Machen schnellwachsende Pflanzen in Dland Sinn?
Bambus soll ja unheimlich schnell wachsen und so schnell CO2 aufnehmen und in brennbare Kohlenstoff-Verbindungen umzubauen. Aber Bambus wächst wohl höchstens in Südfrankreich (<46°N).
Gibt es also Pflanzen, die man in Dland anbauen kann, und die man dann kompostieren oder verbrennen kann, weil man ja kein Erdgas mehr hat? Es gab ja mal Versuche, Autos mit Rapsöl zu betanken...
Oder ist der ganze Ansatz schon von der Menge her Unsinn?
5 Antworten
Es gibt auch Bambusarten, die in Deutschland wachsen. Ich hate sowas im Garten. Es war die Pest, das Dreckszeug wieder loszuwerden. Man muss vorsichtig sein, bevor man einfach nicht-endemische Arten ansiedelt. Siehe Bärenklau, siehe Indisches Springkraut...
Ja, die Aussage bezüglich der Nutzpflanzen stimmt. Ich meinte "ursprünglich nicht endemisch - also eingeschleppt". Das steht auch expilzit so in meinem Text: "nicht-endemische Arten ansiedeln". Also vor der Ansiedelung waren sie halt nicht endemisch.
Der Unterschied zwischen den eingeschleppten Nutzpflanzen und den eingeschleppten invasiven Arten ist die Kontrolle über die Verbreitung. Daher sagte ich ja (auch explizit): "Man muss vorsichtig sein, bevor man einfach nicht-endemische Arten ansiedelt."
Es lebe die Wortklauberei. griechisch endémos: einheimisch.
Dein Biologe.
Als Biologe wirst du den Unterschied - wenn schon wortglauberei - zwischen https://de.wikipedia.org/wiki/Endemit (also auf begrenztem Gebiet vorkommende Arten) und weiter verbreiteten Arten oder gar Kosmopoliten kennen...
= für mich sind halt nicht alle heimischen Arten wie z. B. Buche oder Löwenzahn gleich endemiten ;o)
...aber ich verstehe (und unterstreiche) was du meinst...
...das angesprochene Problem hängt eher am Begriff der "invasiven Neophyten" als am - ggf. darunter leidenxen Endemit ...
meinst du „hate“ oder „hatte“? Ich mein: Hasst Du sowas im Garten? Oder: Hattest du sowas im Garten?
"hatte", entschuldige. Ich verwende keine "trendigen" Anglizismen, für die es deutsche Begriffe gibt.
cool... hatte ich schon geraten... ich vergesse auch oft einen Buchstaben zu tippen...
Rechne doch einfach mal...
- 67 Mio. Autos
- Sagen wir 10000km im Jahr
- Und 6 Liter pro 100km
- Sind 40 Mrd Liter Treibstoff im Jahr
- 1000 Liter Ölertrag pro ha
- 10 Mio ha Acker
- Sind 10 Mrd Liter Ölertrag
= Dein Plan ginge also nur auf, wenn du a) ausschließlich Öl anbaust (kein Getreide, kein Gemüse, kein Futter, kein garnix) und zwar eine Art die mind. 4x soviel Ertrag erbringt als aktuelle Arten...
= Wenn du mich fragst, vergiss es...
...die Lösung kann nur in alternativen Energien und v. a. alternativen Verkehrskonzepten liegen!!
Genau das ist das Problem. Die meisten haben nicht die leiseste Ahnung von den Größenordnungen.
Wenn du zudem den Strom- und Heizbedarf abdecken willst, wird's nochmal ungleich enger...
ok... und wenn man das Zeug verbrennt, nachdem man es mit der Abluft vorgetrocknet hat?
und bei den Nahrungsmitteln denke ich immer, dass man sich auf die Menschen-Nahrung konzentriert und die Tierfutter-Produktion so langsam bleiben lässt...
ist aber wohl alles unpraktisch... sagt mein Gefühl jedenfalls...
30kg Holzschnitzel (Wassergehalt<10%) für 80kWh Wärme plus 30kWh Strom, wenn ich das richtig verstanden habe... das wären dann wohl 110kWh Erdgas...
wieviel kg Bambus man pro Hektor ernten kann, weiß ich nicht... aber der Wald nebenan, kann wohl nicht 3m³ Holzschnitzel pro Tag für jede Firma liefern...
also Fichten Wald schafft wohl 15 „Festmeter“ pro Jahr&Hektar... ein Festmeter sind wohl ungefähr 300kg... also 4500·110kWh/a=495MWh/a/ha... bei 10 Mio ha sind das 4950TWh/a... die EU speichert gerade 1000TWh Erdgas... https://agsi.gie.eu/#/historical/DE
öhm... was meinst du mit „900.000 TWh“?
900 Mrd kWh sind doch eigentlich 900 TWh... oder? Mega=10^6 Mrd=Giga=10^9, kilo=10^3, Tera=10^12
oder?
oder sollen das Nachkommastellen sein? dann müsstest du aber 900,000TWh schreiben... also ein Komma... oder kann ich noch nich wieder richtig gucken...
Touché, war wohl schon spät gewesen ;o)
Also zurück zum Ausgang: 15 fm pro ha und Jahr passt nur für die wuchstärksten Standorte und ohne jede Kalamität (Sturm, Käfer, Trockenheit...)
Angenommen eine wuchskräftige Art erbringe die von dir genannten 5000 TWh auf 10 Mio ha bei einem Bedarf von 900 TWh Bedarf
Nähmen wir mal an das stimmt jetzt - allein es fehlt die Fläche!
Gut 6 Mio ha werden für Getreide, 2 Mio ha Silomais, 1 Mio ha Ölfrüchte, 1 Mio ha weitere Früchte/Futter/Naturschutzbrache...
= was alles sollte man davon jetzt streichen (können)?
Zwangsveganerei für alle?
Selbst wenn du 2 Mio ha jetzt also verbambussen könntest - und du nicht maskrierst wirst von Schnitzelfans die sich mit Tierfreunden zusammentun (allein der Gedanke schon...) - dann bleibt noch das ganze Öl und die ganze Kohle die nicht ersetzt wäre...
Also hier in der Gegend kenne ich mindestens eine BiogasAnlage, die nahe einem BambusFeld steht. Damit wird auch nyx gemacht, sieht ab Spätsommer sehr verdutzelt aus. Der wird nur geerntet, gehäckselt und in die BiogasAnlage geschmissen. Wie effektiv das ist und ob nicht gerade bei den Lieferproblemen mit Nahrungsmitteln nicht etwas anderes einträglicher wäre, kann ich nicht sagen.
Dass der Ansatz überhaupt Sinn macht, bezweifle ich. Ich würde die erneuerbare Energie (v. a. Photovoltaik und Windenergie) wesentlich stärker beschleunigen.
Bambus wächst nur in südlichen Gefilden? Das wüsste ich aber. Ich habe Donnerstag mit Spaten, Beil und Kettensäge 8 Std. lang einen Bambus im Garten ausgegraben. Das Zeugs wuchert schlimmer Unkraut und ist absolut winterfest. Die CO2-Bilanz kenne ich aber nicht.
Echt!? Soopa... mal sehn, ob der auch bei uns wuchert... 😋
wird der richtig dick und hart? also wie Holz? wir brauchen trockene Holzschnitzel für unsere Heizung... 2-3m³/Tag wenn es richtig kalt ist... 😋
Heimisch, nicht endemisch, aber ja...
Wobei weder Mais noch die meisten anderen Ackerfrüchte einheimisch sind...