Meine Freundin ist Christin und will nichts wissen von wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie kann ich ihr helfen?

Das Ergebnis basiert auf 41 Abstimmungen

Da ist nichts zu machen 44%
Anderes:... 39%
Gehe mit ihr in ein gutes Museum 7%
Lies mit ihr problematische Bibelstellen 5%
Sie hat recht! 5%

33 Antworten

Gehe mit ihr in ein gutes Museum

Hallo joerosac,

es wird schwer sein, ihr eine andere modernere Sicht zu vermitteln - auch wenn diese erkenntnismäßig plausibler und belegbar ist.

Glaubensinhalte vermitteln oft eine Sicherheit für Menschen. Stehen solche Inhalte in Frage, kommt die Basis der Sicherheit ins Wanken, damit auch die Sicherheit selbst.

Lass sie gerne in ihren Glauben - aber mach Du Dein Ding, wie sie ihres macht.

Aber - ein gemeinsamer Museumsbesuch ist nie verkehrt. Der darf Euch etwas Gemeinsames schenken - und vielleicht auch in Dir als Mensch, der gerne bei ihr ist, etwas Sicherheit.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung
Anderes:...

Ich bin zwar evang.-luth. Christ, aber ich war mehrere Jahre als Gast in einer Baptistengemeinde und habe mich in dieser Zeit mit dem Baptismus beschäftigt. Auch im Baptismus gibt es eine große theologische Bandbreite, von eher liberal bis fundamentalistisch. Auch bei den Baptisten findet man "alles": Gläubige Naturwissenschaftler, welche die theistische Evolution vertreten; Baptisten, welche wissenschaftsfeindlich sind usw. Die Bezeichnung "Bethaus" auf dem Bild KÖNNTE aber ein Hinweis für eine eher konservative Baptistengemeinde sein.

Es geht bei euch beiden wohl um das Verhältnis christlicher Glaube - Naturwissenschaft und deiner Freundin ist noch nicht bewußt, dass sich Christentum und Naturwissenschaft nicht widersprechen, sondern ergänzen (Komplementaritätsmodell). Das gilt auch für die Evolutionstheorie. Wahrscheinlich vertritt deine Freundin (leider) das Konfliktmodell (=naturwissenschaftliche und theologische Aussagen konkurrieren miteinander, z. B. in Verbindung mit dem Kreationismus). Da würde ich an deiner Stelle ansetzen und zwar anhand christlicher Autoren.

Ich war bis 2019 Langzeitkreationist und kann mich mittlerweile (als evangelikal-charismatischer Christ) ohne Probleme mit der theistischen Evolution anfreunden. Was hat sich nun an meinem christlichen Glauben geändert? Nichts. Auch bei deiner Freundin würde sich an den zentralen Aussagen ihres christlichen Glaubens nichts ändern, wenn sie naturwissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert.

Übrigens: Der Physiker Dr. Thomas Millack ist Christ und in einer Baptistengemeinde aktiv. Er hat mir als Christ in meiner Auseinandersetzung mit der Evolutionstheorie sehr geholfen. In seinem Buch zeigt er sehr gut auf, dass der Kurzzeitkreationismus wissenschaftlich nicht haltbar ist und dass Glaube und Naturwissenschaft (einschließlich Evolutionstheorie) keine Widersprüche sind: Thomas Millack, Naturwissenschaft und Glaube im Gespräch. 2 Wege die Welt zu entdecken.

joerosac 
Fragesteller
 19.10.2021, 15:17
Was hat sich nun an meinem christlichen Glauben geändert? Nichts.

Eben! Doch mir scheint, daß sie sich gerade davor fürchtet. Sie kennt mich schon ein wenig und auch ein klein wenig etwas von meinem Glauben, sie fürchtet sich vorm kleinsten Schrittchen.

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Mit ihr problematische Bibelstellen lesen, hilft bestimmt, nämlich dabei, sie loszuwerden. Wie kommt man auch nur auf die Idee zu so einer Option?

Und mal ehrlich: wenn Du ihre Haltung nicht respektierst (Du musst sie ja nicht ebenso haben, aber zumindest als ihre respektieren), dann respektierst Du auch die nicht, von der Du behauptest, sie wäre Deine Freundin. Und wenn dem so ist, ist sie auf jeden Fall ohne Dich besser dran.

Ich bin auch Christ, habe aber auch kein Problem mir wissenschaftlichen Erkenntnissen, so lange man letztere nicht als Basis nimmt, über das hinaus zu urteilen, was die Grenze der wissenschaftlichen Beweisbarkeit auf wissenschaftliche Weise nachvollziehbar macht. Gerade für Wissenschaftslaien scheint diese Grenze nicht zu existieren und sie lehnen alles ab, was weder durch wissenschaftliche Beweise bestätigt noch widerlegt wurde, ganz einfach weil es nicht bestätigt wurde, wobei sie gern ignorieren, dass es ja auch nicht widerlegt wurde.

joerosac 
Fragesteller
 19.10.2021, 15:33

Wie kommst Du darauf, daß ich ihre Haltung nicht respektieren würde? Ich akzeptiere diesen Irrglauben nicht, ich für mich. Sie hat natürlich meinen Respekt, sogar einen großen! Ich toleriere ihre Überzeugung, nur ist mir diese Frau nicht egal, und weil sie etwas Dummes glaubt würde ich ihr gerne weiterhelfen.

Mein Glaube verträgt sich allerbestens mit den neusten Entdeckungen in der Naturkunde.

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JTKirk2000  19.10.2021, 16:30
@joerosac
Ich  akzeptiere diesen Irrglauben nicht

Wenn Du diesen nicht einmal akzeptierst, bist Du vom respektieren noch weiter entfernt.

Sie hat natürlich meinen Respekt, sogar einen großen!

Dann respektiere gefälligst ihre Sichtweise auch in dem woran Du Dich bei ihrer Sichtweise störst. Wenn Du das tun würdest, hättest Du diese Frage gar nicht erst gestellt.

und weil sie etwas Dummes glaubt würde ich ihr gerne weiterhelfen.

Sorry, aber das ist ihr gegenüber keine Respekterweisung sondern eine arrogante Haltung von Dir ihr gegenüber.

Mein Glaube verträgt sich allerbestens mit den neusten Entdeckungen in der Naturkunde.

Dafür respektierst Du Deine Freundin nicht und redest Dir das Gegenteil ein. Damit schadest Du ihr noch mehr, als allein mit Deiner Arroganz.

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joerosac 
Fragesteller
 19.10.2021, 16:39
@JTKirk2000

Du scheinst nicht zu wissen, was "Akzeptieren" bedeutet, sonst würdest Du nicht so reden.

und weil sie etwas Dummes glaubt würde ich ihr gerne weiterhelfen.
  • Sorry, aber das ist ihr gegenüber keine Respekterweisung sondern eine arrogante Haltung von Dir ihr gegenüber.

Du meinst also, man solle Dummheit noch unterstützen? Arroganz? Damit liegst Du mal ganz daneben.

Anscheinend hast DU auch ein ähnliches Problem wie sie, denn sonst würdest Du Dich nicht so aufführen wie getan.

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Anderes:...

Viele Wissenschaftsgläubigen streiten ebenso stark ab, dass noch nicht klar ist, wie der Mensch entstehen konnte. Wie er zu seiner DNA kam.

„Wir wissen überhaupt nicht, wo wir herkommen. Kein Wissenschaftler hat auf der Erde jemals aus dem Labor Leben entwickeln können. Wir wissen nicht, wie Leben entstehen kann.“ Dr. Alexander Gerst, Geophysiker und Astronaut –Kommandant der ISS-Mission 2018

 „Wie können anorganische Moleküle biologische Informationen bekommen und weitergeben, damit eine Urzelle entstehen kann? An und für sich ein unlösbares Problem." Prof. Dr. Manfred Eigen, Biophysikalische Chemie, Universität Göttingen

 

„Wir schlagen uns auf die Seite der Wissenschaft, trotz der offenkundigen Absurdität mancher ihrer Konstrukte […], denn wir können einen göttlichen Fuß in der Tür nicht zulassen." Prof. Dr. Richard C. Lewontin, Lehrstuhl für Evolutionsbiologe Universität Chicago

joerosac 
Fragesteller
 19.10.2021, 17:53

Das ist alles richtig, doch eben solche Wörter wie "anorganische Moleküle biologische Informationen" müßte ich ihr zuerst einmal lange erklären, nur, "das haben Männer geschrieben", .... Ich werde äußerst vorsichtig sein mit meiner Wortwahl.

„Wir wissen überhaupt nicht, wo wir herkommen. Kein Wissenschaftler hat auf der Erde jemals aus dem Labor Leben entwickeln können. Wir wissen nicht, wie Leben entstehen kann.“ Dr. Alexander Gerst

Ich bin gläubig, frei von Religion. Obigem Satz stimme ich ohne weiteres zu.

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Anderes:...

Ihre Sichtweise der Welt ist für sie selbst genauso wahr und stimmig wie Deine für Dich.

Worum geht es Dir denn - einfach nur ums "Recht haben"?
Hat sie denn konkrete Nachteile durch ihre Religion oder schadet sie jemandem damit?

Ich kenne auch jemanden, sehr belesen und intelligent und von klein auf mit einem sehr christlichen Weltbild aufgewachsen. Mit ihm kann man Pferde stehlen, so lange man nicht versucht, ihn zu bekehren - und er unterlässt es im Gegenzug auch, mich "unverbesserliche Heidin" missionieren zu wollen, selbst wenn ich damit seiner Meinung nach auf meine Unsterblichkeit verzichte. ;)

Wenn zwei so verschiedene Sicht- und Lebensweisen aufeinander treffen, geht es nur mit gegenseitigem Respekt. Ohne diesen funktioniert eine solche Freundschaft nicht.