LAN Verbindung funktioniert mit Switch nicht. Warum?

4 Antworten

Hallo Quadroco,

ich bin hier geneigt vogel80s Antwort zuzustimmen.
Dein Einwand darauf in regelmäßigen Abständen Verstärker zu verwenden, ist zwar berechtigt, mit Glasfaserleitungen, wie vogel80 korrekt erwähnt aber schlicht unnötig.

Ich kann da nur aus privater Erfahrung berichten: Wir haben in unserem Haus (drei Stockwerke; vier Personen Haushalt) sämtliche Zimmer mit LAN-Buchsen versorgt. Dafür haben wir die Gelegenheit genutzt, als das Dach neu gemacht wurde und wir dadurch recht einfach für den ersten Stock "hinter die Wände" kamen, als das Dach zu der Zeit abgedeckt war.
Als Router nutzen wir eine FRITZ!Box 7590. Von dieser aus geht eine Leitung aus dem Arbeitszimmer im Erdgeschoss durch das Leerrohr, durch welches die Glasfaser ins Haus zum Modem kommt, zurück in den Keller. Dann an der Kellerdecke entlang zum Treppenhaus und an der Wand bzw. der Decke bis ganz nach oben auf den Dachboden. Dort befindet sich großer Switch von TP-Link (kann dir leider ad hoc nicht das genaue Modell nennen). Dieser bedient sämtliche LAN-Buchsen im ersten Stock. Insgesamt acht an der Zahl.

Im Arbeitszimmer im Erdgeschoss befindet sich ein weiter Switch (gleiches Modell). Dieser koordiniert die Endgeräte im Arbeitszimmer. Eigener Server, mehrere externe Adresse mit Internetanbindung, sowie drei Computer.

Vom Router aus geht dann noch ein weiteres Kabel ins Wohnzimmer, wo ein dritter und letzter Switch unseren SmartTV, sowie unsere Receiver bedient.

Zugegeben: Wir haben dort keine einzelne Verbindung, die, wie in deinem Fall, bis zu 150 Meter lang ist. Um einwandfreie Datenübertragungen zu gewährleisten, haben wir trotzdem so ziemlich alles mit Glasfasern gemacht. "Normale" LAN-Kabel laufen dann nur von einer LAN-Buchs in einem der Zimmer zu einem Endgerät, oder z.B. vom Switch zum SmartTV.

Für dich wäre die simpelste Lösung wirklich eine längere Glasfaser vom Router bis ins Gartenhaus zu legen. Dort platzierst du dann einen kompatiblen Switch, welcher die Endgeräte dort bedient. So hast die so wenig einzelne - und überflüssige - Komponenten, wie möglich.

Viele Grüße
Jonas Bl.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Der Grund ist simpel: Die Kabelverbindung ist zu lang.

Über Kupfer bekommt man unverstärkt maximal 100 Meter hin - je nach Qualität auch weniger. Jede der Kupplungen fügt darüber hinaus ebenfalls noch einen Übergangswiderstand hinzu, wodurch das Signal stärker gedämpft wird und die Reichweite noch mehr sinkt.

Wenn du die Distanz wirklich mit Kabel überbrücken musst, greif auf Glasfaser zurück - die normalen Standardfasern, die du im Laden kaufen kannst, können problemlos bis zu einem Kilometer lang sein. Andernfalls musst du zusehen, dass du das Signal - bspw. durch einen Switch oder eine andere, aktive Komponente - auf halber Strecke verstärkst.

Quadroco 
Fragesteller
 31.01.2023, 09:07

Ich habe vor alle 50m einen Verstärker zu schalten. Bzw einmal ein Cudy PoE und einmal einen Switch. Da es vorher mit WLAN Repeater zu 100m lan funktioniert hat, meint mein Bekannter, dass das wlan Signal stärker ist als der LAN Output. Wegen Eco Werkseinstellungen der Fritzbox. Ist das möglich?

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Kelec  31.01.2023, 09:26
@Quadroco

Ein Kabel hat zwar eine höhere Signalqualität aber idR auch eine höhere Dämpfung.

Zudem ist die Modulation bei Ethernet eben nicht auf diese Distanz ausgelegt weil es hier zu einer Intersymbolinterferenz kommt. Wlan auf der andere Seite verwendet eine spezielle Modulation die eben genau das verhindert.

Es kann zwar funktionieren ist aber nicht garantiert und auch nicht mehr zuverlässig. Du musst also alle 100m (bei 100Mbit) einen Repeater ins Kabel setzen um genau das zu verhindern. Je größer die Datenrate desto kürzer das Kabel.

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vogel80  31.01.2023, 09:54
@Quadroco

das "Eco" der FritzBox bewirkt lediglich, dass der Port nicht ständig "unter Strom" ist, sondern nur, wenn die Box einen Anschluss erkennt. Außerdem wird die Geschwindigkeit auf "nur" 100MBit reduziert, was auf der Platine auch ein paar Watt spart. Mit der Reichweite hat das indes nix zu tun.

Ich würde dir für deinen Anwendungsfall aber auf jeden Fall MINDESTENS ein fest verlegtes Kabel (also mindestens CAT 6e, eher schon CAT 7) empfehlen, da sich über die Strecke die ganzen Interferenzen doch schon recht ordentlich summieren (Wichtig bei CAT 7: Auf eine korrekte Erdung aller aktiven Komponenten achten. Der Mantel nimmt nämlich gern jegliche Spannung von umliegenden Stromleitungen auf. Das kann schon auf eine einstellige Wattzahl ansteigen und dann ggf. die aktiven Komponenten entweder stören oder sogar beschädigen).

Ideal wäre natürlich, die lange Strecke mittels Glasfaser zu überbrücken. Die ist für Umwelteinflüsse und alles Elektromagnetische unempfindlich. Würde für dich bedeuten: Zwei Medienkonverter und ein 150m langes Glasfaserkabel - in Summe also rund 150-200 Euro Investition. Allerdings ist die Verbindung dann auch wirklich störungsfrei, schnell und zukunftssicher.

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Quadroco 
Fragesteller
 31.01.2023, 10:09
@vogel80

Ich habe zwei cat 7 und ein cat 6a verlegt. Auf den 150m trifft nur ein cat 6A für 20cm bei einer wanddurchführung auf den Glasfaseranschluss der Fritzbox.

Ist es denn möglich, dass es mit der Reichweite nichts zu tun hat, die 100mb Einstellung allerdings durch Dämpfungen an den Kupplungen so viele Daten verlieren, dass die Playstation das LAN nicht erkennt, der Repeater allerdings schon?

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vogel80  31.01.2023, 10:16
@Quadroco

"Datenverlust" hat erstmal nichts mit Geschwindigkeit zu tun - denn die Geräte handeln, wenn sie sich denn überhaupt "hören" können, schon entsprechende Geschwindigkeiten aus - und schalten notfalls bis auf 10MBit Halb-Duplex runter, falls die Leitung derart "schlecht" sein sollte. Hauptsache IRGENDEIN Link kommt zustande.

Da es bei dir aber bereits am Link scheitert, wird die Verbindung derart schlecht sein, dass das Signal schlicht komplett weggedämpft wird. Sprich: Die Interferenzen überlagern jeglichen Verbindungsversuch zwischen den beiden Seiten. Möglich, dass du vorher SO GRADE eine Verbindung hattest und die langsame Geschwindigkeit, die du durch die WLAN-Strecke, die vorher existierte, nicht vom WLAN her rührte (das ist im Freiland EIGENTLICH sogar ziemlich reichweitenstark, so lange nix in Sichtlinie drin hängt und man die Antennen ordentlich ausrichtet. Mit der richtigen Yagi-Antenne erreicht man auch einige Kilometer Reichweite, wenn sich beide Antennen sehen können und aufeinander ausgerichtet sind), sondern eben daher, dass die LAN-Verbindung so schlecht war, dass beide Seiten geradezu durch die Leitung brüllen mussten, um einander überhaupt zu verstehen.

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Wie ich schon bei Deiner ursprünglichen Frage geschrieben habe:

Ich würde mir nicht zu viele Gedanken machen warum Deine bisherigen Lösungen nicht bzw. nur eingeschränkt funktionieren - wenn Du Ethernet nahe an oder oberhalb der Grenzen der Spezifikationen betreibst, ist es kein Wunder dass es sich merkwürdig verhält.

Für Lösungen siehe meine überarbeitete Antwort zu Deiner Frage.

Es geht um eine 150m Verbindung, bestehend aus 3 Kabeln. 2 Kupplungen innerhalb der 150m Kabel und eine Kupplung am Ende im Gartenhaus.

Das ist jenseits der zulässigen Spezifikationen für die Länge eines LAN-Segments ohne Switch. Entweder muss hier auf GFK gewechselt werden, oder auf halber Strecke muss ein weiterer Switch als Signalverstärker eingeschaltet sein. Der Cudy PoE könnte das Problem lösen, wobei die letzten 100m dann vermutlich auch wieder zu lang sind. Könnte gerade so hinreichen.

Quadroco 
Fragesteller
 31.01.2023, 08:59

Das oben Genannte ist der jetzige Stand.
Der Plan nun ist, gesehen vom Router:

Lan -50m- Cudy PoE - 50m - DLINK Switch- 50m - LAN zu WLAN Repeater

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FordPrefect  31.01.2023, 09:16
@Quadroco

Wenn das eingehende Kabel am Switch "gelb" anzeigt, steht entweder der LAN-Port in der FB auf 100MBit, und nicht auf Gigabit, oder das Kabel ist zu schlecht. Aber das ausgehende Kabel zum Gartenhaus müsste Verbindung haben - mindestens 100MBit auf 50m. Falls nicht, ist entweder der Port am DLINK hin, oder das ausgehende Kabel respektive dessen Stecker. Oder du hast einen DLINK, der kein auto-uplink macht, aber das wäre schon sehr ungewöhnlich.

Noch skurriler wäre es, hättest du ein 50m crossover Kabel verlegt.

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Quadroco 
Fragesteller
 31.01.2023, 09:30
@FordPrefect

Ich werde die Einstellung auf der Fritz!Box überprüfen. Kabel habe ich verlegekabel und patchkabel verlegt.

wenn eine normale Kupplung anstatt Switch gesteckt ist kommt Internet an. Allerdings nur am Router. LAN wird an der Playstation nicht erkannt.
Die Ports der Switch funktionieren, ich habe das eingehende Kabel an verschiedenen Ports probiert und es leichtet immer gelb.

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FordPrefect  31.01.2023, 09:31
@Quadroco

Nimm mal ein herkömmliches LAN-Kabel und hänge einen Laptop an den Switch. Dann teste die Daten mit ipconfig /all

Kabel habe ich verlegekabel

Hast du die selbst gepatcht? Und hinterher mit einem Prüfer getestet? Alle 8 Pins richtig erkannt in der richtigen Reihenfolge? Nicht dass die einen Kabel Typ A und die anderen Typ B sind.

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Quadroco 
Fragesteller
 31.01.2023, 10:11
@FordPrefect

Werde ich testen nachher.

selbst gepatcht. Alle auf Typ A geschaltet. 2 und 5 ghz wird vom Repeater auch erkannt und abgegeben.

Einen Prüfer besitze ich nicht.

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