Könnte ich mich wehren?
Ich bin männlich, 21 Jahre alt, 1,85m groß und wiege 70 kg
Ich habe 7 Jahre lang wing chung trainiert.
Denkt ihr, dass ich mit der Erfahrung und meinem doch recht leichten Körper eine realistische Chance hätte, mich zu wehren, wenn ich mal auf der Straße angegriffen werden sollte, oder würde der Gegner mich mit einem Schlag KO hauen?
Vielen Dank für eure Antworten und frohe Weihnachten
5 Antworten
Hey, frohe Weihnachten dir auch!
Also mit 7 Jahren Wing Chun hast du auf jeden Fall ne richtig gute Basis. Die Techniken sind ja genau dafür gemacht, sich effizient zu verteidigen – besonders auf der Straße, wo es drauf ankommt, schnell und direkt zu reagieren. Du bist auch nicht komplett klein oder schwach, und mit 1,85 m hast du auf jeden Fall Reichweite, was dir helfen kann.
Klar, 70 kg sind jetzt nicht super viel, aber bei Selbstverteidigung geht’s nicht darum, der Stärkste zu sein. Viel wichtiger ist, dass du ruhig bleibst, deine Techniken einsetzt und vor allem selbstbewusst auftrittst. Das schreckt viele Angreifer schon ab, bevor es überhaupt losgeht.
Trotzdem musst du ehrlich sein: Straßensituationen sind immer unberechenbar. Wenn jemand viel schwerer oder aggressiver ist, oder wenn du überrascht wirst, wird’s natürlich schwieriger. Aber Wing Chun lehrt ja auch, wann es klüger ist, nen Konflikt zu vermeiden oder lieber Abstand zu halten, statt direkt in den Kampf zu gehen.
Falls du noch unsicher bist, könntest du mal überlegen, ob du dir zusätzliche Skills in Sachen Bodenkampf oder sowas aneignest. Das kann echt helfen, wenn’s mal enger wird.
Am Ende kommt’s drauf an, klug zu handeln. Ich denke, mit deiner Erfahrung kannst du dich schon wehren, aber überleg dir immer: Gesundheit und Sicherheit gehen vor. Kein Kampf ist’s wert, unnötig Risiko einzugehen.
Bleib cool und pass auf dich auf!
Egal, wie groß, schwer oder kampfsporterfahren du bist, es ist immer situationsabhängig.
Deshalb:
- Stufe 1: Gefahrensituationen meiden
- Stufe 2: Falls die Gefahrensituation nicht vermeidbar war, deeskalierend arbeiten. Das ist ja z.B. auch immer der Diskussionspunkt "was bringt ein Selbstverteidigungssystem, das Messerabwehr lehrt" - zwischen gar nichts und sehr viel. Will heißen, die beste Verteidigung gegen "Gib misch Handy oder isch mach disch Messer" ist, das Handy rauszurücken. Die Wahrscheinlichkeit, unbewaffnet zu gewinnen ist halt auch mit Verteidigungstechniken gering. Will dich der Gegner einfach grundlos "Messer machen" und gibt es sonst nichts zum deeskalieren, steigert erlernte Messerabwehr natürlich deine Chancen, aber natürlich ist das eine sehr blöde Situation mit hohem Risiko trotz erlernter Messerabwehr. Aber geringer, als ohne. Gilt natürlich auch für unbewaffnete Gegner, du weißt nie, was er kann, er könnte besser als du sein.
- Stufe 3: Der Erstschlag ist oftmals kampfentscheidend. Heißt wenn der erste Schlag oder Stich überraschend kommt und perfekt sitzt, hat sich alles erübrigt. Mit Kampfsporterfahrung hast du unter Umständen einen geschärfteren Sinn und bessere Reflexe, aber auch da kann es sein, dass ein überraschender Schlag schon das k.o. bedeutet.
- Stufe 4: Erstschlag erfolgreich erkannt und geblockt, hier steigert natürlich deine Erfahrung deine Chancen, aber das ist auch gegnerabhängig. Gegen einen übermütigen Durchschnitts-Talahon dürfte es reichen, bei größeren, stärkeren und/oder kampfsporterfahreneren Gegnern könnte es schwierig werden, genauso bei Gegnern unter Drogeneinfluss, der jedes Schmerzempfinden unterbindet. Trotzdem, jede Erfahrung ist besser als keine Erfahrung.
Die Kampfsport-/Kampfkunstart spielt dabei kaum eine Rolle. Es hängt davon ab, wie gut sie gelehrt wurde. Natürlich ist Krav Maga das effektivste, einfachste und tödlichste System und selbst Mossad-Agenten lernen es, aber war der Lehrer Mist, hast du mit gut unterrichtetem Capoeira noch bessere Chancen. Gilt auch für Wing Chun, wo es viele Perlen (wo du wirklich gute, effektive Technik lernst) aber leider auch viele Scharlatane (Showtanz im Kampfstil, selbst die WWE-Wrestling-Kämpfe sind echter) gibt.
Melde kleinen Widerspruch an. Die Kampfkunst- Kampfsport-Art spielt wohl eine große Rolle. Habe Aikido für 2 1/2 Jahre geübt mit immer freundlichen, mitarbeitenden Partner.( Schuld war Steven Seagal ) War ein gewaltiger Unterschied zum KickBoxen mit Sparring, wo jeder Partner versucht hat seine Techniken anzubringen. Da wurde trotz Schutzausrüstung schnell festgestellt der Tritt war gut - und ich benötige einige Zeit um ihn zu verdauen.
Wer nie gelernt hat einen Schlag- oder Tritt der getroffen hat zu verarbeiten und trotzdem weiter zu kämpfen, wird es in der Selbstverteidigung , können?
Dann ist Selbstverteidigung - nie ein Sparring mit einem Partner - sondern Du möchtest einfach nur überleben.
Es kommt viel mehr auf Deine geistige Einstellung an, auf Dein Bauchgefühl, die Gefahr erkennen, vermeiden - daher auf Deinen Trainer was er Dir vermittelt.
Denn wie von Dir bemerkt, es gibt viele Scharlatane - die Urkunden, usw. verkaufen, , aber Kämpfen lernst Du nicht. Dafür bekommst Du tolle Urkunden, bunte Hemdchen, usw.
Woher stammt mein Wissen? Verschiedene Kampfsport-Arten immer für einige Jahre geübt - und gesucht was mir gefällt - mich mit verschiedenen Stilarten beschäftigt, Artikel gelesen, Bücher, usw.
Daher ist das meine ganz persönliche Ansicht.
Naja für zwei drei unbewaffnete Talahons sollte es schon reichen.
Kommt auf den Gegner an.
Wenn der Gegner 100 Kg oder mehr wiegt wahrscheinlich eher nicht.^^
Klar kannst ja die Technik.
Talahons sind eigentlich immer bewaffnet