Meiose und mitose?

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Moin,

die Mitose ist die Kernteilung. Das bedeutet, dass aus einem Zellkern mit einem doppelten Chromosomensatz ZWEI Kerne mit identischen (doppelten) Chromosomensätzen werden. Somit ist die Mitose die Voraussetzung dafür, dass aus einer Zelle zwei Tochterzellen (durch eine Zellteilung) hervorgehen können. Mitose UND Cytokinese zusammen sind dann die Zellteilung.
Die Mitose können (zumindest eine Zeitlang) ALLE Körperzellen (Hautzellen, Muskelzellen, Darmzellen, Leberzellen, Nervenzellen...).
Die Mitose (mit anschließender Cytokinese) dient der Zellvermehrung, dem Wachstum sowie der Regeneration (Reparatur / Erneuerung).
Die Mitose läuft in vier kontinuierlich ineinander übergehende Phasen ab: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase.

Die Meiose ist dagegen eine besondere Kern- und Zellteilung, die der Keimzellenbildung dient (Ei bzw. Spermium bei Tieren oder Samenanlage und Pollen bei Pflanzen). Dabei sollen aus einem Kern mit einem doppelten Chromosomensatz am Ende vier Kerne mit einem halben Chromosomensatz werden. Aber die Halbierung des Chromosomensatzes ist nur ein Teil der Aufgabe der Meiose. Ein anderer wichtiger Teil ist die Durchmischung des elterlichen Erbgutes durch die zufällige Verteilung auf die vier Tochterzellen (Rekombination) und Crossing-over-Ereignissen in der Prophase I.
Die Meiose kann nur eine Zellsorte, nämlich die Urkeimzelle. Alle anderen Körperzellen können keine Meiose durchführen.
Die Meiose dient also der Keimzellenbildung, sorgt für die Halbierung des Chromosomensatzes und durchmischt das elterliche Erbgut, so dass am Ende vier NICHT identisch ausgestattete Zellen entstehen.
Dazu läuft die Meiose in zwei aufeinander folgenden Teilungen ab, der ersten und der zweiten meiotischen Teilung. Sowohl die erste als auch die zweite Teilung laufen in vier Phasen ab: Prophase I → Metaphase I → Anaphase I → Telophase I, dann folgt eine kurze Interkinese, worauf die zweite Teilung erfolgt, mit Prophase II → Metaphase II → Anaphase II → Telophase II.

LG von der Waterkant


AlexAndTheMusic  10.03.2025, 23:40

Kannst du auch mal über meine letzte Frage drüber schauen? Ich verstehe muskelzellen nicht 😅

Anonymi1123 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 17:05

Vielen Dank!

Mitose und Meiose sind Formen der Kernteilung. Die Teilung des Kerns geht der Zellteilung voran. Dabei teilt sich eine Zelle (Mutterzelle) in zwei neue Zellen (Tochterzellen) auf.

Die Mitose ist die gewöhnliche Kernteilung der somatischen Zellen (Körperzellen). Alle Zellen im menschlichen Organismus mit Ausnahme der Gameten (Geschlechtszellen, also Spermien bzw. Eizellen) werden durch mitotische Teilungen gebildet. Die Mitose dient dazu, die Zellen zu vermehren und ermöglicht so das Wachstum und die Regeneration, also die Erneuerung überalterter Zellen und die Reparatur von Schäden im Gewebe bei Verletzungen. Die Mitose kann in vier Schritte eingeteilt werden: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase. Was in den einzelnen Schritten passiert, kannst du deinem Schulbuch entnehmen, du findest dazu aber auch Details etwa auf Wikipedia und Lernvideos auf YouTube. Das ist eigentlich nur fleißiges Auswendiglernen. Das Grundprinzip solltest du aber verstehen. Deshalb hier in Kürze:

Im doppelten (diploiden) Chromosomensatz besteht das menschliche Genom aus 23 Chromosomenpaaren, 22 Autosomenpaaren und einem Gonosomen- oder Geschlechtschromosomenpaar (XX bei Frauen, XY bei Männern), insgesamt also 46 Chromosomen. (Chromosomensatz: 2n = 46). Jedes Chromosom besteht aus einem Chromatinfaden, den man Chromatid nennt. Diese Form von Chromosomen heißen deshalb Ein-Chromatid-Chromosomen (1CC). Damit jede Tochterzelle nach der Teilung einen kompletten doppelten Chromosomensatz aus 46 1CC hat, muss vor der Kernteilung die DNA verdoppelt werden (DNA-Replikation). Jedes Chromosom bildet nun ein zweites Chromatid aus, das mit dem ersten komplett identisch ist. Es bilden sich die Zwei-Chromatid-Chromosomen (2CC). Die beiden Chromatiden eines 2CC sind am sog. Centromer miteinander verbunden. Ein 2CC sieht deshalb mehr oder weniger wie ein X aus. Diese Chromosomen bilden sich in der Metaphase vollständig aus, weshalb sie auch Metaphasechromosomen heißen. Die homologen Chromosomen, das sind die Chromosomen, die jeweils ein Paar bilden, ordnen sich dann in der Äquatorialebene der Zelle an. Anschließend werden die Chromatiden jedes 2CC getrennt und auf die Tochterkerne aufgeteilt, sodass jede Tochterzelle nun wieder von jedem der 46 Chromosomen jeweils eines als 1CC besitzt.

Die Bildung der Gameten unterscheidet sich von der Bildung somatischer Zellen. Bei der Befruchtung werden ja die beiden Chromosomensätze der Eizelle und des Spermiums miteinander kombiniert. Damit dabei wieder ein diploider Chromosomensatz herauskommt, muss deshalb bei der Bildung der Gameten der Chromosomensatz von einem doppelten zu einem einfachen (halpoiden) Chromosomensatz reduziert werden. Ein Gamet besitzt also nicht 46 Chromosomen, sondern nur 23 - von jedem Paar nur eins (z. B. hat ein Spermium von dem Geschlrchtschromosomenpaar XY nur entweder das X- oder das Y-Chromosom). Ziel ist also, dass aus einem diploiden Chromosomensatz aus 46 1CC am Ende der Meiose ein haploider Satz aus 23 1CC wird. Das passiert durch die Meiose. Und zwar nicht in einer, sondern in zwei Teilungen. Die Vorläuferzellen (Primordialkeimzellen) haben den normalen diploiden Chromosomensatz wie wir ihn kennen. Bis zur Metaphase ist erst mal alles gleich wie bei der Mitose, d. h. es wird die DNA verdoppelt, es bilden sich die 2CC und die homologen Paare ordnen sich in der Äuatorialebene an. Im Unterschied zur Mitose werden die Chromatiden eines 2CC nun aber nicht getrennt und aufgeteilt, stattdessen wird von jedem homologen Chromosomenpaar jeweils ein ganzes 2CC auf eine der beiden Tochterzellen aufgeteilt. Dadurch wird der Chromosomensatz der zwei entstehenden Tochterzellen zu einem haploiden Chromosomensatz reduziert, weshalb dieser erste Teilungsschritt Reduktionsteilung heißt. Am Ende dieser 1. meiotischen Teilung hat jede Tochterzelle also einen haploiden Chromosomensatz aus 23 Chromosomen (n = 23), diese sind aber alle noch 2CC. Deshalb teilt sich jede der beiden Tochterzellen noch einmal, diesmal werden analog zur Mitose die Chromatiden der 2CC getrennt und aufgeteilt, sodass nun insgesamt vier Tochterzellen entstehen, die alle 23 ICC besitzen. Bei der Eizellbildung gibt es einige Besonderheiten. Erstens erfolgt die 1. meiotische Teilung (also die Teilung der Primordialkeimzellen) bereits vor der Geburt. Die entstandenen Tochterzellen gehen dann in eine mehrjährige Ruhephase über. Erst ab der Pubertät mit Beginn der Menarche (1. Monatsblutung) reift dann monatlich eine Eizelle heran. Und das ist dann auch der zweite Unterschied, es reift nur eine Eizelle heran, die drei anderen gebildeten Zellen degenerieren als sog. Polkörperchen. Während also bei der Spermienbildung aus einer Primordialkeimzelle vier Spermien werden, entsteht bei der Eizellbildung aus einer Primordialkeimzelle nur eine Eizelle. In ganz seltenen Fällen kann aber auch ein Polkörperchen mal befruchtet werden (Polkörperchenzwillinge).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Die Mitose besteht nur aus vier Phasen, in denen der ursprüngliche Zellkern zwei genetisch identische Tochterkerne hervorbringt. Die Meiose besteht aus zwei Schritten mit jeweils vier Phasen und bringt vier genetisch nicht identische Tochterkerne hervor.