Lebten noch zu Beginn des Tertiärs Dinosaurier?
Hallo allerseits. Ich habe gelesen, dass es einige (umstrittene) Fossilienfunde gibt die darauf hindeuten, dass einige Nichtvogeldinosaurier noch einige hunderttausende oder wenige Millionen Jahre nach dem Maßenaussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze lebten. Wie wahrscheinlich ist es nach derzeitigem Stand der Forschung, dass es zu Beginn des Tertiärs b z.w. Paläogens noch überlebende Dinosaurier gab?
5 Antworten
Nun, die Kreodezeit endet mit dem Einschlag. Natürlich sind die Nichtvogelsaurier nicht mit einem Fongerschnippen ausgestorben. Der direkte Effekt war nur regional tödlich. Global wirkte das Klima in der Zeit danach. Erst trüb und kalt für Jahrzehnte, dann besonders heiß für Jahrtausende und dementsprechend großer Schlag auf alles Pflanzliche Leben.
Dazu Jahrtausendelang schwer vergiftete Boden und Gewässer.
Nach der Instant Katastrophe, in Amerika wird wohl kaum ein Dino (auch kaum ein Vogel) , und auch sonst herzlich wenig überlebt haben, ging rasch den großen Pflanzenfressern die Nahrung aus. Das könnte kurzfristig, wie in Trocken Zeiten Afrikas, den Fleischfresser geholfen haben, sofern nicht die akkumuliert en Giftstoffe... Aber irgendwann war die Beute ausgestorben. Dann folgten die großen Räuber. Und wenn eine Population besonders sichere Nische, stabiles Ökosystem hatte, dass den ersten Anschlag überstand, dann folgte die Hitze danach, was wiederum gerade den kältetoleranten, überlebenden Pflanzen nicht gerade half, falsche Nische. Nach einigen Jahrtausenden Wars dann aus.
Nur die Vögel als letzte Gruppe der Sauerier überlebten.
Hier halt die Flugfähigkeit, die kostet zwar Energie, bringt aber Nahrungssuche auf ein neues Level. Und die kleine Körpergröße half. Während kleine Saurier wohl nun in Konkurrenz zu kleinen Säugern, die allesamt effiziente Geberalisten waren, das Nachsehen hatten.
Interessanterweise erging es unseren Vorfahren zum P/T sterben genauso. Echsenvorfahren der Säugetiere (Synapside), waren davor dominant, Sauropside hatten Nischendasein. Danach waren Synapside fast weg, Sauropside dominierten, Synapside gingen in 150 Millionen Jahre Nische.
Dinosaurier und Vorfahren der Säugetiere entwickelten wohl zeitnahe, unabhängig Warmblütigkeit, wobei bei Sauropsiden auchkaltblütige Echsen verblieben, bei Synapsiden stsrben jene aus.
Nun standen also K/T Warmblütigkeit Synapside (Säugetiere), Warmblütigkeit Sauropside (die überlebenden Dinos, die Vögel) und kaltblütige Synapside (Krokodile, Echsen, Schlangen, Schildkröten) vor dem Neuanfang. Große Warmblüter waren weg.
Warmblütigkeit setzte sich durch, auch gegen durchaus erst mal dominant große Kaltblütige Echsen. Die warmblptigen Sauropside flogen, aber am Land hatten sie Nachteile, daher dominieren seither weitgehend Säugetiere den Boden, außer für geraume Zeit in Südamerika, wo Vögel ihre alte Rolle wieder einnahmen, bis die Land Verbindung zu Nordamerika, offensichtlich überlegene Bodenbewohner, Säugetiere, heranbrachte. Genauso gehört seither den Dinosauriern mit ganz wenigen Ausnahmen die Luft. Klar der Vorteil war und ist zu groß. Fledermäuse haben Nischen erobert, das wars aber.
Ja, es gibt vereinzelte Funde von Nichtvogel-Dinosaurier Knochen aus Gesteinsschichten teilweise noch ein paar Millionen Jahre nach dem Massenaussterben. Allerdings handelt es sich dabei immer nur um einzelne Knochen von sehr großen und in der Kreidezeit weit verbreiteten Tieren wie Hadrosauriern. Daher kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass diese Knochen lediglich im Lauf der Zeit freigespült wurden und so in neuere Gesteinsschichten gelangt sind, aus denen sie nicht ursprünglich stammen.
Die Bedingungen für Fossilienfunde rund um die K-Pg Grenze waren generell nicht die besten. Direkt ausschließen würde ich also nicht, dass es außer den Vögeln noch andere Dinosaurierarten das Massenaussterben überlebt haben, die bisher nur noch nicht gefunden wurden. Wenn dann waren die Überlebenden höchstwahrscheinlich kleine Generalisten unter einem halben Kilogramm Körpergewicht und sicher keine mehrere Tonnen schweren Pflanzenfresser.
Vermutlich überlebten den Einschöag direkt sogar viele Arten, die kurzfristigen Klimaänderungen und teils lebensfeindlichen Umweltbedingungen aber nicht mehr. Alles was groß war, ist schlicht weg verhungert. Am wahrscheinlichsten ist es also, das ein paar kleinere Dinosaurierarten noch eine Weile überlebten.
Das ganze Thema des Aussterbens der Nichtvogel-Dinosaurier ist immernoch hochgradig umstritten. Die Datenlage für mögliche Dinosaurierfunde nach der Kreide-Tertiär Grenze ist aktuell sehr sehr knapp. Statistisch ist ein Aussterben mit einem Knall aber nicht sehr wahrscheinlich. Das Thema wird noch Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen.
Lies das,demnach war es so https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/die-kreide-terti-r-katatstrophe-gab-es-berlebende/
Ich habe an dem Artikel einen einzigen, aber großen Kritikpunkt:
Da steht, dass Tyrannosaurier den Chicxulub Einschlag um bis zu 1 Million Jahre überlebt haben. Das sind zehntausende Generationen. Das ist nur mit einer stabilen Population von mehreren tausend Tieren pro Generation möglich.
Aber wie soll das gehen? Es ist erwiesen, dass Spitzenprädatoren aufgrund ihres Spezialisierungsgrads und Energiebedarfs in der Regel besonders von Aussterbeeregnissen betroffen sind. Sie benötigen stabile Populationen großer Beutetiere, um zu überleben.