Kleinkind Verhaltensauffälligkeiten?

4 Antworten

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Das mit dem Sprechen war bei unserem ersten Kind auch so, das ist nichts unnormales mit 2 Jahren. Jedes Kind ist da anderst. Auch Trotzphase hatten wir bei ihm in dem Alter schon.

Die Vorsorgeuntersuchungen sind genau dafür da, gut das Du sie wahrgenommen hast mit dem Kind. Viel Erfahrungswerte kann man da leider nicht geben, jedes Kind entwickelt sich anderst.

Du bist sicher beim Kinderarzt an der richtigen Stelle mit den "Problemen" die dir aufgefallen sind und Sorge bereiten, nicht immer muss was schlimmes dahinter stecken. Mach dir nicht allzuviel Sorgen und warte den Termin ab, die entsprechenden Untersuchungen geben sicher Aufschluss und es wird Euch geholfen.

Alles Gute und viel Kraft

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eltern von 2 Kinder

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 22:28

Danke für die lieben Worte. Man macht sich selber einfach verrückt.

Vt633  18.01.2025, 22:40
@Inkognito-Beitragsersteller

Das kann ich total nachvollziehen und ist völlig normal. Und das ist auch völlig richtig das man sich Sorgen macht um sein Kind.

Aber das einzige richtigste was du jetzt machen kannst ist schauen zeitnah einen Arzttermin zu bekommen. Nur mit einer Diagnose kann geholfen werden und dir jemand z.b. hier seine Erfahrungen und Ratschläge vermitteln und vieles was frühzeitig erkannten wird kann man in den Griff bekommen.

Mach dich nicht verrückt, du hast alles richtig gemacht mit der Vorsorgeuntersuchung,, die sind so wichtig jede einzelne, du wirst sehen auch wenn es dich im Moment umtreibt und verrückt macht, Euch wird sicher gut geholfen.

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 22:59
@Vt633

Danke ❤️

Das mit dem Sprechen kann in einem halben Jahr ganz anders aussehen.

Bei was sollte er auf dich hören?
Er ist mit 2 Jahren in der Autonomiephase, welche von vielen Erwachsenen leider als "Trotzphase" bezeichnet wird.

Überlege mal, was du an dir und der jeweiligen Situation ändern könntest.

Wenn ASS im Raum steht, könnte es die Art der Untersuchung sein, etwas an der Ärztin / dem Untersuchungszimmer, dass für ihn so unangenehm war, dass er die Mitarbeit verweigert hat.

Beobachte ihn mal, wie auf bestimmte Stoffe (Kleidung) reagiert.
Ob er nichts mit Knöpfen / Reißverschlüssen mag.
Notiere dir, was er isst und was er absolut verweigert.
Wie er spielt und mit was am liebsten.
Achte auf seine Reaktionen bei (plötzlichen) Übergängen - also vom Spiel zu "wir gehen jetzt".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 22:27

Also ich glaube er fand es nichtmal unangenehm sondern hat einfach keine Lust gehabt. Er wollte nur alle Schränke durchsuchen und das Untersuchungszimmer auf den Kopf stellen. Und hat sich einfach von niemandem davon abbringen lassen.

Danke das mach ich auf jeden Fall.

Gibt es eine oder mehrere gute Möglichkeiten ihn zu beruhigen? Z.B sehr interessante, neue optische Eindrücke oder körperliche Nähe? Macht sich auch bei der Akzeptanz bzw. Ablehnung unterschiedlicher Bekleidung eine starke Entschlossenheit bemerkbar? Wie reagiert er auf Musik, gibt es da auch sehr spezialisierte Vorlieben? (Mal Vieles, auch völlig Unterschiedliches ausprobieren), fängt er an, sich rhythmisch zu bewegen, wenn entsprechend geeignete Musik läuft?

Nach dem, was ich über Autismus weiß, klingt es tatsächlich nach dieser Richtung. Also lasst es untersuchen.


Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 22:26

Beruhigen lässt er sich durch absolut nichts außer wenn er seinen Willen bekommt. Alles andere verweigert er. Ansonsten ist er recht unkompliziert und weder beim Alltag noch beim Essen oder sonstigen speziell oder eigen. Er passt sich auch gut an an neue Situationen, hat zum Beispiel vor kurzen ein neues Bett bekommen und ist seit 2 Monaten großer Bruder. Da ist er komischerweise total unkompliziert.

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 23:04
@treppensteiger

Nein also der Stand ist seit 1 Jahr gleich. Er hat ca 5 bis 10 mal Schrei / Wutanfälle bei denen er sich nur schwer beruhigt. Er möchte auch ständig seinen Willen egal was es kostet. Wir kommen so ca auf 2 bis 5 Stunden schreien am Tag was ja für einen 2 jährigen schon sehr viel ist laut Kinderärztin. Er möchte auch nur was von uns wissen wenn ER will. Wenn er nichts von uns möchte ignoriert er uns ( bis auf seinen kleinen Bruder, bei dem ist er sehr besitzergreifend)

Ich wollte nur darauf raus, dass er mit neuen Situationen und Veränderungen im Alltag komischerweise gut klarkommt was doch eigentlich gegen Autismus spricht oder?

treppensteiger  18.01.2025, 23:35
@Inkognito-Beitragsersteller

Na, ja, meine "Kurzfassung" die ich mir mal mit jemand (Autist) zusammen erarbeitet habe, war vor allem: ständiges gern oder zwanghaftes Nachdenken, auch über unscheinbarere Zusammenhänge, (daher auch der "eigene-Welt-Effekt", höchst autonom und gründlich zusammengedacht) spätestens im weiteren Lebensalter aber (dann?) auch ständig Bedarf an neuen Informationen, die aber noch lange genau so intensiv wirken wie im Kindheitsalter. (Anstrengend, macht schneller müde) Völliges Unverständnis oder ebenso so langes darüber nachgrübeln über soziale, Situationen, die aber kaum verstehbar, sondern eben nur fühlbar sind für Autisten. (Aber nicht unbedingt allgemein, teils nur auf manche Bereiche bezogen). Dieses Missverstehen, oder nicht verstehen können, kann m.E. höchst agressiv machen und irgendwann auch demotivierend sein. Deshalb auch die eine Frage, die du noch nicht beantwortet hattest; Wie reagiert er auf Musik? "Normale" Kinder in dem Alter, die ich erlebt hab, konnten oft gar nicht anders, als anzufangen sich im Takt zu bewegen, oder mindestens, sich stärker zu bewegen.

Aber schau mal noch 1 Jahr, wie hier schon Vt633 schrieb, 2 Jahre ist halt zufällig auch grad ein Alter, wo ein Kind schon etwas "widerspenstiger" ist, und sein entstehendes Selbstbewusstsein stark ausprobieren muss.

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 23:45
@treppensteiger

Nein er bewegt sich garnicht zu Musik obwohl hier von morgens bis abends die Tonie Box läuft

vertrau auf den Rat eurer Ärztin Autismusspektrumstörung wäre hier ein guter Ansatz für eine Verdachtsiagnose


Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 21:28

Ich kenne mich leider gsrnicht damit aus...

Müsste er dann nicht such sozial irgendwie eingeschränkt sein?

suumcuique5786  18.01.2025, 21:35
@Inkognito-Beitragsersteller

ist er ja laut deiner Schilderung

karger Wortschatz <- viele Autisten reden nur wenig bis gar nicht obwohl sie es können, teilweise sogar im schriftlichem Bereich eine Hochbegabung aufweisen.

aggressives Verhalten <- unpassende Emotionskontrolle, das Schreien kommt oft bei Autisten vor, selbst noch im Jugendalter.

unkooperativ sein - Autisten leben in ihrer eigenen Welt, du bzw jeder andere ist Gast und sie machen nur mit was sie für gut befinden bzw solange sie es für gut befinden.

das Problem ist halt das Autismus extrem breit gefächert ist. Ich hab im Berufsleben schon Autisten erlebt die hatten nur "kleinere Macken" wie z.B. das sie halt feste Rituale einhalten mussten, da musste dann z.B. das Getränk immer an ein und dem selben Platz exakt platziert werden. Ich hab aber auch Autisten behandelt die eine komplett eigene Sprache entwickelten und jeder der sie nicht verstand wurde dann geschlagen oder angespuckt. Auch die Intelligenz variiert von fast nicht vorhanden bis hin zu sprengt alle Skalen

aber wie gesagt das muss beim Kinder und Jugend Psychiater / Psychologen abgeklärt werden

kiniro  18.01.2025, 21:48
@Inkognito-Beitragsersteller

Bei kleinen Kindern lässt sich das noch nicht eindeutig feststellen.

Mit 2 Jahren spielen die meisten Kinder eher nebeneinander statt miteinander.

kiniro  18.01.2025, 21:51
@suumcuique5786

Ich kann dieses "leben in ihrer eigenen Welt" ums Verrecken nicht ausstehen.

Bin selber Autistin und bekomme oft genug mehr mit, als mir lieb ist.

Außerdem wäre es besser, an einen KJP zu verweisen, der zusätzlich eine Ausbildung im Bereich Autismus gemacht hat.
Das ist nämlich bei den wenigstens KJP der Fall.

suumcuique5786  18.01.2025, 21:56
@kiniro
Ich kann dieses "leben in ihrer eigenen Welt" ums Verrecken nicht ausstehen.
Bin selber Autistin und bekomme oft genug mehr mit, als mir lieb ist.

ich wollte dir damit auch nicht deine Wahrnehmung absprechen. Sondern eher ausdrücken, das Autisten, mehr oder weniger stark ausgeprägt, einfach nach ihren eigenen Regeln leben. Und manche reagieren mitunter sehr empfindlich wenn sie ihre persönliche Wohlfühlzone verlassen müssen.

Inkognito-Nutzer   18.01.2025, 22:24
@suumcuique5786

Ja verstehe. Ich hatte halt immer im Kopf, das Autisten sozialen Kontakt eher meiden und er ist anderen gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen, geht auch zu jedem hin und lächelt viel, hat keine Angst vor anderen oder so.

suumcuique5786  18.01.2025, 22:45
@Inkognito-Beitragsersteller

wie gesagt wäre nur eine Verdachtsdiagnose, was tatsächlich vorliegt kann man hier nicht ermitteln.

Aber es ist durchaus möglich, alos kommt öfter mal vor, das Autisten auch soziale Kontakte suchen und offen auf andere zugehen. Sie erziehlen nur öfter nicht die Art von Reaktion die sich erhoffen.