Langer Stromausfall?

WalterMatern  22.03.2025, 13:09

Welche Optionen habe ich?

Einer meiner Wohnsitze ist keine 50km von der nächsten Grenze entfernt?

Der Stromausfall bezieht sich nur auf Deutschland?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
  • Das ist schwierig zu sagen. Es muss ja zuerst Gewissheit bestehen, wie lange und wie grossflächig der Ausfall sein würde. Also wäre da zuerst die Frage, ob ich ihm "zeitlich oder örtlich entkommen" kann.
  • Die meisten würden sich wohl laufend anpassen. Bei grossflächigem Ausfall würde in unserer verwöhnten Gesellschaft nach spätestens 36 Stunden ein allgemeines Chaos ausbrechen (wegen Verkehr, Kommunikation, Konsum, Sicherheit, Gesundheit, Lebensmittel, Trinkwasser...), nach 2-3 Tagen wohl eine Art Anarchie, welche auch mit Polizei und Militär nicht mehr zu managen ist.
  • vermutlich würde ich versuchen, mich in einer Art lokalen Selbsthilfegruppe zu organisieren, wo verschiedenes Wissen und Können zusammenkommt.

Ergänzung:

  • Die Reaktion der Menschen und deshalb wohl auch mein eigenes Verhalten wäre auch noch abhängig davon, was die Ursache dieses Stromausfalls ist:
  • Ist es ein Unfall, z.B. eine Schlamperei eines Unternehmens oder eines Staates?
  • Ist es ein Terroranschlag, Sabotage? Durch wen? Was unternimmt der Staat?
  • Ist es eine nicht abwendbare Naturkatastrophe (Erdbeben, Sonnensturm, Gammablitz aus dem All?
  • Ist es Krieg?

Froh sein, dass ich in manchen Bereichen ein Eigenbrötler bin, der lieber 200m Kabel aller Art durch seine Wohnung zieht anstatt auf modernes Funk-, Bluetooth-, WLAN- und "Smart"-Gedöns zu setzen. :)

Hier mal nach und nach, was alles Strom braucht:

GasWasserSch...-Versorgung

Tatsächlich hätte ich hier das größte Problem. Wenn der Stromausfall großflächig ist, kann das passieren, dass die Trinkwasserversorgung ebenfalls wegbricht. Das kann man aber mit Flaschenwasser brücken.

Kritischer ist die Heizung, wenn das im Winter passiert. Ich habe halt nur eine kleine Mietwohnung und keine alternative Heizmöglichkeit.... Da bleiben nur ein paar Gaskartuschen, die zum Heizen eher ungeeignet sind, weil sie zu klein sind.

Internet / DSL / LAN

Ein Ausfall wäre nicht wirklich bedrohlich, da Computer und das Handy die einzigen Geräte in meinem Haushalt sind, die hierdran angebunden sind. Problematisch kann der Notruf sein, aber dazu später mehr.

Licht / Handy / Nachrichtenversorgung

Da hat meine Wohnung eine Besonderheit: Ich habe eine 12V-Ringleitung einmal rundherum durch alle Zimmer, an der ich viele kleine Dekolampen und antike Lampen betreibe, die den 230V-Normen nicht (mehr) entsprechen. Dieses Licht reicht als Notbeleuchtung und verbraucht ca. 5 Watt. Durch Ausschalten nicht benötigter Leuchten kann man das erheblich reduzieren.

Tatsächlich war dieses 12V-Netz einst autark und solarbetrieben. Das habe ich vor ewigen Zeiten aus Hobby und Spaß gebaut, als das Wort "Balkonkraftwerk" noch nicht existierte. Allerdings habe ich das vor wenigen Jahren doch wieder auf Netzbetrieb umgebaut, weil der Solarbetrieb einfach wartungsintensiv und unwirtschaftlich war (Die Batterie hielt den Wetterbedingungen auf dem Balkon nicht dauerhaft stand und in der Wohnung möchte ich das Ding nicht gerne rumstehen haben).

Hier könnte man mit einfachen Mitteln jederzeit wieder eine Autobatterie anschließen. Die Technik für die Stromaufbereitung und die Solarzelle sind noch vorhanden.

Falls das aus irgendeinem Grund nicht geht (weil ich keine Batterie bekomme oder ich sie mangels Sonne nicht aufgeladen kann), gäbe es eben noch Kerzen, Taschenlampen und dazu passende Haushaltsbatterien.

Ein batteriebetriebens Radio habe ich zur Not auch, um damit vielleicht den Grund des Ausfalls zu erfahren, falls er so groß ist, dass das Handynetz ebenfalls weg ist.

Für den absoluten Notfall hätte ich noch ein Funkgerät von meinem Onkel. Das darf ich allerdings nicht benutzen, weil ich keinen Amateur-Funkschein habe. Dennoch habe ich die Notruf-Funkfrequenzen vorsorglich dabei geschrieben und das Gerät nur aus diesem Grund rumliegen - als Plan B (den ich hoffentlich nie brauche), falls 112 in einer Notsituation nicht funktioniert.

Vorräte

Ich kaufe mir generell Konserven, wenn sie irgendwo günstig sind, auf Vorrat. Jedoch habe ich eigentlich viel zu viele, weil ich irgendwie zu faul bin, sie zu essen xD.

Ich müsste ohnehin erst Kühl- und Eisschrank leeressen, da diese ohne Strom nicht funktionieren und die Lebensmittel sonst verderben.

Kartuschenkocher und Grill habe ich auch.

Von daher hier auch kein Problem.

Daher denke ich, dass ich längerfristige Ausfälle gut überbrücken kann :-)


User0500  22.03.2025, 07:07

Ein wesentlicher Punkt, der nicht vergessen werden darf, ist der Kraftstoff. Ohne Strom ist es nicht möglich, LKWs, Flugzeuge, Containerschiffe und andere Verkehrsmittel zu betanken, die eine entscheidende Rolle in der Logistik spielen. Diese Transportmittel sind dafür verantwortlich, dass Waren und Produkte weltweit geliefert werden, damit Verbraucher überhaupt etwas kaufen können.

Der Ausfall der Stromversorgung hätte gravierende Auswirkungen: Tankstellen könnten keinen Kraftstoff mehr pumpen, Häfen könnten keine Schiffe beladen oder entladen, und Flughäfen könnten keine Flugzeuge betanken.

Die gesamte Lieferkette würde zum Stillstand kommen, und die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern könnte nicht mehr gewährleistet werden. Strom ist daher eine unverzichtbare Grundlage für den Betrieb und die Mobilität der Logistikbranche.

Mein Haus ist durch Photovoltaik tagsüber und in der hellen Jahreszeit (auch jetzt schon) autark...

Nachts schläft man, da brauche ich wenig Strom....

Die Heizung würde ich auf ein Minimum herunterfahren, da sie der einzige grosse Stromverbraucher im Haus, ist. (Wärmepumpe).

Für die Nacht und für ein Auto habe ich knappe 30 kWh an Akkus, die tagsüber 2 mal volgeladen werden würden, wenn das nötig wäre...

Das andere Auto braucht halt ein paar Tage, um voll geladen zu werden...

Ich würde warscheinlich auch nicht in die Arbeit fahren, da es dort dann ja auch keinen Strom hat - und ohne Strom funktioniert unser Job nicht... (Veranstaltungstechnik).

Also 2 Wochen Urlaub, bei dem es mir an wenig fehlt - Essen und Getränke kann man ja schon vorher organisieren...

Das gäbe das absolute Chaos und die Folgen wären kaum absehbar.

Ich würde mit dem Jagen anfangen und Handel betreiben. Das Interessante ist, das nicht überall der Strom weg ist. Häuser mit Solaranlagen und Batteriespeicher könnten unter Umständen eine Insellösung nutzen. Etliche Menschen haben für's Campen Powerbanks und Solarpanele zuhause.

Es wäre aber das Schlimmste was passieren könnte, da dabei viele, viele Menschen sterben würden. Alleine die Menschen die Pflege, Medikamente oder medizinische Geräte benötigen würden als erstes sterben usw...

So ein Szenario würde uns ins Mittelalter zurück stoßen und selbst im Mittelalter war man dann weiter wenn es um die stromlose Versorgung mit Lebensmittel und Materialien ging.

PS: Zwar wäre ein 3-tägiger-Stromausfall eine rießen Katastrophe, aber nicht überall würde eine Anarchie ausbrechen. Besonders im Ländlichen und vielen Gemeinschaften würde es solidarisch zugehen. Das Problem liege eher in Ballungsgebieten und Großstädten wie Berlin oder Hamburg.