dev Stelle oder für eine Kryptographie Firma ist, wäre für mich als Arbeitgeber eher interessant, wie der Bewerber ein realistisches Problem aus dem künftigen Arbeitsalltag löst, ob er Erfahrung in den im Haus eingesetzten Technologien hat, etc.
Aber genau deswegen sind mathematische Probleme in der Programmierung doch oft eine gute Übung. Man muss nicht selten sich an die abstrakte Aufgabenstellungen herantasten und out of the box denken, um eine passende Lösung zu finden.
Wer sowas kann, findet auch für Alltagsprobleme eine Lösung die er in einen Algorithmus packen kann. Sicher ist es hilfreich wenn man Erfahrungen in den eingesetzten Technologien hat etc., aber man kann nicht über Fachkräftemangel jammern und dann nicht bereit sein, auch Quereinsteiger einzustellen und anzulernen, wenn sie entsprechendes Talent mitbringen.
Aber so ist das mit den BWLern. Sie sind es in der Regel, die keine Ahnung von Alltagsproblemen haben und daran wird sich wohl auch nicht viel ändern, so lange sie Arbeitnehmer als human resources betrachten - also "Maschinen" die einfach für den Aufgabenbereich funktionieren müssen und deren Wert sich mit Zahlen auf einem Datenblatt erfassen lässt.
Ist es nicht witzig, dass ausgerechnet die wertvollsten Unternehmen der Welt dieses Mantra schon vor 10-20 Jahren abgelegt haben und genau deswegen so erfolgreich sind?! Just saying! 😉
Aber darum geht es nicht. Es ging um die eigentliche Frage ob er mit 29 Jahren noch programmieren lernen kann. Diese Seite galt lediglich als Tipp um sein eigenes Level herauszufinden. Denn wer einigermaßen programmieren kann, sollte die dort aufgelisteten Probleme lösen können.
Ich verstehe was du meinst, aber wir haben, wie du schon gesagt hast, Quereinsteiger und Leute mit IHK Ausbildung die jetzt noch nie was von den ganzen Mathelastigen Problemen gehört haben, auch Wirtschaftsinformatiker kann man idr mit irgendwelchen Matheproblemen förmlich jagen.
Es gibt natürlich Programme da braucht man Mathe-Cracks aber in der überwiegenden Anzahl der Projekte kriegen die ihre PS meist gar nicht auf die Straße und dürfen ein bisschen SQL, React.js machen lass uns doch mal realistisch bleiben.
Da ich schon selbst Professoren beim goto Statements schreiben erwischt habe, ist halt die Frage, gerade im Bereich, Websites, Business Software was wohl wichtiger ist. Sollte vielleicht eher was von den Solid Prinzipien gehört haben, Semantic HTML und Security. Mathematik steht da ganz hinten an.
Ich denke du missverstehst die Übungen da, bzw. hast noch nie welche absolviert. Diese basieren häufiger auf mathematischen Problemen, aber nicht in der Form wie du es dir vorstellen magst.
Mal als Beispiel: Du sollst einen Algorithmus entwickeln, der die Zahl 8264179350 entsprechend ihrer Ziffern ordnet. Oder die 1000. Primzahl ausgeben. Oder sowas wie:
Die Summe der Ziffern des Ergebnisses von 2^15 (32768) beträgt 26. Wie lautet die Summe der Ziffern von 2^1000.
Man muss kein Mathecrack sein um das zu verstehen oder herleiten zu können. Man muss aber Ahnung von der Materie haben, denn auch wenn es zum Beispiel in Sprachen wie Python sehr einfach ist (Zweizeiler), ist es in typisierten Sprachen sehr viel anspruchsvoller. Hier muss man schon ein wenig Ahnung von der Sprache haben um das Problem angehen zu können.
Natürlich kann man hinterfragen welchen Nutzen dies im Alltag hat, da es sicher kein spezifisches Alltagsproblem ist -> aber das Wissen um die Sprache und seine Möglichkeiten ist aber dabei eben sehr hilfreich und dieses Wissen kann man sich erarbeiten bzw. abfragen mit solchen Aufgaben.
Gerade die 1000. Primzahl 🤔schwierig führt das nicht auf die Riemannsche Vermutung? Mir würde wohl nichts bessere als Sieb des Eratosthenes und zählen einfallen
Vergiss bitte nicht, dass wir nicht mehr im 19. Jahrhundert leben, sondern du einen "Rechenschieber" zur Verfügung hast, der Millionen Berechnungen pro Sekunde ausführen kann.
Es geht also dort um den Algorithmus der mit sowas fertig wird. Natürlich kann man "mogeln" und es sich einfach machen, aber das ist nicht Sinn der Übung.
Vielmehr sollst du einen effizienten Algorithmus entwickeln, mit dem du auf Primzahlen überprüfen kannst. Zum Beispiel, dass du alle gerade Zahlen und Zahlen die auf 5 enden direkt aussieben kannst (modulo) um die Schleifenläufe zu minimieren.
Und du wirst ggf. auch in Erfahrung bringen müssen, welcher Datentyp sich anbietet wenn du es z. B. mit C/Java machen möchtest.
Ist also eine wenig spannende und grundlegende Übung von Schleifenlogik, Zählvariable, erweiterten Datentypen, etc. Das kann man also auch hinbekommen, ohne je von Riemann oder Eratosthenes gehört zu haben! 👍😉
Du redest von Zeiten, welche Du für progmmieren nutzt und was Du in 10 Jahren vor hast.
Es kommt doch nicht auf die Stunden an, welche Du investierst... sondern darauf was Du in dieser Zeit lernst.
aktuell etwa 7-8 Stunden täglich,
...und wovon lebst Du?
normal situierte Leute gehen im Schnitt 8 Stunden/Tag ihrem Broterwerb , hinzu kommen noch 2 Wegstunden. Rechne ich dann noch Deine 7 Stunden vorm Rechner hinzu, bleiben 7 Stunden für Essen, Hygiene und Schlafen. Was ist mit Freunden, Liebe , Kultur, Reisen?
Wenn Du ein solches Pensum10 Jahre durchziehen willst, endest Du als seltsamer Sonderling.
Wenn ich Dir einen guten Rat geben darf, noch bist Du jung, erlebe etwas. Diese Jahre kommen nie wieder (naklar jeder in Deinem Alter denkt er hätte noch 50 Jahre bis er in die Urne hüpft, aber vor der Urne kommen mindestens 20 Jahre mit mehr oder weniger klapperigen Knochen)
Niemand kann abschätzen was in 10 Jahren sein wird.
Ich programmiere seit nunmehr 40 Jahren. Damals hatten Rechner 1 MHz /16kB RAM und das Hauptaugenmerk lag auf möglichst kompakter Code. Das war die Zeit als der Einäugige ein König unter Blinden war. Damals konnte ich nicht wissen das ich 15 Jahre später beginnen würde die Steuersoftware für eine chemische Produktionsaanlage zu entwickeln. Noch weniger konnte ich ahnen, dass ich weitere 12 Jahre später schwer erkrankt, vorzeitig in den Ruhestand gehen würde.
Ich beschränkte mich noch einige Jahre darauf in beratender Funktion mitzuwirken, bis mein Nachfolger bereit war, damit war dann meine Leistungsfähigkeit aber auch schon am Limit
Wenn Du davon redest mit 39 Jahren ein "sehr" erfolgreicher Programmierer zu sein vergist Du zwei Dinge.
- Der technische Fortschritt wartet nicht auf Dich.
- Körperlich hast Du bis dahin bereits den Zenit überschritten
...ganz nebenbei könnten sich auch noch andere Verpflichtungen ergeben, welche die gesetzten Prioritäten völlig umkrempeln könnten....
Nichts gegen gesteckte Ziele, aber sie sollten wenigstens einigermaßen realistisch sein.
Wenn Dir programmieren Spaß macht, tu es als Hobby und verliere dabei das übrige Leben nicht aus den Augen.
...und wenn Du in 10 Jahren so gut sein solltest, dass Du meinst es könnte sich bezahlt machen, findet sich auch ein Weg.
Hi Fontandoroga36,
je nachdem welcher Lerntyp du bist, kommst du schnell in die komplexe Programmierung hinein. Wenn du erfolgreicher Programmierer werden möchtest, brauchst du unbedingt Berufserfahrungen. Das meiste lernt man nicht in der Ausbildung oder Studium, sondern bei der Umsetzung in der Firma. Da kann man sein Fachwissen verbessern und aus Fehlern lernen und Ideen weiter entwickeln.
Eigene App: Eine erfolgreiche App hängt nicht nur an der Codequalität, sondern auch an der Idee dahinter. Es bringt dir nicht viel ein hervorragender Entwickler zu sein, aber keine gute Idee für eine App zu haben. Dafür brauchst es viel mehr.
Programmieren ist nicht schwer. Einmal das Prinzip von OOP verstehen, eine Sprache mittelgut beherrschen und googlen können, reicht doch völlig aus um jedes Projekt zeitnah umzusetzen.
Deinen 10 Jahres Plan finde ich Quatsch. Wenn du jetzt eine Goldidee hast, dann kriegst du die App auch in unter 1 Jahr umgesetzt.
Einmal das Prinzip von OOP verstehen
Stimme ich dir zu 100% zu - aber OO ist nicht das einzige Paradigma, das man verstehen muss. Der FS gibt keine Sprache, kein Paradigma oder Framework an, sodass die Festlegung auf OO spekulativ ist.
Eine nette Seite - für mathematische Probleme.
Da du ein WI'ler bist, muss ich dir nichts von Prozessen und dessen Problemen erklären.
Businessanforderungen != Mathematik.