Mein Nachbar, seine Laufenten und ich....

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Frag mal auf der Gemeinde nach bevor du mit Anwalt drohst. Oftmals können die vermitteln.

Flitzpiepje 
Fragesteller
 15.04.2012, 11:13

Das ist in ländlichen Gegenden bestimmt einfach. Hier in Hamburg ist die Bürokratie leider ein wenig höher. Aber vielen Dank für Deine Antwort.

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MUMay  15.04.2012, 11:17
@Flitzpiepje

Nö, da ist das Ordnungsamt zuständig. Die besuchen dann mal deinen Nachbarn, sollte es entsprechende Regelungen im hamburgischen Nachbarschaftsrecht geben.

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Flitzpiepje 
Fragesteller
 15.04.2012, 11:22
@MUMay

Danke für den Tipp mit dem Ordnungsamt. Ich hatte gelesen, das Enten Nutztiere sind und somit wohl auch gemeldet sein müssen. Gehe davon aus, das er das nicht gemacht hat, und würde daher ungern das Ordnungsamt einschalten. Ich finde die Biester tagsüber wirklich possierlich, nur nicht Sonntagmorgen um 6.30. Aber ich werde ihn nachher mal darauf ansprechen, das ist diese Option noch habe, vielleicht sperrt er dann seinen Erpel mit morgens um 9 Uhr in seinen Stall;-)

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MUMay  15.04.2012, 11:32
@Flitzpiepje

Stell ihm doch einfach die Frage ob das nun wirklich durch Dritte geklärt werden muß. Ist doch unnötig und kostet nur Geld.

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MUMay  08.06.2012, 19:34
@MUMay

Danke für den *, seid ihr einig geworden?

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http://www.amtsgericht-zeven.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=14553&article_id=59486&_psmand=67

Der Beklagte wird verurteilt, es zu unterlassen, auf seinem Grundstück Hähne in der Weise zu halten, dass deren Krähen auf dem Grundstück der Klägerin in der Zeit von abends 20.00 Uhr bis morgens 7.00 Uhr werktags und bis morgens 8.00 Uhr samstags sowie an Sonn- und Feiertagen hörbar ist.

Denkverbot  15.04.2012, 11:08

http://www.123recht.net/OLG-Ein-laermender-Hahn-in-Wohngebiet-reicht-__a2297.html

In einem reinen Wohngebiet ist mehr als nur ein krähender Hahn je Grundstück eine nicht mehr zuzumutende Störung für die Nachbarschaft. Das entschied das Oberverwaltungsgericht (OLG) Münster. Im zu Grunde liegenden Fall muss nun ein Grundstückseigentümer auf die Klage genervter Nachbarn drei von vier gefiederten Schreihälsen abschaffen. (Az. : 10 E 434/01)

Der Beklagte hatte die Haltung damit begründet, dass seine drei Söhne jeweils einen Stamm Hühner verschiedener Rassen hielten und für diese Hobbyzucht auch noch ein "Reservehahn" gehalten werden müsse.

Laut OLG ist solch eine ausufernde Hühnerhaltung in einem reinen Wohngebiet nicht erlaubt. Zulässig sei nur, was den Rahmen der für eine Wohnnutzung typischen Freizeitbeschäftigung nicht sprenge.

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DahleRieger  15.04.2012, 11:10
@Denkverbot

es kommt in all diesen Urteilen sehr auf das Wohngebiet an, wir wohnen im alten Dorf mit großem Garten 3500 m" dort gilt diese Regel offensichtlich nicht denn mein Hahn darf weiter krähen

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Denkverbot  15.04.2012, 11:11
@Denkverbot

http://www.ra-kotz.de/gaensegeschnatter.htm

Von den Gänsen des Beklagten ginge eine unerträgliche, gesundheitsbeeinträchtigende Lärmbelästigung auf ihr Grundstück aus, so daß jeweils eine Nachtruhe nicht mehr möglich sei. Es komme darüber hinaus bis in den späten Abend und auch nachts immer wieder in unregelmäßigen Abständen zu von den Gänsen ausgehendem Tiergeschrei, indem diese bei jeder geringsten Störung anschlügen.

Der Beklagte wird unter Androhung eines Zwangsgeldes für den Fall der Unterlassung bis zur Höhe von 50.000,00 DM, ersatzweise der Verhängung von Zwangshalt, verurteilt, geeignete Maßnahmen zu treffen, die durch von seinem Betriebsgrundstück ausgehende, das Grundstück der Klägerin wesentliche beeinträchtigende Einwirkungen infolge der Haltung von Gänsen zu verhindern.

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Flitzpiepje 
Fragesteller
 15.04.2012, 11:12

Vielen Dank, ich habe mir die Finger wund gegoogelt (hatte so was in der Art gesucht). Sehr hilfreich und ich werde es mal ausdrucken und meinem Nachbarn geben. Ich wohne in Hamburg, mitten in der Stadt, reines Wohngebiet.

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Ich frage mich, ob es sich wirklich um Laufenten handelt. Bei unseren ist es jedenfalls so, daß man den Erpel kaum hört, aber seine beiden Damen dagegen sehr. Es wären m. E. die ersten Enten bei denen es umgekehrt wäre. - Glückliche Enten! Würden unsere nicht eingesperrt werden, gäbe es sie dank unseres "Dorffuchses" schon lange nicht mehr. Wie weit entfernt sind denn die Enten von Deinem Schlafzimmerfenster? Stehen sie direkt darunter? Deiner Beschreibung nach sind eure beiden Grundstücke ja nicht klein. Besteht für den Nachbarn die Möglichkeit sie zumindest morgens ein Stück von der Grundstückgrenze entfernt zu halten? Und wenn ich alles richtig verstehe, sind die Enten nur morgens so laut? Vielleicht gibt es in der Großstadt doch auch einen Fuchs und sie schreien morgens nur um Hilfe?? Wenn es bei Euch Raben oder Elstern gibt , kann es gut möglich sein, daß diese auf ihren morgendlichen Inspektionsflügen die Enten bedrohen, weil sie an deren Futter wollen. Das gibt natürlich ein Spektakel. Wer läßt sich schon gern beim Frühstück stören oder vertreiben? Wie ist es denn unter der Woche? Gibt es da um 06.30 Uhr auch schon ein Geschrei? Wer außer Dir fühlt sich von den Nachbarn noch gestört? Wie wäre es dann mit einem runden Tisch, um alles zu besprechen? Enten sind nicht zwangsläufig landwirtschaftliche Tiere, also meldepflichtig. Wenn der Nachbar z. B. in einem Kleintierzüchterverein ist, sind sie quasi damit angemeldet (dürfte in allen Bundesländern gleich sein). Im übrigen frage ich mich immer wieder was aus den Menschen geworden ist: Straßenlärm wird akzeptiert, weil jeder möglichst bequem von A nach B kommen will, aber Tiergeräusche, Kindergeschrei müssen möglichst sofort verboten werden.

Flitzpiepje 
Fragesteller
 16.04.2012, 19:51

Liebe cheesy, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Um Deinem "Vorwurf" gleich entgegen zu treten, ich habe selber zwei Kinder und in guten Zeiten sind hier bis zu 8 Kinder auf dem Grundstück, die munter und fröhlich vor sich hinschreien und auch wenn ich mitten in der Stadt lebe, gibt es auch dort ruhige Wohnstraßen ;-) Wir haben große Grundstücke, die 15 Meter breit sind und ellenlang nach hinten gehen. Die Enten sind also Fluglinie zwischen 20 und 35 Meter von mir entfernt. Ja, es liegt sicher an den Elstern, denn die bauen ihr Nest dort im Baum.

Ich dachte immer das er der Erpel ist, doch lasse ich mich gerne darüber aufklären, das es die Ente ist. Wir haben zwar keine Füchse hier, aber Marder und Katzen. Auch in der Woche ist die Ente schon so früh unterwegs, doch da ist es nicht so störend, da ja auch der Wecker klingelt. Am Wochenende, wo alle dann gerne mal ausschlafen, ist es aber lauter als der Wecker und schon sehr störend. Dummerweise bin ich die Einzige, die nach hinten schläft, die anderen schlafen nach vorne, dort ist es nicht so laut. Was die anderen Nachbarn in der angrenzenden Straße dazu sagen, weiß ich leider nicht, da kein Kontakt. Wenn ich da jetzt noch fragen würde, käme dies ja einer Hetze gleich.

Übern Herbst/Winter hat mein Nachbar leider den Schlendrian einkehren lassen und hat die Enten nicht mehr Abends in den Stall getrieben und morgens wieder raus. Da haben sich die Enten dran gewöhnt.

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Es muss doch möglich sein, Deinen Nachbarn dazu zu bewegen, die Enten 1- 2 Stunden später aus dem Stall zu lassen. Zumindest am WoEnde! Warum ist immer "alles" so stieselig. Ist denn Dein Nachbar auch so früh auf? Lässt er die Tiere selber heraus? Falls nicht: Rufe ihn doch ein paar mal an, wenn der Erpel Krakel macht. Dann sagst Du, dass der Erpel gerade Krach macht und Dich das stört. Hoffentlich nervt das Deinen Nachbarn dann auch, so dass er die Tiere etwas länger im Stall lässt. Eine schriftliche Äusserung darüber würde ich auch machen. Es kann ja eine höfliche Bitte sein mit der Aufforderung bis (Fristsetzung) das Erpelgeschnatter von ... bis (Zeiten, die gerechtfertigt und angemessen sind) zu unterbinden. Viel Glück! Dazu: Ich hatte vor Jahren einen Zwerghahn (Berlin 1000m²)! Den habe ich auch frühestens ab 8 - 9 Uhr rausgelassen...Am Wochenende sowieso! Es gab zum Glück nie Beschwerden!

Flitzpiepje 
Fragesteller
 15.04.2012, 20:26

nein, mein Nachbar ist dazu übergegangen seine Tiere gar nicht mehr einzusperren. Das habe ich erfahren, als ich vorhin drüben war. Da ich mich ja weigere meinen Katzen eine Glocke umzubinden. Dazu muss ich sagen, das mein Kater schon seit 5 Jahren hier lebt und als Killer von Ratten seinen Ruf hat. Wo leben Ratten? Genau, in Teichnähe. Da nützt wohl leider kein Gespräch mehr. Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

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ich hatte mal selber welche. Sag ihm er muss sie etwas zähmen! Unsere 2 kamen immer angelaufen wenn wir raus gegangen sind und haben mit uns "gespielt". Sie waren aber nicht wirklich "laut". Ich denke mit einem Anwalt kriegst du nichts durch weil es kein Gesetz das dein Nachbar bricht solange er die Tiere artgerecht hält.