Liefert das Dauerplus beim Fahrzeug Strom?
Hallo,
ich versuche mich gerade ein wenig in die Elektronik von Fahrzeugen einzulesen und bin verwirrt. Ich habe damals gelernt, dass Strom immer vom Minus- zum Pluspol fließt (schwarzes Kabel hin, rotes Kabel zurück). Im Auto gibt es jetzt aber Dauerplus bzw. Zündungsplus, was laut Wikipedia "Steuergeräte und Baugruppen [...] versorgt". Heißt das dann, das hier der Strom vom Pluspol kommt oder wie passt das zusammen? In einem Video sagt außerdem jemand "Wir haben jetzt unseren stromführenden Pol 12+ verlegt und für den Minuspol können wir einfach das Kabel mit der Blechkarosserie verbinden". Kann mich da jemand aufklären? Ich dachte + wäre Masse und - Strom?
Lieben Dank
9 Antworten
Am Auto ist MINUS die Masse. In der Elektronik zum Großenteil auch. Bei älteren Antennenverstärker mit dem AF 239 (PNP) Typ nimmt man als Masse den Pluspol weil der Kollektors an Plus geschaltet ist. Am Auto nachzuvollziehen mit einen Vielfachmessgerät.
Der Strom fliesst vom Rot + nach Schwarz- beim kfz ist die Masse der Karosserie mit Schwarz - verbunden. Zudem gibt es eine technische und eine physikalische Stromrichtung, die jeweils entgegengesetzt wirkt.
Falsch gedacht. Genau umgekehrt. Der "technische" Strom fließt von Plus nach Minus.
Minus ist mit der Karrosserie, also der Masse verbunden.
Davon völlig unbenommen wandern die Elektronen vom Minuspol zum Pluspol.
Die technische Stromrichtung. Die physikalische ist was für Physiker und Lehrer. Es sind auch nur die Physiker und die Lehrer, die sich dafür interessieren, dass der geographische Nordpol in der Nähe des magnetischen Südpols liegt.
Also schwarzes Kabel an den Pluspol weil der Strom aus technischer Sicht daher kommt(?)
Die physikalische Richtung des Stroms ist für die Betrachtung bedeutungslos.
Im KFZ sind Verbraucher in der Regel fest mit der Masse verbunden, so das für einen Stromfluss nur die positive Leitung zugeschaltet werden muss.
Auf Klemme 30 ist in Fahrzeugen immer Spannung vorhanden, auch wenn die Zündung ausgeschaltet ist.
Auf Klemme 15 ist hingegen nur bei eingeschalteter Zündung Spannung.
Man kann Masse mit Minus oder Plus verbinden. Im Auto ist meist (soll auch Exoten geben) - an Masse (Potential null). Am Pluspol der Batterie "herrscht Elektronenmangel", wenn ein "Verbraucher" (der den Srom ja eigentlich nicht verbraucht) dazwischengeschaltet wird, fließen die Elektronen von der Masse zum Pluspol.
Das braucht man aber nicht, wenn nur die "technische Stromrichtung" betrachtet wird.
Wenn ich einen Verbraucher mit rotem und schwarzen Kabel habe, würde ich die dann entsprechend der technischen oder der physikalischen Stromrichtung anschließen? Also schwarzes Kabel zum Pluspol und rotes an die Karosserie oder genau andersrum?
Du machst einiges viel zu kompliziert. Du lässt dich zu viel verwirren und ablenken. Früher dachte man zu einfach. Da dachte man, der Strom fließt von Plus nach Minus, beim Gleichstrom. Tja, da dachte man einfach nur an den Stromfluss zwischen Quelle und Verbraucher.
Irgendwann sagte ein Nachdenker, moment mal, wenn der Strom im Kreis fließt, dann muss auch Strom in der Quelle drinnen fließen. Ja, auch dort fließt Strom, hieß es dann, denn das war ja logisch.
Und damit man unterscheiden kann wo der Strom nun fließt definierte man, was außerhalb der Quelle fließt, nennt man technische Stromrichtung.
Nun überlege mal ganz genau, was du genau genommen nur tun kannst! Du kannst immer nur den technischen Stromfluss messen! In die Strom- oder Spanungsquelle kommst du ja nicht mit einem Messgerät rein! Also vergiss einfach, ob Strom nun hier von Minus nach Plus fließt, oder dort von Plus nach minus. Du bist immer außerhalb, also im sinngemäß technischen Bereich. Und dort zählt nur, ob Strom fließt und wieviel.
So nun zum Thema Kabelfarben. Früher hatte man sich darum nicht viel Gedanken gemacht. Da gab es schwarz, rot grau. Und Rot und blau für Gleichstrom. Als dann einige Unfälle passiert sind, fing man an Kabelfarben genauer zu definieren. Damit mehr Sicherheiten im Umgang mit Elektro möglich wurde.
Dir sollte "eigentlich" die Kabelfarbe ebenso egal sein wie mir als Fachmann!
Weil längst nicht nur Fachleute an Elektro rum wurschteln, sollte sich ein "Fachmann" immer nur auf sich selbst und seine Messgeräte verlassen!
Ich sehe zwar Kabelfarben, messe aber lieber, um sicher zu sein! Kann ich dir nur empfehlen, also werde zum sinngemäßen Fachmann, messe, kontrolliere, verlasse dich nicht auf Farben oder Vermutungen!
Sicherungskasten im Auto oder zuhause?
Elektronen sind getriebene Teilchen. Die Stromquelle setzt sie unter Druck, dem sie ausweichen, wenn der Weg zum Pluspol frei ist. Dahinter gelangen Sie dann wieder zur Stromquelle, die sie wieder in eine neue Runde schubst...
Zuhause haben sie es noch schlechter getroffen: da werden sie mit 50 Hz (also 50 mal pro Sekunden) mal in die eine und dann wieder in die andere Richtung geschubst.
Im Auto. Danke, ich habe es jetzt verstanden :D Da stand eine Gehirnwindung ziemlich quer bei mir
Und wonach richte ich mich, wenn ich einen Verbraucher anschließe? Ist dann die physikalische oder die technische Stromrichtung von Belang? Also nehmen wir an da ist ein rotes und ein schwarzes Kabel oder die sind mit + und - beschriftet. Dann schwarz/- an die Karosserie und rot/+ zum Pluspol?