Moin Svykk97,
schön, dass du dich ehrenamtlich im Katastrophenschutz engagierst. Niemand erwartet, dass du von Anfang an alles weißt. Wichtig ist, dass du Interesse zeigst, aktiv mitarbeitest und Fragen stellst – das nötige Wissen kommt mit der Zeit.
Der Katastrophenschutz ist in Deutschland föderal organisiert, also auf Ebene der Bundesländer geregelt. Dennoch gibt es viele gemeinsame Standards, insbesondere bei den Fachdiensten und der Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen (HiOrgs), Feuerwehr und Behörden.
Es gibt verschiedene übergreifende Fachdienste, die landesweit und organisationsübergreifend definiert sind, zum Beispiel:
- Sanitätsdienst
- Betreuungsdienst
- Verpflegungsdienst
- Fernmeldedienst
- ABC-Dienst
- Veterinärdienst
- Brandschutzdienst (in der Regel durch die Feuerwehr gestellt)
Zusätzlich haben einige Organisationen spezielle Fachdienste. Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) sind das zum Beispiel der Fachdienst Technik und Sicherheit oder der Suchdienst, der bundesweit eine besondere Rolle spielt. Beim ASB und anderen Hilfsorganisationen finden sich vergleichbare Aufgaben, zum Teil unter anderen Bezeichnungen.
Dazu kommen die Schnelleinsatzgruppen (SEG) – also taktische Einheiten, die speziell für schnelle Reaktionszeiten aufgestellt sind. Auch sie sind modular organisiert, zum Beispiel als SEG Sanität, SEG Betreuung, SEG Technik, etc.
Wie kannst du dir nun selbst Wissen aneignen?
1. Internes Material deines ASB-Verbands:
Frag deine Leitung oder deinen Gruppenführer nach Einführungsunterlagen, Organigrammen, Dienstvorschriften oder Ausbildungsheften. Viele Verbände haben Schulungsmaterial für Neueinsteiger.
2. Katastrophenschutzgesetze und -vorschriften:
Jedes Bundesland hat ein eigenes Katastrophenschutzgesetz. Diese regeln Aufgaben, Strukturen und Zuständigkeiten. Du findest sie auf den Seiten des Innenministeriums deines Bundeslands.
3. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK):
Auf bbk.bund.de findest du viele Materialien zur Struktur des Bevölkerungsschutzes in Deutschland, zu Einsatzarten, Fachdiensten, Ausbildung und Krisenmanagement. Besonders hilfreich sind dort die Broschüren, Leitfäden und Schaubilder.
4. Feuerwehr- und Katastrophenschutzschulen:
Auch wenn du nicht bei der Feuerwehr bist: Viele Grundlagen (z. B. zur Führung, Gefahrenabwehr oder Lageführung) orientieren sich an Feuerwehrdienstvorschriften (FwDV) und sind übergreifend nutzbar.
5. Fachliteratur und Onlinequellen:
Es gibt Bücher zum Thema Katastrophenschutz, Bevölkerungsschutz und Einsatzorganisationen. Auch YouTube-Kanäle von Hilfsorganisationen oder Feuerwehren geben einen guten Überblick, z. B. zu Fahrzeugen, Fachdiensten und typischen Einsätzen.
6. Praktische Erfahrung:
Die wichtigste Quelle ist das Mitmachen. Lauf bei Diensten oder Übungen mit, beobachte, frage deine Kameradinnen und Kameraden – gerade in der Anfangszeit lernt man am meisten durch die Praxis.